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0311a - Mörderjagd im Helikopter

0311a - Mörderjagd im Helikopter

Titel: 0311a - Mörderjagd im Helikopter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mörderjagd im Helikopter
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New York City Lines.«
    »Und da triffst du ihn?«
    »Nein. Haltet euch 100 Yard am Ufer des East River nach links! Dort seht ihr die Lagerschuppen ,Mary‘ A, B, C, D, E und F. Schuppen F ist ein alter verfallener Kasten, den nur noch Mäuse und Ratten bevölkern. In dem Tor, das zum East River zeigt, befindet sich ein großes Loch. Es sieht so aus, als habe es jemand mit der Axt und Brechstange gezimmert. Durch das müßt ihr in den Schuppen kriechen.« Er legte eine Pause ein und hustete. »Könnt ihr mir eine Zigarette geben, G-men?«
    Phil versorgte ihn.
    »Nach etwa zehn Yard«, fuhr der Gangster fort, »stoßt ihr auf ein Gittergeflecht. Es zieht sich quer durch den ganzen Schuppen hin und reicht bis zur Decke hinauf. Früher befanden sich dort Kassenschalter, an denen die Kunden ihre Waren bezahlten. Nehmt das vierte Kassenloch! Dort steht eine alte Kiste, ihr könnt sie nicht verfehlen. Mein Kunde hat das Geschäft durch den Schalter abgewickelt.« Er kicherte. »Originell, nicht wahr? Jahrelang sind die Kassen dort schon geschlossen, und trotzdem wird heute noch Geld ausbezahlt.«
    »Bist du sicher, daß er an den Schalter kommt, Narbe?«
    »Er hat mich dorthin bestellt.«
    »Wann willst du ihn treffen?«
    »Um sieben!«
    Phil und ich sahen gleichzeitig auf die Uhren.
    »Ihr müßt euch beeilen, G-men, wenn ihr pünktlich sein wollt.«
    ***
    Um 6.58 Uhr stand ich vor dem in die Schuppentür eingehackten Loch. Wir hatten »Die Narbe« einem Streifenwagen übergeben, der ihn ins FBI Building brachte. Phil befand sich am anderen Tor der Halle.
    Um Narbes Käufer nicht kopfscheu zu machen, wollte ich allein zum Kassenschalter von »Mary F« gehen.
    Ich stieg durch das gezackte Loch. Meine Schritte hallten hohl auf dem Betonfußboden. Ratten raschelten und piepten. Ich hielt mich genau wie »Die Narbe« etwas gekrümmt und trug dazu seine Baskenmütze, die er mir überlassen hatte. In der Dunkelheit der muffig riechenden Lagerhalle war sicherlich nicht zu erkennen, wer ich wirklich war.
    Durch die oben an den Wänden angebrachten Fenster fiel nur wenig Licht. Man konnte sich kaum in dem Schuppen orientieren.
    Ich erreichte das Maschengitter, das sich quer durch die Halle zog und oben an der Decke endete, so wie es uns »Die Narbe« beschrieben hatte. Ich fand auch die alte Kiste. Vorsichtshalber zählte ich aber die Schalterlöcher in dem Gitter ab. Der untere Teil dieser Wand bestand aus Mauerwerk.
    Dann ging ich hinüber, tastete mich an den rauhen Steinen entlang und setzte mich auf die Kiste. Auch das hatte mir Baker geraten.
    Ich blickte über das Schalterbrett in das Loch. Hinter dem Maschengitter befanden sich die früheren Kassenräume. Sie waren an den Rückseiten offen.
    Ein Blick auf die Uhr. Es war bereits nach sieben, und der Kunde hatte sich noch nicht gemeldet.
    Hoffentlich kommt er pünktlich, ging es mir durch den Kopf. Denn zwischen diesem und dem geplanten Einsatz lag nur eine kurze Zeitspanne. Um acht würden diesmal einige meiner Kollegen den Parkplatz an der Brooklyn-Brücke kontrollieren. Mich hatte Mr. High für eine andere Aufgabe vorgesehen.
    Meine Blicke senkten sich wieder auf die Uhr. Die linke Hand hielt ich in der Tasche. Sie umklammerte die Taschenlampe. In der Rechten hatte ich ein schmales Kistchen. Es ähnelte dem, was wir Dave Hawker und Mel Vivion an der Felseninsel abgenommen hatten, enthielt aber nur Zigaretten. Ich hatte es vorhin auf dem Weg zum East River in einem Tabakladen gekauft.
    »Wo ist der Schnee?« hörte ich plötzlich vor mir eine Stimme wispern.
    Ruckartig hob ich den Kopf. Ich sah eine dunkle Gestalt hinter dem Gitter. Sie mußte lautlos wie eine Katze herangeschlichen sein, denn ich hatte keinen Laut vernommen.
    Ich hob die Zigarrenkiste und stellte sie hörbar auf das Schalterbrett, hielt sie aber noch fest.
    »Wo sind die Bucks?« fragte ich mit verstellter Stimme. Ich starrte angestrengt auf den Schalter. Ich sah, daß sich Hände in hellen Lederhandschuhen heranschoben. Sie waren als verschwommene Flecken zu erkennen.
    Sofort griff ich zu. Meine Finger krallten sich um die fremde Hand.
    Ich riß gleichzeitig die Taschenlampe heraus, knipste sie an und beleuchtete das Schalterloch.
    Der Mann auf der anderen Seite reagierte genauso schnell wie ich.
    Mit einem kräftigen Ruck zog er die Hand zurück. Ich hielt nur noch den Handschuh in den Fingern. Für Bruchteile von Augenblicken sah ich eine dunkelgetönte Hand mit schwarzen Haaren im Strahl der

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