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031 - Die blaue Hand

031 - Die blaue Hand

Titel: 031 - Die blaue Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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hatten sie vorher bestimmt geschlossen?«
    »Ja, ich besinne mich genau. Ich öffnete nur die beiden Oberfenster, um in der Nacht frische Luft zu haben.«
    Digby öffnete die Balkontür, trat hinaus und ging den Balkon entlang bis zur viereckigen Veranda über dem Hauptportal. Hier gab es ebenfalls eine große Fenstertür, die ins Treppenhaus führte, doch sie war verschlossen. Er kam zurück.
    Erst dachte er, daß seine Mutter das Schlafzimmer des jungen Mädchens nach irgendwelchen glitzernden Schmuckstücken abgesucht haben könnte. Aber die alte Frau war nicht gewandt genug und hätte auch nicht den Mut gehabt, mitten in der Nacht einen solchen Raubzug zu unternehmen.
    »Sie müssen geträumt haben, Miss Weldon«, meinte er scherzend. »Und nun rate ich Ihnen, ins Bett zu gehen und zu schlafen. Es tut mir leid, daß Ihr Aufenthalt in meinem Hause mit einem so unangenehmen Vorfall beginnt.«
    Den Zufall von Jim Steeles Anwesenheit hatte er nicht mehr erwähnt. Erst als sie sich von Eunice verabschiedeten und wieder unten in der Halle standen, kam er darauf zurück.
    »Das ist ja ein merkwürdiges Zusammentreffen, daß Sie sich gerade vor der Haustür befanden. Was machten Sie dort? Haben Sie vielleicht Daktyloskopie studiert?« »So ähnlich.«
    Mr. Groat zündete sich eine Zigarette an.
    »Ich dachte, Sie seien tagsüber so beschäftigt, daß Ihnen keine Zeit bliebe, sich nachts auf dem Grosvenor Square herumzutreiben.« Er lachte plötzlich. »Sie sind ein seltsamer Mensch! Aber da Sie schon hier sind, kommen Sie doch einmal mit, ich will Ihnen mein Laboratorium zeigen.«
    Jim hatte ohnehin den Wunsch, es zu sehen. Diese Einladung ersparte ihm, danach zu fragen.
    Sie gingen durch den langen Gang und betraten durch die weiße Tür einen großen Anbau. Die Wände waren fensterlos und weiß gekachelt. Tagsüber erhellte ein großes Oberlicht den Raum. Jetzt brannten zwei starke Lampen an der Decke.
    In der Mitte stand ein kleiner, eiserner Tisch, an dessen Füßen sich Hartgummirollen befanden. Die Platte war weiß emailliert und in Abständen mit ungewöhnlichen Schrauben versehen.
    Jim interessierte sich weniger für den Tisch als für das Tier, das daraufgeschnallt war. Sein Körper wurde durch zwei Federn festgehalten, von denen sich eine über den Hals, die andere über die Hüftgegend spannte. Die vier Pfoten waren durch dünne Schnürbänder zusammengebunden. Hilfesuchend richtete der rauhhaarige Terrier die Augen auf die Eintretenden.
    »Ist das Ihr Hund?«
    »Ja, er gehört mir. Warum fragen Sie?«
    »Sind Sie denn mit Ihrer Operation fertig - haben Sie den Splitter aus der Pfote gezogen?«
    »Nein, ich bin noch nicht ganz fertig.«
    »Sie halten Ihren Hund nicht gerade sauber, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf.«
    »Was, zum Teufel, wollen Sie damit sagen?«
    »Ich habe den Eindruck, daß es nicht Ihr Hund ist, sondern ein verlaufener Terrier, den Sie vor einer halben Stunde von der Straße ins Haus gelockt haben.«
    »Nun - und?«
    »Machen wir es kurz - ich will Ihnen gleich sagen, daß ich Sie dabei beobachtet habe.«
    Digby kniff die Augen zusammen.
    »Ach! Sie schnüffeln also hinter mir her?«
    »Das gerade nicht. Ich habe nur meiner Neugier etwas nachgegeben.«
    »Gut - dann kann ich Ihnen ja auch sagen, daß ich im Begriff bin, eine interessante Operation auszuführen. Ich will einen Teil des Gehirns entfernen, um zu sehen ...«
    »Und wo haben Sie die Betäubungsmittel?« unterbrach Jim leise und höflich.
    »Betäubungsmittel? Großer Gott, Sie werden doch nicht glauben, daß ich mein Geld verschwende, um einen Hund zu chloroformieren? Sie sind etwas weichherzig, Mr. Steele! Und sie müßten eigentlich wissen, daß die medizinische Wissenschaft ihre großen Fortschritte den Tierversuchen verdankt.«
    »Anständige Ärzte, die mit lebenden Tieren experimentieren, betäuben sie, bevor sie das Messer gebrauchen. Außerdem müssen diese Ärzte ein Zeugnis und einen Erlaubnisschein von der Ärztevereinigung haben, bevor sie solche Experimente ausführen dürfen. Wollen Sie so liebenswürdig sein, mir diesen Schein zu zeigen?«
    Digbys Gesicht verfinsterte sich.
    »Belästigen Sie mich nicht!« rief er ärgerlich. »Ich brachte Sie hierher, um Ihnen mein Laboratorium ...«
    »Ich hätte mich ohnehin dafür interessiert, weil ich mich mit Ihren Erklärungen nicht zufriedengeben konnte. - Ich gebe Ihnen drei Minuten Zeit, Mr. Groat, um den Hund von seinen Fesseln zu befreien!«
    Digby wurde

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