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0309 - Der Horror-Alchimist

0309 - Der Horror-Alchimist

Titel: 0309 - Der Horror-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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zurück, stieß mit den Kniekehlen gegen den Nachttisch, auf dem neben dem Telefon noch ein paar andere Kleinigkeiten herumstanden. Unter anderem ein unhandliches Tischfeuerzeug. Service des Hauses.
    Gegen Vampire und sonstiges Nachtgetier, dachté Zamorra grimmig, packte es, riß es empor und vergeudete wertvolle Sekunden damit, den Regler ausfindig zu machen, mit dem sich die Flamme einstellen ließ.
    In der Zwischenzeit sauste bereits die erste Dornenkugel genau auf seinen Kopf zu, um ihn zu knacken!
    Im letzten Moment sah er das Ding heranzischen und ging in die Knie. Der Morgenstern flog an ihm vorbei, streichelte noch eine widerspenstige Haarsträhne und spaltete dann den wenig soliden Nachttisch…
    Alles Plastik, dachte Zamorra und hatte endlich gefunden, was er suchte.
    Aber da flog schon das nächste Zombiegeschoß heran.
    Mein Gott, dachte er, können die es denn gar nicht abwarten?
    Er warf sich im Hechtsprung nach rechts auf das Bett, rollte sich elegant ab und kam auf der anderen Seite auf dem Fußboden zur Ruhe.
    Einen weiteren Schlag wartete er nicht ab.
    Lieber drückte er auf den Elektronikauslöser des Gasfeuerzeuges und spielte Brandstifter!
    Er wurde von der riesigen Stichflamme selbst überrascht, die er kurz darauf auslöste. Aber er behielt die Nerven und setzte geistesgegenwärtig die flauschige Bettdecke in Brand, die eben noch seinen Sprung gemildert hatte.
    Das Material brannte wie Zunder!
    Und das Feuer, verbunden mit nicht geringer Rauchentwicklung, schien den Untoten nicht zu behagen!
    Genau das hatte Zamorra gehofft.
    Angriff ist die beste Verteidigung, sagte er sich außerdem, packte die Decke dort, wo die Flammen noch nicht hingelangt waren, und warf sie mit Schwung über die beiden Killer, die ihm gerade entgegenstürmten.
    Der Luftzug des Wurfes verwandelte die Decke im Flug in ein wahres Feuermeer, und die beiden Zombies waren nicht schnell genug, um auszuweichen.
    Was dann geschah, war erstaunlich und beeindruckte selbst Zamorra, der immerhin einige Erfahrung im Umgang mit Schwarzblütlern aufweisen konnte.
    Die brennende Decke flog über die beiden lebenden Toten und schmiegte sich dann fest an deren Leiber, als sei plötzlich eine Art Vakuum darunter entstanden, das die Decke regelrecht ansaugte!
    Die Killer konnten sich einfach nicht mehr von dem brennenden Fanal befreien. Zamorra beobachtete seltsam berührt den kurzen Todeskampf, den die Zombies ausfochten. Ascheflocken wirbelten weißglühend durch die Luft und drohten, weitere Teile der Einrichtung in Brand zu fetzen.
    Aber das Gespenstischste war, daß sich alles in völliger Lautlosigkeit abspielte! Die Zombies schrien nicht, kein Ton kam über ihre toten Lippen. Ihr verzweifelter Kampf gegen die Macht des Feuers wirkte grotesk, fast mitleiderregend.
    Und dann war es vorbei.
    Zamorra hörte zwei polternde Geräusche, als die Morgensterne zu Boden fielen, weil es niemanden mehr gab, der sie festgehalten hätte.
    Die Zombies hatten sich fast völlig aufgelöst.
    Die Reste der Steppdecke sanken zu Boden, bedeckten gnädig, was noch übriggeblieben war, und Zamorra beeilte sich, die kleinen, überall züngelnden Flämmchen auszutreten, die der Funkenflug verursacht hatte.
    Sein Herz hämmerte.
    Seine Kehle war knochentrocken.
    Nochmal gutgegangen, dachte er und suchte die beiden Schlagwaffen, die die Zombies hinterlassen hatten.
    Doch sie waren nirgends zu finden.
    Nur die verbrannte Decke war noch da. Und die würde niemandem genügen, um Zamorra sein mörderisches Erlebnis abzukaufen.
    Er war soweit wie vorher - auch wenn der unbekannte Gegner um zwei blinde Sklaven dezimiert war.
    Und Nicole war immer noch in der Gewalt des Feindes!
    ***
    »Siebzehnhundertneunundneunzig«, rann es kläglich über ihre Lippen. Nicole schüttelte immer wieder den Kopf, weil sie einfach nicht wahrhaben wollte, was die Gestalt im dunklen Wams ihr gerade eröffnet hatte.
    1799 - fast 200 Jahre vor ihrer Zeit!
    Ihre Zeit ?
    Nicole merkte selbst, wie eigenartig dieser Gedanke war. Wie absurd und unglaublich.
    »Wie… wie ist das möglich?« fragte sie, als sie sich etwas von dem Schreck erholt hatte. Ihr schwindelte vor dem, was sie erfahren hatte. »Und noch einmal: Warum das alles?« Sie holte tief Atem. »Wer sind Sie? Ein Zauberer?«
    Wieder lachte der Fremde, der nicht älter als vierzig, fünfundvierzig Jahre sein konnte. Er stand immer noch vor dem Holztisch, den reglosen, nackten Körper im Rücken.
    »Nennen Sie mich ruhig einen

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