0312 - Das Geheimnis der Regenwelt
hoffte, daß Lloyd ihn verstanden hatte.
Denken Sie daran, daß ein zwei Meter großer Mann mit breiten Schultern ein gutes Ziel bietet, dachte Haagard.
Inzwischen hatte sich die Entfernung zum kritischen Punkt auf zehn Meter verringert.
Zehn Schritte!
Haagard befeuchtete seine trockenen Lippen mit der Zunge.
Dann war es soweit.
Die Generäle waren noch schneller als er befürchtet hatte. Sie schossen, als er sich mit einem gewaltigen Sprung nach vorn warf. Er fühlte, wie die Strahlschüsse über seinen Rücken fuhren und seine Uniform versengten. Es war, als hätte jemand ein glühendes Eisen auf seine Haut gepreßt. Er schrie vor Schmerz und Verzweiflung, als er auf dem Boden aufschlug, aber er war geistesgegenwärtig genug, sich zur Seite zu werfen. Die Waffen der Gegner dröhnten laut und rissen schwarze Furchen In den Boden. In Qualm und Flammen versuchte Haagard irgend etwas zu erkennen, aber er sah nur herumwirbelnde Schatten.
Hohle, Lloyd und Olney hatten in den Kampf eingegriffen und die Aufmerksamkeit der Generäle abgelenkt.
Blitzschnell kroch Haagard auf eine Maschine zu. Ein Schuß zischte an ihm vorbei und verbrannte die Lackierung der Maschinenverkleidung. Die Luft schien zu brodeln.
Der Sergeant hüpfte hin und her, dann bog er um einen gewaltigen Metallsockel herum und war vorläufig in Sicherheit. Er preßte sich mit dem Rücken gegen die Maschine, um seine Uniform zu löschen die an mehreren Stellen schmorte. Im ersten Augenblick tat es weh, doch dann empfand Haagard die Kühle des Metalls als angenehm.
Ein verletzter General torkelte an seiner linken Seite vorbei. Das seltsame Wesen hielt seine Waffe umklammert und gab Schuß auf Schuß ab.
Haagard sprang den Gegner an und riß ihn mit sich zu Boden. Der General benutzte die Waffe als Keule und führte einen vernichtenden Schlag gegen Haagards Kopf. Der Sergeant drehte den Kopf weg und wurde an der Schulter getroffen. Sie umklammerten die Waffe und kämpften darum. Haagard erwies sich als stärker. Er entwand seinem Widersacher den Strahler und sprang auf. Der General bewegte sich nicht mehr, als Haagard über ihm stand und auf ihn zielte.
„Sarge!" rief Hohle. „Wo sind Sie, Sarge?"
„Hier!" sagte Wish Haagard. „Ich habe einen der Kerle überwältigt."
„Die anderen sind tot", sagte Lloyd.
Haagard drehte sich um. Hole Hohle und Lloyd hatten ihre Deflektoren ausgeschaltet und kamen heran. Hinter ihnen stiegen Rauch und Flammen in die Höhe.
„Wo ist Olney?" fragte Haagard.
„Dort drüben", sagte Hohle und deutete auf die andere Seite der Halle. „Es ist ihm nichts geschehen."
Erst jetzt kam Haagard zum Bewußtsein, daß er gerettet war. Die Erleichterung durchströmte ihn und ließ ihn seine Knie zittern. Er warf die fremde Waffe weg. Fellmer Lloyd reichte ihm seinen Waffengürtel und den Helm. Haagards Spezialwaffe war nicht dabei. Lloyd deutete den Blick des Sergeanten richtig.
„Sie liegt dort vorn", sagte er. „Sie können Sie holen."
Wish Haagard stülpte den Helm auf den Kopf. Wenn er die Arme hob, spannte die verbrannte Haut auf seinem Rücken. Er verzog schmerzlich das Gesicht. Hohle untersuchte ihn kurz.
„Es ist nicht so schlimm", sagte er. „Wir werden Sie an Bord der Jet verarzten, dann werden Sie in ein paar Tagen gesund sein."
Big Mountain deutete auf den verletzten General.
„Was machen wir mit ihm?"
„Er bedeutet im Augenblick keine Gefahr für uns", sagte Hohle. „Wir lassen ihn in Ruhe. Er wird nicht wagen, irgend etwas zu unternehmen, solange wir in der Halle sind."
„Er wird seine Freunde alarmieren, sobald wir abrücken", sagte Haagard.
Hohles Stimme wurde scharf.
„Was wollen Sie, Wish? Ihn töten?"
Wish Haagard senkte den Kopf.
„Natürlich nicht, Sir", gab er zurück.
Mash Olney landete neben ihnen. Er sah alt und krank aus. Er hatte Haagards Spezialwaffe bei sich und überreichte sie dem Sergeanten schweigend.
„Danke", sagte Haagard und schob die zwanzig Pfund schwere Kombiwaffe in den Gürtel.
Olney nickte nur. Er hatte einige Kabel mitgebracht und fesselte damit den verletzten General.
Haagard sagte: „Sie alle haben mir das Leben gerettet!"
Hole Hohle seufzte „Sicher werden Sie noch Gelegenheit haben, sich dafür zu revanchieren."
Das Feuer, das während des Kampfes in der Halle ausgebrochen war, breitete sich nicht weiter aus.
Einige Flammen zuckten noch aus dem Rauch hervor, doch sie erstarben bald. Sie fanden zu wenig Nahrung, um sich weiter
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