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031 - Weltfeind Nr. 1

031 - Weltfeind Nr. 1

Titel: 031 - Weltfeind Nr. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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Drohungen aus und überschütteten Pancake Kids Gang mit einem Bolzen und Pfeilhagel.
    Matt tauchte ab, griff instinktiv zur Waffe und vergaß alle weiteren Fragen. Neben ihm fasste sich jemand an die Brust und wechselte lautlos ins Reich des Todes über. Dann prasselte die erste Bolzensalve der Verteidiger gegen den Säulengang, in dem sich die Konkurrenz verschanzt hatte. Rohe Flüche wurden laut. Man schrie sich gegenseitig Schmähungen zu, die nicht nur jungen Theologinnen die Schamröte ins Gesicht getrieben hätte.
    Obwohl Matthew Drax keine Ahnung hatte, wer hier die Guten und wer die Bösen waren, blieb ihm nichts anderes übrig, als in die Schlacht einzugreifen einige Sekunden zu spät, wie sich zeigte, denn schon stürmten die Eindringlinge in den Innenhof und warfen sich mit gezückten Klingen auf Pancake Kids Bande, die vor einer Minute noch friedlich beim Essen zusammengehockt hatte.
    Sein Driller machte zweimal Pitsch! Aber Matt zielte nicht auf die Halbwüchsigen, auch wenn es ihn in den Fingern brannte, Yellow Kids unnützen Tod zu rächen. Mit den Explosivgeschossen waren harmlose Treffer kaum anzubringen.
    Vor den Angreifern spritzten eine Säule und ein Steinhaufen in zwei Lichtblitzen auseinander. Die Attacke kam ins Stocken.
    Nun stürzten rings um ihn her Jungs und Mädchen aus ihrer Deckung und stellten sich dem Feind. Ehe Matt einen klaren Gedanken fassen konnte, hatten sie sich gegenseitig an der Kehle. Messer und Säbel blitzten auf; hier und da spritzte Blut. Ein Knurren lag in der Luft, das ihn daran erinnerte, dass der Mensch unter aller Zivilisiertheit immer noch ein wildes Tier war.
    Dann hingen plötzlich zwei Gestalten an seinem Hals, ein Halbwüchsiger und eine üppig gebaute Frau Mitte zwanzig, die einen Dolch schwang. Matt versetzte ihr einen Haken und sie flog zurück, woraufhin sich ein Mädchen aus Pancake Kids Bande ihrer annahm.
    Unter Biberfelljacken blitzten bunte Klamotten und irgendwelcher Knochenschmuck auf. Die Angreifer trugen rote Stirnbänder, wahrscheinlich um bei Gemetzeln dieser Art nicht versehentlich jemanden aus dem eigenen Lager zu entleiben.
    Die Hand des Halbwüchsigen griff nach Matts Waffe. Der Junge wollte sie ihm entreißen, was ihm nicht gelungen wäre, hätte nicht jemand in gleichen Augenblick mit einem harten Knüppel auf Matts Armbeuge eingeschlagen.
    Matt stöhnte auf, doch da war es schon passiert: Der Driller landete im schmutzigen Schneematsch und der Junge stürzte sich mit einem fiebrigen Blick darauf. Matt versetzte ihm einen Tritt, der ihn zur Seite warf, doch bevor es ihm selbst gelang, die Waffe an sich zu reißen, hockte irgendein Knabe auf seinem Rücken und würgte ihn am Hals.
    Pitsch! Pitsch! Pitsch!
    Der Junge auf Matts Rücken erschlaffte. Der andere, den Matt mit dem Tritt aus dem Weg geschafft hatte, wollte gerade aufstehen, als auf seiner Stirn ein dunkles Loch sichtbar wurde.
    Wer schoss da mit dem Driller?! Matt fuhr herum. Sein Blick fegte über die Reihen der Kämpf enden, als Pitsch! Pitsch! in seiner unmittelbaren Umgebung zwei weitere Gestalten tödlich getroffen in den Schnee kippten. Diesmal hatten sie zu Pancake Kid gehört!
    Als Matt ein Mädchen packen wollte, das gerade im Begriff war, eine gezackte Klinge in den Hals eines am Boden liegenden Angreifers zu stoßen, fiel sein Blick in den Säulengang.
    Er erstarrte mitten in der Bewegung.
    Da stand ein gutes Dutzend Männer in grauen Thermoanzügen und zielte in aller Ruhe auf die jugendlichen Streithähne. Es mussten Scharfschützen sein, denn sie trafen nur selten daneben. Rings um Matt wälzten sich mehrere Getroffene in ihrem Blut. Über ein Dutzend regte sich nicht mehr. Die restlichen es waren noch immer gut zehn bis fünfzehn schienen erst jetzt zu begreifen, dass sie einen gemeinsamen Feind hatten. Doch es war zu spät, um sich gegen ihn zu organisieren.
    »Feuer einstellen!«, schrie Matt, als ihm klar wurde, wer zu seiner vermeintlichen Rettung herbei geeilt war.
    Aber die anonymen grauen Gestalten mit den Kugelhelmen schienen keine Gnade zu kennen. Die Kids lösten sich voneinander und spritzten in alle Richtungen davon. Sie hatten keine Chance. Einer nach dem anderen wurde niedergemacht, egal ob Mann oder Frau.
    Keine halbe Minute später stand Matt, vor ohnmächtiger Wut zitternd, allein auf dem Schlachtfeld. Die Gestalten in den Thermoanzügen kamen langsam näher und schauten sich wachsam um. Einer hob die Waffe auf, die der Junge Matt entrissen hatte,

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