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0311a - Mörderjagd im Helikopter

0311a - Mörderjagd im Helikopter

Titel: 0311a - Mörderjagd im Helikopter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mörderjagd im Helikopter
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Taschenlampe.
    Auf dem Handrücken befand sich eine Tätowierung. Es sah wie eine Kralle aus.
    Metall klickte! Der Sicherungsflügel einer Pistole wurde herumgeworfen.
    Ich duckte mich hinter die gemauerte Brüstung.
    Keine Sekunde zu früh.
    Drei Schüsse peitschten auf. Die Mündungsfeuer zerrissen die Finsternis.
    Dann trappelten schnelle Schritte davon.
    »Phil!« rief ich. Das Wort hallte in dem leeren Schuppen wider. »Paß auf!«
    Ich hob den Kopf und sah durch das Schalterloch. Plötzlich war von den trappelnden Schritten nichts mehr zu hören.
    »Phil!« rief ich nochmals.
    »Was gibt es, Jerry?« schallte es zurück.
    Unsere Taschenlampen stachen in die Dunkelheit. Phil erschien hinter dem Schalter. »Hast du geschossen?« fragte er keuchend.
    »Nein, der andere. Hast du ihn nicht gesehen?«
    Phil verneinte.
    »Dann muß es noch einen Ausgang geben«, stellte ich fest.
    »Was hast du da in der Hand?« fragte Phil. Der Strahl seiner Lampe beleuchtete den Handschuh.
    »Ein Souvenir von dem Burschen.« Der helle Schweinslederhandschuh roch nach Juchten.
    »Sieh dich in der Halle um!« sagte ich zu Phil. »Ich komme durch die hintere Tür hinüber.«
    Die Kassenschalter ließen einen ausgewachsenen Mann nicht durch. Ich kletterte aus dem Loch und rannte an dem Schuppen entlang. Phils Taschenlampe signalisierte mir ein Zeichen. Phil stand an der Längswand des Schuppens.
    »Hier, Jerry«, sagte er.
    An der Stelle befand sich eine schmale Tür. Sie stand offen. Es hatte nichts genutzt, daß wir den vorderen Ausgang besetzt hielten. Der Unbekannte war entkommen.
    Ich erzählte Phil von dem auf dem Handrücken eintätowierten Zeichen.
    »Das könnte eine Adlerkralle sein«, sagte Phil.
    Ich stutzte, schwieg und wurde nachdenklich.
    ***
    Es ging auf Mitternacht zu.
    Ich saß in einer Dunkelkammer, allerdings nicht um Filme zu entwickeln oder Fotos zu kopieren. Unter dem Vergrößerungsapparat glänzte das weiße Telefon matt, das dort für mich aufgestellt worden war.
    Rechts von mir befand sich ein schmales Fenster, durch das die Sterne schimmerten. Das Springrollo war nach oben gezogen. Ich hockte direkt vor der Tür.
    Ein viereckiges Guckloch, durch eine Glasscheibe abgedeckt, gestattete mir die Sicht in den vor der Dunkelkammer liegenden großen Wohnraum.
    Dort schimmerte das honigfarbene Licht einer Stehlampe. Es hellte das Zimmer nur wenig auf.
    Genau in meiner Blickrichtung saß Roy Coen! Der vierte Bookie, der vom »Schwarzen Adler« einen Erpresserbrief bekommen hatte.
    Von der Zentrale hatte ich inzwischen erfahren, daß die Kontrollen an der Brooklyn-Brücke um 8 Uhr ohne Ergebnis verlaufen waren.
    Coen war genau wie Kay Starr Junggeselle, genauer ausgedrückt, Witwer. Sein Haus lag im Norden Manhattans in der Nähe des mittelalterlichen Klosters oberhalb des Hudsons. Zu dem Besitz gehörte ein Park mit Swimmingpool. Von meinem Sitzplatz aus konnte ich den Hudson bis weit nach Jersey hinein überblicken.
    Nach den vorausgegangenen Taten des »Schwarzen Adlers« war damit zu rechnen, daß Roy Coen Besuch von dem Unbekannten erhalten würde. Denn Coen hatte das verlangte Geld nicht bezahlt.
    Darum hielt ich mich in Coens Haus auf. Es gab keine bessere Möglichkeit, das Wohnzimmer zu überblicken, als von der Dunkelkammer aus, die sich der Fotoamateur Coen eingerichtet hatte.
    Im Haus achtete ich nur allein auf Coen. Doch ringsherum verbargen sich meine Kollegen, darunter Phil und Männer von der City Police, die von Mr. High eingeschaltet worden war.
    Falls der »Schwarze Adler« auftauchte, sollte ich sofort über das Telefon in der Dunkelkammer Alarm geben.
    Allmählich zweifelte ich daran, daß der Adler diesmal zuschlagen würde.
    Bis jetzt hatte er immer sehr schnell gehandelt. Im Fall Kay Starr war er uns nur um Minuten zuvorgekommen. Minuten, die wir wegen des Verkehrs auf dem South Highway zu spät gekommen waren.
    Jetzt saß ich bereits vier Stunden in meinem Versteck, und nichts war passiert. Dann und wann hob ich den Hörer ab. Sofort meldete sich unsere Zentrale. Dort war ein Mann abgestellt, der nur für die Leitung von Coens Haus zuständig war. Mr. High hatte sie von der Telegrafengesellschaft umlegen lassen, so daß ich nicht einmal die Nummer des FBI zu wählen, sondern nur abzuheben brauchte.
    Immer wieder tönte die Frage des Mannes an mein Ohr: »Was ist, Jerry?«
    Ich hauchte mein leises »Nichts« in die Muschel, erfuhr, daß sich auch bei den Bereitschaftskommandos nichts gezeigt

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