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0309a - Tod im Fesselballon

0309a - Tod im Fesselballon

Titel: 0309a - Tod im Fesselballon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod im Fesselballon
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weiß, als sie sagt.«
    »Vermuten wir das Schlimmste.«
    »Und das wäre?«, fragte ich.
    »Sie hat jemand verständigt, den wir suchen.«
    »Meinst du etwa den Mörder von Hal Chester?«
    »Wir können es ihr nicht beweisen. Doch möglich wäre es!«, meinte Phil.
    »Ich weiß nicht, Phil, ob deine Meinung richtig ist. Warum sollte Vicki Rood einen Mörder'decken?«
    »Vielleicht gibt es einen Grund«, sagte Phil langsam.
    Ich griff wieder zum Telefon und wählte die Nummer der Roods. Niemand meldete sich.
    »Wir werden es später noch mal versuchen«, sagte ich. »Vielleicht ist sie im Park oder weggefahren. Für uns ist es jetzt vorerst einmal wichtig, was Nikki Orin sagt. Ich glaube, da liegt das ganze Geheimnis begraben, das diesen Fall umgibt.«
    Bis zum Mittag versuchten wir wiederholt, Vicki Rood zu erreichen. Doch es gelang uns nicht. Wir wandten uns auch nochmals an Pamela Solar und an Bill Steiger. Doch nirgendwo war Miss Rood aufgetaucht.
    Phil und ich verließen das Büro. »Jerry«, sagte Phil unterwegs, »wenn das stimmt, was ich mir zusammenkombiniert habe, dann gibt das einen dicken Knüller.«
    »Und was hast du dir ausgedacht?«
    »Über Warren Rood wurde der von Hal Chester gestohlene Rembrandt an das Museum geliefert. Warren Rood hat sich für seine Echtheit verbürgt und viel Geld bei dem Verkauf verdient. Bud Lavers entdeckte, dass es sich nicht um einen echten Rembrandt, sondern um 58 eine wertlose Kopie handelte. Er hat geschwiegen und Warren Rood erpresst. Eines Tages wurde es Warren Rood zu viel. Er beschloss, Bud Lavers zu beseitigen. Er nahm ihn auf die Ballonfahrt mit, übergab ihm ein unbrauchbar gemachtes Sauerstoffgerät, dessen Stahlflasche leer war und trieb den Ballon durch schnelles Abschneiden des Ballast in große Höhe. Bud Lavers merkte, dass sein Sauerstoffgerät versagte. Er zog die Pistole, um Warren Rood zu veranlassen, den Ballon zu senken. Rood widersetzte sich. Lavers erschoss ihn, konnte es aber nicht verhindern, dass der Ballon weiter stieg und er kurz darauf an Luftnot umkam.«
    »Moment«, unterbrach ich meinen Freund, »wobei zu bemerken ist, dass alles Theorie ist.«
    »Das hatte ich vorher erwähnt, Jerry.«
    »Phil, bitte, wir wollen uns im Augenblick nicht bei Vermutungen und Kombinationen aufhalten. Greifen wir nach der Realität und suchen wir Professor Myers auf, denn er war beim ersten Rembrandt aktiv beteiligt.«
    »Einverstanden«, erklärte Phil.
    In diesem Moment ahnten wir noch nicht, wie nahe Phil einer heißen Spur gewesen war.
    ***
    Wir fuhren nach oben, suchten im Telefonbuch und hatten Erfolg. Professor Myers wohnte am Crotona Park im nördlichen Manhattan.
    »Sollen wir ihn vorher anrufen oder überraschen?«, fragte Phil.
    »Ich bin mehr für Überraschung, Phil. Das halte ich für besser.«
    »In Ordnung.«
    Wir fuhren los.
    Das Mädchen hatte tizianrotes Haar, trug einen weit fallenden braunen Pullover und blaue Levis, die mit Farbklecksen bedeckt waren. Es roch nicht nach Parfüm, sondern nach Ölfarbe. Es empfing uns an der Tür des Hauses mit Flachdach, von dem aus ein hauptsächlich aus Glas bestehender Anbau in den Park hineinführte. Das Mädchen hatte grüne Augen, mit denen es uns neugierig musterte.
    Nachdem wir uns vorgestellt hatten, sagte sie: »Bitte kommen Sie herein.« Sie ging vor uns her.
    Sie führte uns in den großen Glasbau, in dem sich ein Atelier befand. Hinten stand ein weißhaariger Mann vor einer Staffelei und tupfte mit einem langen Pinsel an einem Ölgemälde. Er war derbknochig und sah nicht nach dem aus, was sich der kleine Tom im Allgemeinen unter einem Professor vorstellt. Ich nahm an, dass das Mädchen seine Tochter war, da es sich bis dahin noch nicht vorgestellt hatte.
    »Die beiden Gentlemen sind vom FBI, Walt«, sagte das Mädchen und nannte unsere Namen.
    Professor Myers drehte sich herum. Seine grauen Augen unter den buschigen Brauen sahen uns prüfend an. So, als wären wir seine Modelle.
    »FBI?«, sagte er dann. »Schon wieder mal FBI?«
    Er legte den Pinsel und die Palette zur Seite und kam auf uns zu. Obwohl er über sechzig war, wirkte er straff, jung und elastisch, »Bitte nehmen wir dort drüben Platz«, sagte er und deutete in eine Ecke, wo Rohrstühle standen. Das Mädchen beschäftigte sich mit einem Aquarell.
    »Würdest du uns bitte Tee machen«, rief ihr Walt Myers zu, »oder trinken die Gentlemen lieber Kaffee?«
    Wir entschieden uns für Tee. Das Mädchen verschwand in dem

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