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0309 - Wir und die rätselhaften Morde

0309 - Wir und die rätselhaften Morde

Titel: 0309 - Wir und die rätselhaften Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die rätselhaften Morde
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gut aussehender Mann«, erkundigte sich Phil.
    »Jedenfalls ist er ein außerordentlich tüchtiger Seelenarzt. Ich wundere mich, dass Sie noch nichts von ihm gehört haben. Der Kerl verdient Geld wie Heu. Er verdient das Dreifache wie ich.«
    »Ein gutes Geschäft«, meinte ich.
    »Gehen Sie in sein Wartezimmer, und Sie können die prominentesten Künstlerinnen und die weiblichen Mitglieder der oberen Fünfhundert finden.«
    Eine Polizeisirene heulte, und dann kam Captain Belmont mit seiner Meute die Treppe herauf und ins Zimmer.
    Wir begrüßten uns kurz.
    Der Arzt untersuchte den Toten.
    Der Fotograf ließ seine Blitzlichter aufflammen, während wir dem Captain kurz berichteten, was wir bis jetzt gehört und gesehen hatten. Wir standen am Fenster und sprachen so leise, dass die anderen nichts verstehen konnten.
    »Haben Sie sich schon ein Bild gemacht?«, fragte Belmont.
    »Das haben wir«, sagte ich, »aber dieses Bild ist genauso verrückt wie jene, die hier an der Wand hängen. Ich habe den Eindruck, wir sind in ein Irrenhaus geraten.«
    »Es ist nicht das einzige in Richmond«, lächelte der Captain. »Wenn Sie wüssten, was ich hier alles erlebe.«
    »Der Tod ist vor ungefähr vier Stunden, also wahrscheinlich zwischen zehn und elf eingetreten«, sagte der Arzt. »Todesursache ist ein Schuss aus einer kleinkalibrigen Waffe, der das Herz getroffen hat. Das ist alles, was ich bisher sagen kann. Genaues muss die Obduktion ergeben.«
    Wieder klappte die Tür.
    Diesmal war es Melvis Howard, die jetzt einen Bademantel trug.
    Sie lächelte…
    Tatsächlich, Melvis verzog das Gesicht zu einem freundlichen Lächeln.
    »Good morning, Adrian«, sie nickte Wills zu. »Hallo Captain. Habt ihr schon herausbekommen, wer den armen Dave ins Jenseits befördert hat?«
    Schon wieder diese blöde Frage.
    »Wir sind keine Hellseher«, sagte ich.
    »Ich möchte Sie einiges fragen, Miss Howard«, sagte Belmont. »Sie waren doch heute Abend zu Hause?«
    »Ja, Captain. Ich trainierte unten.«
    »Auch zwischen zehn und elf?«
    »Gewiss, seit neun Uhr.«
    »Haben Sie irgendjemand kommen hören?«
    »Nein. Allerdings ist das noch kein Beweis, dass niemand da war. Wenn man einen Kopfsprung macht oder im Wasser herumplanscht, so hört man nicht, was im Hause vorgeht.«
    »Man hat mir gesagt, dass Sie den Mord entdeckt haben?«
    »Ja. Ich wollte eine Zigarette rauchen, hatte aber keine mehr. Da ich wusste, dass Dave die ganze Nacht arbeitet, ging ich hinauf, um mir eine von ihm zu holen. Als ich hereinkam, war er tot. Ich alarmierte Alf und telefonierte mit Mister Wills. Dann ging ich wieder hinunter.«
    »Dieser Mord bringt sie wohl nicht aus der Fassung?«
    »Warum solle ich mich aufregen? Sehen Sie sich das da an.«
    Sie streckte den Arm aus und deutete auf ein Bild.
    »Das soll ich sein. Ich habe ihm dafür einen ganzen Nachmittag lang Modell gestanden. Finden Sie nicht, dass die Schmiererei eine Beleidigung für mich ist? Sehe ich etwa so aus? Na ja, ich habe ihm die Meinung gesagt und ihm eine ’runtergehauen, und dann war er auch noch beleidigt.«
    »Besitzt jemand hier im Haus eine Schusswaffe?«, fragte der Captain.
    »Ich habe eine Pistole«, sagte das Mädchen. »Es ist eine kleine, belgische FN, und sie liegt in meinem Zimmer im Nachttisch. Soviel ich weiß, hat auch Kitty einen. Kann ich jetzt gehen?«
    Captain Belmont nickte, aber er schickte einen seiner Sergeanten mit, um die Pistole zu holen.
    Er selbst ging zusammen mit dem Diener Alf in Kitty Ferrys Schlafzimmer.
    Drei Minuten später waren die beiden Waffen zur Stelle, eine FN, die Mel vis gehörte und Kittys 22 er.
    Beide enthielten je acht Patronen. Das heißt, die Kammern waren gefüllt, aber das besagte nichts, denn beide Waffen waren gereinigt und geölt, frisch geölt, wie mir schien.
    »Vor allem müssen wir Miss Lyons finden«, meinte Belmont.
    »Ich glaube, Captain, da kann ich Ihnen helfen«, sagte einer der Detectives. »Miss Ferry fährt doch, soweit ich mich erinnern kann, einen weißen Sportwagen. Als wir auf dem Weg hierher durch den Hylan Boulevard fuhren, sah ich einen vor dem Haus der Miss Cabrini stehen. Es könnte immerhin sein, dass Miss Ferry sich dort befindet.«
    Cabrini… das war doch der Name der Frau, die Kittys Manager Wills verdächtigt hatte.
    Und jetzt sollte Kitty Ferry mitten in der Nacht dort zu Besuch sein?
    Wills schnaufte wütend. Aber er sagte nichts.
    »Wenn Sie nichts dagegen haben, Captain, so fahre ich hin und sehe nach, ob die

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