Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0312 - Die Totenmaske aus Atlantis

0312 - Die Totenmaske aus Atlantis

Titel: 0312 - Die Totenmaske aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
erwischt. Der Treffer war so hart, daß es ihm nicht mehr gelang, die gezogene Beretta zu halten. Sie rutschte ihm aus der Hand und blieb am Boden liegen.
    Sofort bückte sich Bill danach. Er hatte kaum die Knie gekrümmt, als er in der Bewegung verharrte.
    Sein Gegner hatte vorzüglich reagiert. Dicht vor Bills Hals war die Spitze der Lanze zur Ruhe gekommen. Der andere brauchte sie nur um eine Idee nach vorn zu drücken, um den Hals des Reporters durchbohren zu können.
    Bill schielte über den Lanzenschaft hinweg. Es waren keine guten Sichtverhältnisse innerhalb dieser seltsamen Welt, zudem war der Stiel auch ziemlich lang, dennoch sah Bill, wie dahinter eine Gestalt in die Höhe wuchs. Sie war dunkel gekleidet, so daß sie sich kaum von der übrigen Beleuchtung unterschied. Das Gesicht war mehr zu ahnen, ein etwas hellerer Fleck, in dem aber etwas Weißes schimmerte.
    Ein Gebiß.
    Vampirzähne!
    Bill erfaßte es in diesen Augenblicken überdeutlich. Vor ihm stand ein Dämon besonderer Art.
    Ein Blutsauger!
    Damit konnte der Reporter überhaupt nichts anfangen. Wieso verirrte sich ein Vampir in das alte Atlantis? Was hatte er hier zu suchen, und weshalb wollte er nicht zulassen, daß Bill den Würfel an sich nahm?
    Stand er zu ihm in einem besonderen Verhältnis?
    Es kostete Bill Überwindung, sich wieder zu fangen und eine erste Frage zu stellen.
    »Wer bist du, Blutsauger?«
    Ein hohl klingendes Lachen schwang ihm entgegen. Bill hatte dabei das Gefühl, als würden die Töne auf dem Lanzenstiel tanzen. »Wer ich bin? Ein Vampir, da hast du schon recht. Aber ein besonderer. Ich bin Mandraka, der Schwarzblut-Vampir. Und da ich nur das Blut hoher Dämonen trinke, werde ich dich auch auf eine andere Art und Weise töten, und zwar so!«
    Im selben Moment stieß Mandraka die Lanze vor!
    ***
    Freunde, hatte Myxin gesagt. Tatsächlich Freunde. Nein, das konnte ich kaum glauben. Es war nicht zu fassen. Er, der mich hatte töten wollen, bezeichnete mich plötzlich als einen Freund.
    Ich bohrte meine Blicke in seine Augen. Plötzlich schien es nur uns beide zu geben, alles andere war mit einemmal uninteressant geworden.
    Nur Myxin und ich existierten.
    Starr sah ich ihn an. Versuchte dabei, ein Zeichen der Hinterlist und Falschheit in seinen Augen zu entdecken. Unter Umständen auch ein Zucken seiner Wangen oder ein verlogen wirkendes Lächeln.
    Nichts dergleichen sah ich. Klar und geradeheraus schaute mich der kleine Magier an. Ohne die geringste Spur von Falschheit.
    Und dabei hatte er mich töten wollen.
    Mir kam es vor, als wäre es erst gestern gewesen. Ich hatte auf einem Stuhl gesessen. Myxin stand hinter mir, hatte das Schwert mit der goldenen Klinge gedreht und hielt es schlagbereit in der Hand. Mit einem Hieb hätte er mir den Kopf vom Rumpf trennen können.
    Er hatte es nicht getan. Aber nicht aus Gründen der Humanität oder aus irgendeinem Gefühl des Mitleids heraus, sondern weil Kara von der Ferne her, dank ihrer magischen Kräfte, eingegriffen und einen Mord an mir verhindert hatte.
    Sollte nun alles vergessen sein? Ich war mittlerweile schon wankend geworden, dennoch, so einfach wollte ich es auch einem »Freund« wie Myxin nicht machen.
    »Freund hast du gesagt?« Diesmal sprach ich meine Gedanken aus.
    »Wie kannst du dich mir gegenüber so bezeichnen? Oder hast du schon alles vergessen.«
    »Nein, John!«
    »Dann sehe ich dich auch nicht als einen Freund an.«
    Myxin bewegte sich. Ich hörte, wie ein gequälter Laut über seine Lippen drang und sah den rechten Arm auf mich zukommen, wobei die Hand ausgestreckt war, damit ich einschlagen konnte. Myxins Daumen zeigte nach oben. Genauso reichte man einem Menschen die Hand, wenn man ihn begrüßen wollte.
    Aber ich konnte nicht einschlagen. Nein, ich brachte es einfach nicht über mich, schüttelte den Kopf und preßte hart die Lippen zusammen.
    Die anderen waren sehr nahe herangekommen. Sie umstanden uns, ich spürte ihre Nähe, aber niemand sagte auch nur ein Wort. Das war eine Sache zwischen Myxin und mir.
    Der kleine Magier zog die Hand nicht zurück. Statt dessen sagte er mit leiser Stimme, aber so laut, daß ihn alle verstehen konnten: »John, ich begreife, was in dir vorgeht, aber gib mir eine Chance, dir alles zu erklären.«
    »Auch einen Mord?«
    »Bist du gestorben?«
    »Nein, ich lebe, aber du hattest den Vorsatz, mich umzubringen, Myxin. Das kann ich nicht vergessen.«
    »So sah es aus. Aber denke nach. Hätte ich nicht schon sehr oft danach

Weitere Kostenlose Bücher