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031 - Die Mörderpuppen der Madame Wong

031 - Die Mörderpuppen der Madame Wong

Titel: 031 - Die Mörderpuppen der Madame Wong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dem
breiten Platz neben dem Geschäft versammelt hatten, entdeckte Larry erstaunlich
viele ausländische Touristen. Die meisten nutzten das bunte Treiben, um die
unvergesslichsten Schnappschüsse ihres Lebens einzufangen.
    Larry und Su Hang verließen das Auto. Ob sie jetzt
abwartend herumsaßen oder sich das Vergnügen aus nächster Nähe anschauten – das
war egal.
    Unmittelbar vor dem Geschäft wurden kunsthandwerkliche
Gegenstände zu Schleuderpreisen angeboten. Es gelang Larry, bis nahe an das
Schaufenster heranzukommen, indem er sich von der Seite her in die Menge
hineinschob. Bei dem Gedränge verlor er Su aus den Augen und wurde von dem
Menschenpulk in das Geschäft hineingeschoben. Durch einen Zufall traf er wieder
mit der kleinen Privatdetektivin zusammen. »Man verliert sich, und man trifft
sich wieder. Was will man mehr!« Larry fasste sie um die Schultern, und sie
schmiegte sich an ihn.
    Mitten im Geschäft stand auf einem kreisrunden Podest ein
chinesischer Kunsthandwerker und schnitzte an einer überlebensgroßen
Buddhafigur.
    Das Gedränge vor dem Haupteingang hatte etwas
nachgelassen, so dass Su Hang und der PSA-Agent ungehindert den Ausgang
erreichten. Der Verkehr war wieder in Fluss geraten. Zwei Polizisten bemühten
sich mit Erfolg, den Stau aufzulösen.
    Su wies mit ausgestreckter Hand auf die andere
Straßenseite hinüber. Dort waren mehrere Arbeiter damit beschäftigt, an einem
Haus eine riesige Fahne zu hissen. »Da wird schon wieder für die nächste
Geschäftseröffnung geschmückt.« Sie übersetzte ihm die großen chinesischen Schriftzeichen,
die das riesige weiße Tuch zierten. »Madame Wong eröffnet am 7. Mai ihre dritte
Filiale. Damit dürfte sie wirklich mit zu den reichsten Persönlichkeiten der
Kolonie zählen.«
    Ein junger Mann, der das Geschäft betrat, aus dem Larry
und Su Hang kamen, rempelte den PSA-Agenten ungewollt an. Larry entfiel die
faustgroße Buddhafigur, die er für einen Spottpreis erstanden hatte, und die er
seiner Schwester Miriam mitbringen wollte. Larry bückte sich um die Figur
aufzuheben. Diese Bewegung rettete ihm das Leben.
    Ein Mann, der hinter ihm ging, griff sich an die Brust,
sein Gesicht verzerrte sich, seine Mundwinkel erstarrten ...
    X-RAY-3 sah, dass der Mann in die Knie sackte. Sofort
drehte er sich um, fing den Stürzenden auf, zog den schlaff werdenden Körper
zur Seite und lehnte den Fremden, den er nur für ohnmächtig hielt, an die
Hauswand. Im Nu war er von einer Menschenmenge umkreist. Su Hang blickte ihn
angstvoll an. Larry knöpfte blitzschnell das Hemd des Unbekannten auf, während
er den Umstehenden zurief, für einen Arzt oder einen Krankenwagen zu sorgen.
    Dann zuckte er zusammen, als er in der Hemdbrust ein
winziges, rotgerändertes Loch bemerkte.
    Genau über dem Herzen!
    Larry riss ihm das Hemd herunter, sah den Blutstropfen,
der über die nackte Haut rann, und die winzige Nadel, die in der Haut steckte.
    Die Blicke von Su Hang und Larry Brent begegneten sich.
Die junge Chinesin war kreidebleich.
    Larry war klug genug, um zu erkennen, was hier wirklich
geschehen war. »Der Mann war hinter mir, gerade als ich mich bückte«, wisperte
er so leise, dass nur sie es hören konnte. »Das hat mir gegolten. Jetzt wird es
ernst, Su!«
    Sie durften auf keinen Fall länger bei dem Toten bleiben.
Wenn erst einmal die Polizei auftauchte, dann kam es auch zu unangenehmen
Fragen. Und das konnte er sich nicht erlauben.
    »Wir müssen hier verschwinden, Su«, flüsterte er seiner
Begleiterin zu und erhob sich. »Einen Augenblick, ich muss etwas besorgen.«
    Niemand bemerkte die winzige, nadelfeine Wunde im Herzen
des Toten. Larry hatte die dünne Sommerjacke des Fremden wieder nach vorn
geklappt.
    Die Umstehenden wichen vor ihm zurück. Alles sprach wirr
durcheinander, die weit hinten Stehenden drängten nach vorn, um auch einen
Blick zu erhaschen. Im allgemeinen Gedränge war es nicht schwierig, unterzutauchen,
ohne dass jemand anfing, Fragen zu stellen.
    Noch war man offenbar der Ansicht, dass dem Mann die
Wärme nicht bekam, dass er einen Herzanfall oder Kreislaufkollaps erlitten
hatte. Doch Larry wusste mehr. Der Fremde war tot. Aber die winzige Nadel
konnte unmöglich seinen Tod verursacht haben. Die Spitze musste mit einem
hochwirksamen Gift präpariert gewesen sein. Atemlähmung, Herzstillstand waren
kurz nach dem Eindringen der tödlichen Nadel erfolgt. Handelte es sich beim dem
Gift um Curare?
    Larry merkte, wie es ihm heiß wurde.
    Der

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