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031 - Die blaue Hand

031 - Die blaue Hand

Titel: 031 - Die blaue Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Landagenten in Sáo Paulo und hatte den Kauf einer großen Plantage soweit gefördert, daß er jeden Augenblick abschließen konnte. Durch allerhand Machinationen hatte er die Identität seiner Person als Käufer verschleiert. Es war möglich, daß er fliehen mußte, dann wollte er auf diesen großen Ländereien in Südamerika ein neues, herrliches Leben führen. Und er war entschlossen, Eunice Weldon mit sich zu nehmen. Er wollte sie, besonders nach dem gestrigen Besuch dieses Steele, nicht mehr aus den Augen lassen.
    Für Jim gingen die Morgenstunden dieses Tages zu langsam vorüber. Der Geschäftsführer aus Liverpool sollte um ein Uhr ankommen, und Jim wartete pünktlich um diese Zeit im Londoner Büro der Schiffahrtsgesellschaft auf ihn. Der Zug mußte Verspätung gehabt haben, denn es war schon nach zwei, als der Ersehnte ankam. Ein Träger mit einem großen Paket begleitete ihn. Jim wurde sofort ins Privatbüro gebeten.
    »Wir haben das Logbuch der Battledore gefunden, aber nun habe ich das Datum vergessen.«
    »Es war der21.Juni 1911.«
    Das Logbuch lag offen auf dem großen Tisch. Eine eigentümlich gespannte Atmosphäre herrschte in dem alten Büro.
    »Hier!« sagte der Partner, der gestern schon die Unterhaltung bestritten hatte. »Die Battledore verließ Tilbury um neun Uhr vormittags bei abnehmender Flut, Wind Ost-Süd-Ost, See ruhig, etwas neblig.« Er las für sich weiter. »Ich glaube, jetzt kommt das, was Sie brauchen!« Es war ein dramatischer Augenblick für Jim. Nach einigen einleitenden Worten kam der alte Herr zu der entscheidenden Eintragung. »Schwere Nebelbänke, Geschwindigkeit um 11.50 Uhr auf die Hälfte reduziert. Um 12.10 Geschwindigkeit auf ein Viertel abgestellt. Obermaat Bosun berichtete, daß wir kleines Ruderboot in den Grund gebohrt haben und daß er zwei Personen im Wasser gesehen hat. Matrose Grand, ein tüchtiger Schwimmer, geht über Bord und rettet ein Kind. Zweite Person nicht gefunden. Später Geschwindigkeit wieder vergrößert, Versuch gemacht, nach Dungeness zu signalisieren. Wetter zu diesig für Flaggensignale. Geschlecht des Kindes weiblich, Alter erst einige Monate. Kind der Stewardess übergebend.«
    Eintragung folgte auf Eintragung, aber das Kind wurde nicht mehr erwähnt, bis der Dampfer in Funchal einlief.
    »Liegt auf der Insel Madeira«, erläuterte der alte Herr und las die Stelle vor: »Ankunft in Funchal sechs Uhr morgens. Dem britischen Konsul die Rettung des Kindes gemeldet. Konsul verspricht, nach London zu drahten.« Die nächste Eintragung stammte aus Dakar. »An der Westküste von Afrika, französisches Protektorat«, erklärte der Mann wieder. »Telegramm vom britischen Konsul in Funchal erhalten mit der Mitteilung, daß der Londoner Polizei kein Kind als vermißt gemeldet wurde.«
    Drei Tage vor der Ankunft in Kapstadt kam die für Jim wichtigste Eintragung:
    »Mr. Weldon, ein Einwohner von Kapstadt, der mit seiner Frau eine Erholungsreise macht, bot an, das Kind, das wir am 21. Juni auf See retteten, zu adoptieren, da er kürzlich sein eigenes Kind verloren hat. Mr. Weldon ist dem Kapitän persönlich bekannt, ferner ist seine Identität durch mehrere Passagiere bestätigt worden. Das Kind wurde ihm zur Pflege übergeben unter der Bedingung, die Angelegenheit den Behörden in Kapstadt zu melden.«
    Eine vollständige Beschreibung der Größe, des Gewichts, der Haut-, Haar- und Augenfarbe des kleinen Wesens folgte, und unter der Rubrik besondere Merkmale stand: Narbe am rechten Handgelenk, Schiffsarzt meint, daß sie von einer Brandwunde herrührt.
    Jim atmete auf.
    »Ich kann Ihnen nicht sagen, wie dankbar ich Ihnen bin, meine Herren! Sie haben mir die Mittel in die Hand gegeben, ein großes Unrecht wieder gutzumachen. Auch das Kind ist Ihnen zu großem Dank verpflichtet, allerdings ist inzwischen eine junge Dame aus ihm geworden. Es ist möglich, daß wir Sie bitten müssen, dieses Logbuch bei Gericht vorzulegen. Aber ich hoffe, daß die Rechtsansprüche klar genug sind, so daß es nicht zu einer Verhandlung kommt.«
    Noch ganz benommen ging er die Threadneedle Street hinunter. Daß er für Eunice ein Vermögen gewonnen und dabei sein eigenes Glück verloren hatte, störte seine Freude nicht.
    Er hatte eine oberflächliche Abschrift der Eintragungen im Logbuch gemacht. Wortlos legte er seine Notizen vor Mr. Salter auf den Tisch. Die Augen des Anwalts leuchteten auf.
    »Nun ist alles vollständig klar. Das Logbuch beweist die Identität von - nun ja,

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