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031 - Die Stunde der Ameisen

031 - Die Stunde der Ameisen

Titel: 031 - Die Stunde der Ameisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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auf. »Das ist bedauerlich. Demian war ein wertvolles Mitglied der Familie.«
    »Das ist eine Kriegserklärung an uns!« zischte Georg. »Wissen Sie, wer hinter dem Mord steckt?«
    Toth schüttelte entschieden den Kopf. »Nein, tut mir leid. Bis jetzt hat sich niemand an mich gewendet. Aber wie Sie wissen, ist das auch nicht notwendig.« Als Georg nichts erwiderte, fuhr der Schiedsrichter fort: »Es kommen sehr viele Sippen dafür in Frage. Wenn ich ehrlich sein soll, dann habe ich schon lange Zeit mit einem solchen Vorfall gerechnet. Einige Sippen zweifeln die Vormachtstellung Ihrer Familie im Raum Wien an. Sie wollen selbst die Herrschaft an sich reißen.«
    »Wollen Sie damit andeuten, daß sich mehrere Familien zusammengeschlossen haben?« fragte Georg.
    »Möglich wäre es. Ich werde mich umhören. Sobald ich etwas herausbekommen habe, werde ich mich mit Ihnen in Verbindung setzten. Wo ist Ihr Vater, Georg?«
    »In München, aber er kommt noch heute zurück.«
    »Sagen Sie ihm, daß er mich sofort nach seiner Rückkehr kontaktieren soll.«
    »Welche Stellung werden Sie im Kampf beziehen?« fragte ich.
    »Ich bleibe neutral«, erwiderte Toth. »Wenn es nötig ist, werde ich mich als Schiedsrichter eines Kampfes zur Verfügung stellen.«
    Georg und ich standen auf.
    »Vielleicht wäre es besser für Ihre Familie, wenn Sie einige Zeit aus Wien verschwinden würden«, meinte Toth.
    »Das werde ich mit meinem Vater besprechen«, entgegnete Georg knapp und deutete eine Verbeugung an. Der uralte Dämon nickte uns zu, und wir verließen das Zimmer. Das Mädchen brachte uns bis zur Haustür.
    »Das hat uns nicht weitergebracht«, sagte ich, als wir draußen waren. Georg hob stumm die Schultern. »Was nun?« fragte ich, als wir vor dem Wagen stehengeblieben waren.
    »Ich werde mich mit Ferry Mangold in Verbindung setzen. Er hat mir schon früher gelegentlich brauchbare Informationen geliefert.«
    Ich schauderte unwillkürlich. Ich wußte, daß Mangold ein Ghoul war, eines jener schrecklichen Geschöpfe, die sich von totem Menschenfleisch ernährten. Diese Leichenfresser waren nicht einmal unter den Dämonen beliebt; man mied sie, wo man nur konnte.
    Wir stiegen in den Wagen, und das Autotelefon klingelte. Georg hob den Hörer ab und meldete sich. Unser Vater war am Apparat. Er hatte bereits mit Lydia gesprochen. Jetzt ließ er sich von Georg einen genauen Bericht des Gesprächs mit Skarabäus Toth geben. Er stimmte Georgs Idee zu, sich mit Ferry Mangold in Verbindung zu setzen.
    »Ich bin in zwei Stunden zu Hause«, sagte mein Vater und beendete die Verbindung.
    Georg legte den Hörer auf. Wir überlegten kurz, wo er Ferry Mangold erreichen konnte. Es war noch nicht dunkel. Da würde der Leichenfresser wahrscheinlich noch zu Hause sein. Georg hob den Hörer ab und wählte Mangolds Nummer. Es läutete mindestens zehn Mal, bis abgenommen wurde. Eine heisere Stimme grunzte in den Hörer.
    »Ferry?«
    »Ja«, brummte Ferry Mangold.
    »Hier spricht Georg Zamis. Ich hätte gern einige Informationen.«
    Ferry schnaubte. »Ist es soweit?« fragte er neugierig. Er sprach mit hoher, kreischender Stimme, so daß ich keine Mühe hatte, das Gespräch zu verfolgen.
    »Was meinst du damit?«
    »Stell dich nicht dumm!« knurrte Mangold. »Du weiß ganz genau, worauf ich hinauswill.«
    »Demian wurde getötet«, erklärte Georg.
    »Pech, daß es gerade ihn treffen mußte«, entgegnete der Ghoul. »Und bestimmt gab es keine offizielle Kampfansage, nicht wahr? Die wären ja auch schön dumm, wenn sie es euch gleich auf die Nase binden würden.« Er lachte schaurig.
    »Du weißt also, wer uns den Krieg erklärt hat, Ferry?«
    »Genau nicht«, schränkte der Ghoul ein. »Aber es wird schon seit einiger Zeit Verschiedenes gemunkelt. Allerdings sage ich dir gleich, daß meine Informationen nicht billig sein werden. Fünf Leichen verlange ich. Und jede muß mindestens eine Woche alt sein.«
    »Verdammt, wo soll ich so schnell fünf Leichen hernehmen?« fragte Georg ungehalten.
    »Ich sage ja nicht, daß ich sie auf einmal haben will.« Der Leichenfresser kicherte, und Georgs Hand umkrampfte den Hörer. »Jeden Tag eine. Wenn du mir die erste Leiche verschafft hast, bekommst du die Information. Ruf mich an, sobald du dich entschieden hast!« Er unterbrach die Verbindung, und Georg warf wütend den Hörer in die Gabel.
    »Ein widerlicher Kerl!« zischte er. »Ich bin dafür, daß wir die Leichenfresser für alle Zeiten aus der Familie ausstoßen.

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