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0309 - Der Horror-Alchimist

0309 - Der Horror-Alchimist

Titel: 0309 - Der Horror-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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Künsten sind da leider Grenzen gesetzt…«
    ***
    Das Amulett schlug an im selben Augenblick, als Zamorra hinter Hartlaub den Keller des Gis betrat!
    »Vorsicht«, mahnte Zamorra mit schwerer Zunge. »Da stimmt etwas nicht…«
    »Woher wollen Sie das wissen?« konterte der Kommissar. Auch er war schon jenseits von Gut und Böse, und es grenzte an ein mittleres Wunder, daß sie überhaupt bis zum Gerichtsmedizinischen Institut gekommen waren. Sie hatten Hartlaubs Dienstwagen benutzt, und Zamorra hatte noch nie einen so besoffenen Polizisten hinter dem Steuer erlebt. Der absolute Höhepunkt war aber gewesen, als Hartlaub den Leiter des Gis aus den Federn geklingelt und ihn so lange beschwatzt hatte, bis sie die Erlaubnis bekommen hatten, sich um drei Uhr früh noch ein wenig in den zerstörten Kellerräumen umzusehen!
    Dieser Hartlaub war schon eine Marke. Aber nicht unsympathisch.
    »Mein Amulett«, sagte Zamorra und zeigte auf die Silberscheibe, die er außerhalb des Hemdes an der Silberkette um den Hals trug.
    Die rätselhaften Hieroglyphen schienen auf der matten Oberfläche leicht zu pulsieren - ein gespenstischer Anblick.
    Das schien auch Hartlaub zu denken.
    »Wie machenden das?« lallte er beeindruckt und wollte nach Merlins Stern greifen.
    »Nicht«, hielt ihn Zamorra zurück. »Das kann gefährlich werden.«
    »Gefährlich? Ha! Nicht für den weitbesten Kommissar!« beteuerte Hartlaub schwankend.
    Zamorra ließ ihn in dem Glauben, schaffte es jedoch, den Trinkbruder von dem magischen Instrument fernzuhalten, das plötzlich ungeahnte Aktivität entfaltete.
    Fast wie am gestrigen Morgen, als es Zamorra in diese eisige Sphäre gehüllt und ihn in den so echt wirkenden Wachtraum entführt hatte…
    Geschah jetzt wieder so etwas?
    Oder lag es einfach an dem unglaublichen Bild der Zerstörung, das sich ihnen beim Betreten des Kellergewölbes bot?
    Hier waren magische Gewalten am Werk gewesen, daran gab es für Zamorra kaum einen Zweifel! Die gleichen Energien, die auch die Wand in seinem ehemaligen Hotel ausgelöscht hatten…
    Paradox-Magie, dachte Zamorra, ohne zu wissen, wie er gerade jetzt auf diesen Begriff kam, den Merlin im Zuge seiner Warnung erwähnt hatte.
    Aber was sollte das eigentlich sein: Paradox-Magie? War Magie nicht immer paradox und dies logischerweise, weil sie schließlich gegen das naturwissenschaftlich geprägte, nüchterne Weltbild verstieß?
    Unwillkürlich dachte Zamorra an den Dunklen Orden, der von Merlin als die eigentliche Gefahr hingestellt worden war.
    Offensichtlich handelte es sich dabei um einen Zirkel, der sich dunklen Machenschaften verschrieben hatte.
    Aber was genau man sich darunter vorzustellen hatte, blieb unklar, solange Zamorra keinen direkten Kontakt zu einem Angehörigen dieses Ordens bekam.
    Oder hatte dieser Kontakt vielleicht gar schon stattgefunden…?
    Ein irrwitziger Verdacht keimte in dem Parapsychologen.
    Die Zombies, dachte er. Die Träger jenes Stigmas, das er als Kreuz der drei Monde identifiziert zu haben glaubte…
    Zamorra stutzte.
    Weil ihm bewußt wurde, daß er die drei von Merlin ins Spiel gebrachten Begriffe zum ersten Mal im wenn auch vagen Zusammenhang gebraucht hatte.
    Aber dann fehlte es ihm an der nötigen Ruhe, die Gedanken weiterzuspinnen.
    Hartlaub zerrte plötzlich an seinem Arm.
    »Da!« preßte der Kommissar mühsam hervor.
    Zamorra blickte in die angezeigte Richtung.
    Das Licht war mehr ein Zwielicht, nicht vergleichbar mit der fast blendenden Helligkeit, die die Katakomben des Gis früher ausgeleuchtet hatte. Seit große Teile des Kellers einfach verschwunden waren, fehlte es an allen Ecken und Enden an Leuchtkörpern und Zuleitungen. Momentan brannte mehr eine Art Notlicht, so daß man sich anstrengen mußte, um Einzelheiten aus den Schatten herauszulesen.
    Hartlaub schien etwas entdeckt zu haben.
    Etwas, das er Zamorra zeigen wollte und das ihm offenbar die Stimmbänder lähmte, denn zu mehr als dem einen Wort hatte es bisher nicht gereicht.
    Und dann sah es auch Zamorra.
    Das, was sich dort im Halbdunkel des Kellergewölbes aus dem Nichts herauszuschälen begann, und das ihn schlagartig ernüchterte!
    Plötzlich flammte etwas vor ihnen im Dunkel auf, und dann war die Hölle los…
    ***
    »Jetzt!« rief der Dunkle Lord, das Wesen mit dem Puppengesicht, über den Abgrund der Sterne hinweg. Seine eisigen Augen entfachten die Paradox-Magie. Und die Toten gehorchten…
    ***
    Nicole hatte sich entschieden.
    Wem nützte schon ihr Tod?

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