Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0309 - Wir und die rätselhaften Morde

0309 - Wir und die rätselhaften Morde

Titel: 0309 - Wir und die rätselhaften Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die rätselhaften Morde
Vom Netzwerk:
ich.
    »Das war nichts weiter als ein Regiefehler. Vielleicht wurde sie hysterisch. Man weiß bei solchen Weibern nie, wie sie reagieren.«
    ***
    »Da ist also jemand, der den gleichen, unbegründeten Verdacht hat wie du«, lächelte Phil. »Dieser Wills ist bestimmt kein weißes Schaf, aber er hatte keinen Grund, Kitty zu ermorden. Sie war ja die Nummer, auf die er gesetzt hatte.«
    Es wurde Nachmittag. Um 4 Uhr mahnte Mr. High den bewussten Bericht an. Nun gut, er sollte ihn haben. Wozu zerbrach ich mir eigentlich den Kopf? Der Fall war geklärt und damit basta.
    Um 5 Uhr schrillte das Telefon.
    Ich nahm den Hörer ab.
    »Federal Bureau of Investigation, Cotton«, meldete ich mich.
    »Hier spricht Julian Morley von der Firma J. Morley, Spins & Morley. Sie kennen unsere Firma wohl.«
    »Gewiss. Die Anwaltsfirma in der Nassau Street.«
    »Ganz richtig. Wir waren die Anwälte von Mrs Kitty Lyons, die Ihnen unter ihrem Künstlernamen Kitty Ferry bekannt ist.«
    »Ja, und…?«
    »Wir fühlen uns verpflichtet, Ihnen eine vertrauliche Mitteilung zu machen. Wir wissen nicht, inwieweit Sie sich dafür interessieren und ob überhaupt die Absicht einer strafbaren Handlung vorliegt, aber ich bin nach Rücksprache mit meinen beiden Partnern zu dem Entschluss gekommen, Sie zu informieren.«
    »Sehr freundlich, Mister Morley. Worum handelt es sich?«
    »Es handelt sich um ein uns von Mrs Lyons vor längerer Zeit zur Aufbewahrung gegebenes Papier, einen Schuldschein über hundertdreißigtausend Dollar, ausgestellt von Mister Adrian Wills. Mister Wills erhielt diese Summe vor mehr als einem Jahr von unserer vorgestern verstorbene Mandantin zur Finanzierung eines Musicals.«
    »Ja… und weiter«, sagte ich atemlos.
    »Mrs Lyons hat diesen Betrag wiederholt zurückgefordert, ohne mit ihren Mahnungen Erfolg zu haben. Sie hat uns vor wenigen Tagen beauftragt, an Mister Wills deshalb heranzutreten. Bevor wir diesen Auftrag noch erledigen konnten, starb sie.«
    »Weiter.«
    »Vor zwei Stunden erschien Mister Wills'bei uns und bat, ihm den Schlüssel zu dem Haus der Verstorbenen in Cedar Grove Beach für kurze Zeit zu überlassen. Er sagte, er habe dort noch einige Gegenstände. Selbstverständlich weigerten wir uns. Wir baten ihn, uns die betreffenden Gegenstände zu bezeichnen. Mister Wills schien sehr enttäuscht zu sein, aber er entsprach unserer Bitte. Er gab uns eine Liste verschiedener Dinge, zum Beispiel eine Aktentasche, aber er führte auch einen dicken, gelben Umschlag auf, der seinen Namen tragen sollte… Es ist dieser Umschlag, um den es geht und der sich nicht im Haus unserer Klientin befindet, sondern in unserem Safe. Es ist dieser Umschlag, der den Schuldschein enthält.«
    »Ich komme sofort zu Ihnen, Mister Morley«, sagte ich und sprang auf.
    »Was ist los, Jerry?«, fragte Phil.
    »Das Motiv. Ich habe das Motiv. Wills hat Kitty Ferry ermordet. Er tötete sie, weil sie ihm hundertdreißigtausend Dollar geliehen hatte, die er nicht zurückgeben konnte, und er ermordete Cain, weil er ihm das Verbrechen in die Schuhe schieben wollte.«
    ***
    Der Rest ging schnell, schneller, als ich gehofft hatte. Nach einer halben Stunde hielt ich den Schuldschein in Händen, und wieder eine halbe Stunde später waren Phil und ich am Empfangsschalter des Hotel AMERICO und fragten nach Mr. Adrian Wills.
    »Ich werde anfragen, ob der Herr Sie empfangen will. Darf ich um Ihre Namen bitten?«, fragte der Clerk.
    Unsere Ausweise jagten ihm einen Schreck in die Glieder.
    »Sie sollen uns nicht anmelden«, sagte Phil. »Geben Sie uns die Zimmernummer. Den Rest erledigen wir.«
    »Es wird doch keinen Skandal geben?«, fragte der Mann besorgt.
    »Hoffentlich nicht. Das kommt auf Mister Wills an.«
    Es war Appartement 120 im fünften Stock. Wir klingelten und hatten beide die Pistolen gezogen. Hinter der sich öffnenden Tür stand Kitty Ferrys ehemaliger Diener Alf.
    »Hände hoch und keinen Laut.«
    Der Kerl wurde aschgrau im Gesicht. Ich nahm ihm die Pistole ab, die er in der Hüfttasche trug, und ließ ihn vorangehen.
    Adrian Wills saß in einem schweren Sessel. Vor ihm stand die Flasche Scotch und ein halbgefülltes Glas.
    »Was wünschen die Herren?«, fragte er lächelnd, und dann traf sein Blick den Diener.
    In dessen Zügen musste er wohl die Wahrheit gelesen haben. Das Lächeln verschwand. Er stützte sich auf die Tischkante und kam langsam hoch.
    »Wir wollen Ihnen den Schuldschein bringen, den Sie Kitty Ferry ausgestellt haben«,

Weitere Kostenlose Bücher