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0307a - Marionetten des Satans

0307a - Marionetten des Satans

Titel: 0307a - Marionetten des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marionetten des Satans
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schlug Phil vor.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Das würde uns nichts nützen. Selbst wenn wir Angelo Veranazzo finden, können wir ihn nicht festnehmen. Wir würden de Bande nur misstrauisch machen.«
    Ich wandte mich an den Chef. »Hat sich die Zollfahndung schon gemeldet?«
    Mr. High nickte.
    »Vor einer halben Stunde. Sie sind noch an Bord der Atropos. Aber bislang haben die Kontrollen noch zu keinem Ergebnis geführt.«
    »Ich fahre zum Hafen«, sagte ich. »Vielleicht gibt es dort etwas Neues.«
    ***
    Die Atropos lag im gleißenden Licht der Scheinwerfer. Die Ladeluken waren geöffnet. Kreischend schwebten große Kisten durch die Luft. Ich erkannte die Kisten wieder - sie stammten von demselben Stapel, mit dem ich im Hof der Glasburn Inc. so unangenehme Erfahrungen gemacht hatte.
    Neben mir stand der Captain der Hafenpolizei. Wir hielten uns im Schatten einer Lagerhalle, sodass wir vom Schiff aus nicht zu sehen waren.
    »Sie haben es eilig«, sagte der Captain, »sonst würden sie nicht die teuren Überstunden der Dockarbeiter bezahlen.«
    »Was ist in den Kisten?«, fragte ich.
    »Traktorenersatzteile«, sagt er. »Wir haben ungefähr jede zweite Kiste geöffnet. Der Inhalt stimmte jeweils mit der Deklaration überein. Ohne Trick und doppelten Boden. Jetzt sind meine Leute auf dem Schiff und sehen sich da um. Der Skipper hat sich beschwert, aber sie haben gesagt, sie gingen einer anonymen Anzeige nach. Bisher wurde allerdings nichts Verdächtiges gefunden. Entweder ist die Theorie mit dem Schmuggelgut falsch, oder die Burschen von der Atropos haben einen Trick, den wir noch nicht kennen.«
    »Viel mehr Möglichkeiten gibt es nicht«, nickte ich. »Was macht die Besatzung für einen Eindruck?«
    »Alles Mexikaner. Der Skipper und der 1. Offizier sind Amerikaner. Schweigsame Burschen.«
    »Sind Passagiere an Bord?«
    »Nein, bisher nicht.«
    »Also besteht keine Möglichkeit, irgendwo einzuhaken?«
    Der Captain sagte bedächtig: »Jedenfalls keine, die gesetzlich vorgesehen wäre. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich noch eine bietet. Die Zollkontrollen im Hafen von New York sind in der ganzen Welt berühmt. Wenn jemand schmuggeln will, wäre es ausgesprochen töricht, das hier anzufangen.«
    Ich hob die Schultern. Wie es aussah, mussten wir die Atropos auslauf en lassen. An Bord würden Veranazzo und Armalite sein. Carslake saß schon in Mexiko. Jingle Jumbo und Stoker Kane würden zwar in New York bleiben. Aber die beiden waren mit Sicherheit nur zweitrangige Figuren. Die entscheidenden Bandenmitglieder würden in Mexiko sein, und wir saßen hier und rätselten herum, was sie vorhatten. Natürlich bestand auch keine Chance, jemandem den Mord an Dick Harper nachzuweisen, solange die Bande im Ausland war.
    Ich wandte mich ab und ging zu meinem Wagen zurück, den ich am Ende des Piers geparkt hatte. Im Vorbeigehen registrierte ich, dass das Pförtnerhäuschen nicht besetzt war. Das hätte mich eigentlich stutzig machen müssen, aber ich achtete nicht darauf.
    Hinter dem Pförtnerhäuschen war ein Stapel Bauholz aufgeschichtet. Zwischen den Brettern war nur ein schmaler Gang frei, an dessen Ende mein roter Jaguar stand. Ich ging hindurch, weil dieser Weg kürzer war.
    Plötzlich hörte ich hinter mir ein Geräusch, und bevor ich mich umdrehen konnte, spürte ich einen harten Gegenstand im Rücken.
    »Nehmen Sie die Hände hoch«, sagte der Mann halblaut. »Gehen Sie langsam weiter. Versuchen Sie keine Tricks - ich mache mir nichts daraus, Sie notfalls zu erschießen. Denken Sie an Harper.«
    Einen Augenblick war ich wie erstarrt. Dann folgte ich dem Befehl.
    Was hätte ich sonst auch tun sollen?
    ***
    Wir erreichen den gepflasterten Weg, auf dem mein Jaguar stand, vom trüben Schein der Bogenlaternen schwach beleuchtet. Dahinter machte ich die Umrisse eines schweren Wagens aus. Beim Näherkommen sah ich, dass es ein englischer Bentley war, ein Modell, das gewiss schon fünfzehn Jahre alt war.
    Die Tür klappe auf. Der Druck in meinem Rücken verstärkte sich.
    »Ihre Waffe bitte«, sagte der Mann. »Und versuchen Sie keine Tricks.« Er hatte eine kultivierte gedämpfte Stimme, die offensichtlich verstellt war. Es war ebenso offensichtlich, dass er darin Übung hatte.
    Ich spürte, wie er nach meinem Schulterhalfter tastete. Ich überlegte, ob ich einen Angriff riskieren konnte. In diesem Augenblick sah ich aber den Mann am Steuer des Bentley. Er hielt einen kurzen Trommelrevolver auf mich gerichtet. Es war

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