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031 - Sie kamen aus dem Jenseits

031 - Sie kamen aus dem Jenseits

Titel: 031 - Sie kamen aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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war ein häßlicher Gnom, der in seiner Heimat Coor bestimmt nicht alt geworden wäre. Die Prä-Welt Coor war gespickt mit tückischen Gefahren.
    Es gab dort Riesenechsen, Flugdrachen, Elfen, Hexen, Urwelttiere. Und Mord-Magier – gut getarnt – durchstreiften das Land. Niemand war vor ihnen sicher.
    Sie täuschten jeden, und wenn die Gelegenheit günstig war, schlugen sie tödlich zu. Cruv erinnerte sich noch gut an die Begegnung mit Soltaff, diesem gefährlichen Mord-Magier, der eine Tätowierung auf dem Rücken getragen hatte, die dem Knirps – als sie zum Leben erwachte – beinahe zum Verhängnis geworden wäre. [7]
    Ein Gnom war nichts wert auf Coor. Sie waren die Verlierer, wurden von allen gejagt, konnten von niemandem Schutz oder Hilfe erwarten, und so kam es, daß kaum ein Gnom eines natürlichen Todes starb.
    Cruv hatte das unwahrscheinliche Glück gehabt, Roxane, der Hexe aus dem Jenseits, zu begegnen. Sie war damals auf der Suche nach dem Tunnel der Kraft gewesen, denn Mr. Silver, ihr Freund, hatte seine übernatürlichen Fähigkeiten bei einem Kampf gegen Magos Schergen eingebüßt, [8] und es hieß, im Tunnel der Kraft könne er wiedererstarken.
    Aber niemand konnte dem Ex-Dämon sagen, wo sich der Tunnel befand. Auf ihrem Weg durch Zeiten, Räume und Welten gelangte Roxane auf die Prä-Welt Coor, und sie kam gerade rechtzeitig um Cruv, der in größter Gefahr schwebte, das Leben zu retten.
    Dankbar schloß er sich ihr danach an und zeigte ihr den Weg zum Tunnel. Unzählige Gefahren hatten sie überwinden müssen.
    Mr. Silver und Tony Ballard waren zu ihnen gestoßen, und heute konnte sich Cruv rühmen, der einzige Gnom zu sein, der es geschafft hatte, bis zum Tunnel der Kraft vorzudringen.
    Alle anderen, die dieses Wagnis vor ihm auf sich genommen hatten, waren auf der Strecke geblieben. Die Schlucht, die zum Tunnel führte, traf eine grausame Auslese.
    Cruv hatte damals einen Dreizack besessen. Er hatte damit viele Gefahren abgewehrt, ohne daß etwas Besonderes an dieser Waffe gewesen wäre.
    Im Tunnel der Kraft luden sich die Spitzen des Dreizacks dann aber magisch auf, und seither stand dem Kleinen eine Waffe zur Verfügung, die er gegen dämonische Gegner wirksam einsetzen konnte.
    Tony Ballard, Roxane und Mr. Silver nahmen den Gnom mit auf die Erde, und hier schloß der Kleine sich dem »Weißen Kreis«
    an, einer Vereinigung von Gleichgesinnten, die Daryl Crenna, der Mann aus der Welt des Guten, ins Leben gerufen hatte, und die es sich zum Ziel gesetzt hatte, das Böse zu bekämpfen.
    Heute war Cruvs Dreizack nicht mehr wiederzuerkennen. Daryl Crenna alias Pakka-dee hatte die Waffe zu einem harmlos aussehenden Spazierstock umbauen lassen, doch wenn Cruv am Silberknauf drehte, zuckten unten die drei magisch geladenen Spitzen heraus.
    Zur Zeit bestand der »Weiße Kreis« aus vier Mitgliedern. Aus Daryl Crenna, Mason Marchand alias Fystanat – er stammte ebenfalls aus der Welt des Guten – Cruv und Anthony Ballard, dem Hexenhenker, den sich Pakka-dee aus dem Totenreich geholt hatte und der ein Vorfahre des Dämonenhassers Tony Ballard war.
    Indirekt war es seine Schuld, daß Tony Ballard zum Dämonenjäger wurde, denner hatte einst sieben Hexen am Galgenbaum aufgehängt und damit ihre Rache auf sein Dorf und die nachfolgenden Generationen der Ballards gezogen. [9]
    Alle hundert Jahre waren diese sieben Hexen über das Dorf hergefallen, und immer mußte unter ihren Opfern auch ein Ballard sein. Erst Tony Ballard schaffte es, sie endgültig zu vernichten, und damit begann für ihn ein gefahrvolles, abenteuerreiches Leben.
    Vor kurzem war Pakka-dee etwas Großes gelungen. Eine wahre Sensation. Etwas, das es auf der Welt nur einmal gab. Er hatte eine Art Frühwarnsystem geschaffen, das ihm schwarze Attacken anzeigte. [10] Ein Auge war es.
    Yuums Auge.
    Man nannte Yuum den Weisen aus der Unendlichkeit oder den Dreiäugigen, denn er besaß in der Mitte seiner Stirn noch ein drittes Auge, mit dem er schwarze Aktivitäten sehen konnte.
    Dieses dritte Auge des Weisen aus der Unendlichkeit hatte Pakka-dee an die Wand gemalt. Er gab sich dabei sehr viel Mühe, denn nur wenn es Yuums Auge aufs Haar glich, war der Weise aus der Unendlichkeit bereit, es zu beleben.
    Als das Kunstwerk fertig war, beschwor Daryl Crenna den großen Yuum, und dieser sandte Leben in das Gemälde, das sich in einem schwarzen Raum im Keller des Hauses befand.
    Seither wachte Yuums Auge über die Welt. Aber es hatte seine Grenzen.

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