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0309a - Tod im Fesselballon

0309a - Tod im Fesselballon

Titel: 0309a - Tod im Fesselballon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod im Fesselballon
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keinem Menschen über die Angelegenheit gesprochen zu haben.
    »Wo befinden sich die Akten?«, fragte Phil. »Doch in Ihrem Saferaum im Keller, nicht wahr?«
    »Nein, noch nicht«, gab Miss Penny an Stelle des kleinen Mannes Auskunft. »Ich wollte sie heute dem Herrn Notar zur Unterschrift vorlegen. Dann kann sie in den Saferaum.«
    »Wir hatten sehr viel Arbeit, Mister Decker«, fügte Palmer erklärend hinzu. »Deshalb ist die Sache im Vorzimmer liegen geblieben.«
    »Würden Sie sie bitte hereinholen«, bat Phil.
    Auf einen Wink Palmers entfernte sich Muss Penny und kam kurz darauf mit einem blauen Aktendeckel zurück. Sie schlug ihn auf und beugte sich zu mir und Phil herunter. Sie blätterte in den Papieren herum.
    »Hier sehen Sie den Anfang des Protokolls«, erklärte sie uns.
    »Darf ich bitte sehen?«, meinte Phil. Sie überreichte ihm den Hefter und stellte sich hinter Phil.
    »Blättern Sie um, Mister Decker«, sagte sie. »Da finden Sie das Schlussprotokoll.«
    Phil blätterte. Er fand nichts!
    »Wo ist es?«, fragte er.
    Miss Penny nahm den Hefter zurück. Ihre lackierten Finger stöberten in den Papieren herum.
    »Ich weiß ganz genau, dass ich das Blatt hier abgeheftet habe!«, erklärte sie nervös.
    Palmer mischte sich ein. Wir suchten gemeinsam den Hefter durch. Das Blatt mit dem rätselhaften Text von Bud Lavers fanden wir nicht. Es war verschwunden!
    ***
    Bei genauerem Durchsehen entdeckte ich an der Stelle, wo es sein musste, an den Enden der Heftklammer Papierfetzen. Sie deuteten darauf hin, dass dort das Blatt mit dem Rätseltext herausgerissen worden war.
    »Das Blatt muss gestohlen worden sein«, stellte ich fest. »Gehen wir einmal der Sache nach. Vorgestern Nachmittag erfuhren wir etwas über den geheimen Text. Mein Kollege telefonierte mit Ihnen und fragte an, ob Sie vielleicht das Rätsel lösen könnten, beziehungsweise, ob Bud Lavers nicht doch irgendwelche Andeutungen in dieser Hinsicht gemacht habe;«
    »Richtig«, bestätigte Palmer. »Wann haben Sie den Text aufgeschrieben?«, fragte ich Miss Penny.
    »Gestern morgen. Danach hatten wir sehr viel zu tun, und die Akte lag auf meinem Schreibtisch.«
    »Wurde in Ihrem Büro noch mal eingebrochen?«, fragte ich.
    Miss Penny und auch der Notar verneinten.
    Das Mädchen mit der dunklen Brille dachte eine Weile nach. Dann meinte sie: »Die einzige Möglichkeit, bei der das Blatt hätte gestohlen werden können, bestand gestern morgen, kurz nachdem ich den Text aufgeschrieben und im Hefter abgehöftet hatte. Ich hielt mich sehr lange Zeit zum Diktat im Büro aus. Währenddessen befand sich niemand im Vorzimmer.«
    Wir gingen.
    »Woher mag der Täter überhaupt Kenntnis davon gehabt haben, dass Palmer von dem Rätsel wusste?«, fragte ich Phil, als wir wieder nach unten fuhren.
    »Ich weiß es nicht, Jerry.« Wir fuhren erst zum Hauptquartier.
    »Vielleicht liegt das Untersuchungsergebnis über Bill Steiger vor.«
    Es lag vor! Doch es war ganz anders, als wir dachten.
    ***
    Wir parkten den Jaguar auf dem Hof und betraten das Gebäude durch den Hintereingang. Auf dem Flur gingen zwei Männer auf den vorderen Eingang zu. Sie drehten uns die Rücken zu, schoben die Glastüren auf und verschwanden auf der Straße.
    Ich blieb stehen und stutzte. »Ist dir nichts aufgefallen. Phil?«, fragte ich.
    »Der eine von den beiden sah wie Bill Steiger aus«, äußerte mein Freund den Gedanken, den ich selbst gehabt hatte.
    Wir gingen schnell zum Haupteingang und wollten auf die Straße. Der Pförtner in seinem Glaskasten hielt uns zurück. »Der Chef sucht euch schon«, meinte er.
    »War das nicht Bill Steiger, der gerade das Haus verlassen hat?«, erkundigte ich mich bei dem Kollegen.
    »Natürlich. Bill Steiger und sein Rechtsanwalt.«
    »Wer hat Steiger freigelassen?«, schimpfte ich.
    »Mister High selbst hat Steigers Freilassung verfügt.«
    »Der Chef wird seine Gründe haben«, sagte ich. »Komm!«
    Wir fuhren nach oben.
    »Setzen Sie sich!«, forderte uns Mister High in seinem Büro auf. Vor ihm auf dem Schreibtisch standen auf Packpapier ein paar braune Herrenhalbschuhe.
    »Warum ist Bill Steiger freigelassen worden?«, fragte ich sofort.
    »Moment, Jerry. Zuerst zu den Schuhen. Sie wurden bei einer Durchsuchung von Hal Chesters Wohnung in der City entdeckt. Wir haben inzwischen herausbekommen, dass es sich um die Schuhe handelt, deren Abdrücke im National Museum entdeckt wurden.«
    »Dann hat also Hal Chester den Rembrandt aus dem Museum

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