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0311 - Arkonadas Mord-Zyklopen

0311 - Arkonadas Mord-Zyklopen

Titel: 0311 - Arkonadas Mord-Zyklopen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es sich bereits, und der Duft zog in Shaos Nase. Es war Ceylon-Tee mit einem leichten Anis-Aroma durchsetzt.
    Auf ein Tablett stellte sie zwei dünne Tassen, auch die Kanne fand darauf Platz, und mit den Dingen ging sie zurück in das Schlafzimmer, wo Sheila wartete.
    Ihre Haltung hatte sie nicht verändert, sie saß nach wie vor auf der Kante und starrte ins Leere.
    »So«, sagte Shao, als sie das Tablett abstellte. »Ich habe alles. Es wird dir guttun.«
    »Ja, danke.«
    Shao wartete noch ein wenig, damit der Tee richtig ziehen konnte und schenkte dann ein.
    Sehr schnell breitete sich das Aroma in dem Zimmer aus. Es war ein guter Tee. Shao und Suko tranken ihn auch zu Hause. Vor allen Dingen putschte er nicht auf.
    »So, wir können«, sagte die Chinesin und wollte Sheila eine Tasse reichen. In der Bewegung hielt sie inne, denn Bills Frau hatte sich unnatürlich steif hingesetzt. Dabei zog sie die Nase hoch, als wollte sie irgend etwas erschnüffeln.
    »Was ist los?« fragte Shao.
    »Riechst du nichts?«
    »Natürlich, den Tee.« Shao lächelte knapp.
    Sheila drehte der Chinesin das Gesicht zu und schüttelte den Kopf.
    »Tee?« fragte sie.
    »Ja, ich habe Tee gekocht. Hier.« Shao deutete auf die Tassen. »Schau und rieche selbst.«
    »Nein, Shao, das ist kein Tee, was ich da wahrnehme«, erwiderte Sheila Conolly mit leiser Stimme und drückte sich von ihrem Platz in die Höhe. »Das ist kein Tee… kein Tee…«, hauchte sie.
    Shao war verwundert. Sie stellte das kleine Gedeck wieder zur Seite und trat auf Sheila zu. Die vergangenen Ereignisse hatten Shao gewarnt.
    Auch Sheilas Benehmen konnte sie keinesfalls als normal einstufen. Da stimmte einiges nicht.
    »Was hast du denn?«
    Shao bemühte sich vergeblich um die Freundin. Sheila war in diesen Momenten nicht ansprechbar. Sie stand nur da, hatte den Kopf ein wenig zurückgelegt. Dabei bewegte sie die Nasenflügel. »Ich rieche keinen Tee, Shao, sondern etwas anderes.«
    »Was denn, zum Henker!«
    Abrupt drehte Sheila den Kopf und starrte Shao ins Gesicht.
    »Leichengeruch, Shao. Das ist Leichengeruch, den ich wahrnehme!«
    Die Chinesin erschrak. Zuerst glaubte sie, sich verhört zu haben, doch Sheila wiederholte dieses schreckliche Wort noch dreimal, und Shao ging einen Schritt zurück.
    »Du…Du täuschst dich, Sheila…«
    »Nein, ich täusche mich nicht. Ich rieche es tatsächlich. Er ist überall, dieser Geruch. Das ist grauenhaft und schrecklich. Ich atme ihn ein, ich nehme ihn wahr. Er macht mich fertig und wahnsinnig. Leichengeruch. So riechen Ghouls, Shao. Ja, so riechen Ghouls. Ich kenne sie doch. Die alten Friedhöfe und auch…«
    »Sheila, komm zu dir!«
    Aber Bills Frau achtete nicht darauf. Sie hatte andere Sorgen. Dieser Geruch, den nur sie selbst wahrnehmen konnte, zwang sie zu Handlungen, die Shao nicht begriff. Sheila setzte sich wieder auf die Bettkante. Dabei legte sie den Kopf in den Nacken, schloß die Augen und ließ sich nach hinten fallen.
    Zögernd trat Shao näher und blieb am Fußende des Bettes stehen, um Sheila im Auge behalten zu können. Diesmal hielt sie die Augen geschlossen, die Lippen zuckten. Erste, stockende Worte drangen aus ihrem Mund. Sie formten sich zu einem Bericht. Sheila berichtete über das, was nur sie selbst sah.
    »Ich rieche den Ghoul. Er ist gefährlich, grauenhaft. Ich sehe ihn genau vor mir und ich sehe auch Bill. Ja, Bill. Er steht dem Ghoul gegenüber und kämpft mit ihm…«
    Shao hörte gebannt zu. Sie wußte längst, daß dieses unheimliche unerklärbare Phänomen abermals eingetreten war, und sie konnte Sheila Conolly nicht helfen. Damit mußte die Frau ganz allein fertig werden, denn Shao konnte keinen Blick in die Welt werfen, die Sheila sah.
    Es war alles sehr schnell gegangen. Innerhalb von Sekunden hatte sich auch die Haut der Sheila Conolly verändert. Sie war blaß und durchscheinend geworden, schon zu vergleichen mit der einer Toten.
    Groß stachen die Augen aus dem schmalen Gesicht, der Atem drang schwer über die Lippen und wurde ständig durch gestammelte Worte unterbrochen, die von einer fernen, unheimlichen Welt berichteten, die nur für Sheila sichtbar war und mit der sie Kontakt hatte.
    »Was siehst du?« fragte Shao.
    »Bill!« hauchte die blonde Frau. »Ich sehe ihn. Ja, ich bin auch bei ihm.« Plötzlich verzogen sich ihre Lippen zu einem Lächeln. »Ich bin bei ihm. Die Welt hat mich ebenfalls eingeladen, jetzt stehe ich sogar vor ihm…«
    »Nein, Sheila, du bist hier!«
    »Ich bin

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