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0312 - Die Totenmaske aus Atlantis

0312 - Die Totenmaske aus Atlantis

Titel: 0312 - Die Totenmaske aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anders gehandelt?«
    Ich gab eine ehrliche Antwort. »Wahrscheinlich nicht.«
    »Na bitte. Dann sage mir endlich, weshalb ihr eine echte Hexe vor dem Tod gerettet habt?«
    Ich hob die Schultern. »Nenne es meinetwegen Dummheit oder Sentimentalität, denn, ob du es glaubst oder nicht, Jane, ich habe noch immer Hoffnung, was dich betrifft.«
    Sie lachte schrill. »Wie toll, John Sinclair, Wie edelmütig von dir. Da muß ich mich ja bei dir bedanken oder?«
    »Das kannst du halten, wie du willst, Jane. Ich, für meinen Teil verzichte gern darauf.«
    »Wenn ihr sie nicht ausschalten wollt«, bemerkte Myxin, »müssen wir sie mitnehmen und uns mit ihr belasten. John, entscheide dich. Sie ist schwach, du hast die Chance. In dieser Welt scheinen ihre magischen Kräfte nicht zu funktionieren…«
    Ich hörte Myxins Worte kaum. Aber den letzten Satz hatte ich sehr deutlich verstanden.
    Die magischen Kräfte funktionierten nicht in dieser Welt.
    Konnte und sollte ich diese Schwäche ausnutzen? Diese Frage stellte sich mir in den Augenblicken. Es kam allein auf mich an, ob Jane weiterhin leben würde oder nicht.
    Ich starrte sie an.
    Auch sie versenkte ihren Blick in mein Gesicht. Glatt war die Haut.
    Die weichen Linien waren im Laufe der Zeit kantig geworden, die Lippen kamen mir schmaler vor. Kein äußeres Zeichen deutete darauf hin, was sie dachte.
    »Nun?« Myxin wollte, daß ich mich schnell entschied.
    Eine Antwort bekam er von mir nicht, weil ich ständig in ihre Augen starrte.
    Und dort sah ich so etwas wie ein menschliches Gefühl. Da war die Härte gebrochen, denn ich glaubte, tief in ihren Pupillenschächten die Angst zu sehen.
    Ja, Jane hatte Angst um ihr Leben! Die heftige Antwort vorhin entstammte einer reinen Trotzreaktion, sie war nicht aus der Überzeugung geboren. Die Angst in ihren Augen ließ mich wankelmütig werden.
    Dabei brauchte ich nur die Beretta zu ziehen und zu schießen. Auf uns würde verdammt viel zukommen. Die Zukunft sah nicht rosig aus. Gab es keine Jane Collins mehr, hatten wir ein großes Problem weniger.
    Ich dachte an Suko und vergegenwärtigte mir noch einmal die Szene am Galgen. Mein Freund hatte Wikka hängen lassen und Jane Collins gerettet. Auch er wußte über die Schwierigkeiten Bescheid, die sie uns unter Umständen bereiten konnte. Sollte ich unmenschlicher reagieren als mein chinesischer Freund?
    Nein, das konnte ich nicht!
    Mochte sie sein, wie sie wollte. Mochte man mich für den letzten Idioten halten, ich brachte es nicht fertig, die Waffe zu ziehen.
    Ich drehte mich zur Seite, senkte den Kopf und schaute zu Boden.
    »Wir nehmen sie mit.« Meine Stimme klang rauh. Vielleicht hatte ich auch gegen meine eigene Überzeugung gesprochen, aber niemand kann aus seiner Haut, auch ein Geisterjäger nicht.
    Meine Freunde hatten bewußt nicht eingegriffen und mir die Entscheidung überlassen. Auch nach den Worten sagten sie nichts. Die Stille umgab uns wie eine Decke. Sie wurde nur durch ein Zischen unterbrochen, das Jane Collins ausgestoßen hatte.
    Auch einer Hexe konnte ein Stein vom Herzen fallen.
    »Nun ja«, sagte Myxin, »du hast dich entschieden, John Sinclair. Und wir akzeptieren es. Allerdings warne ich dich. Sie wird versuchen, uns Steine in den Weg zu legen, deshalb müssen wir auf der Hut sein.«
    Ich schaute Jane an. Nichts zeichnete sich in ihrem Gesicht ab. Ich schüttelte den Kopf. »Das glaube ich kaum, daß sie es so weit treiben will. Sie wird nicht so dumm sein und das machen. Es wäre eine Behinderung, die sich im Endeffekt auch negativ auf sie auswirken könnte. Nicht wahr, Jane Collins?«
    Die ehemalige Detektivin hob nur die Schultern. Ich hätte an ihrer Stelle nicht anders gehandelt. Sie wußte schließlich, daß wir auf zwei verschiedenen Seiten standen, was sollte sie noch anderes tun? Dann lieber den Mund halten.
    »Schließen wir das Problem ab!« sagte Myxin, »und konzentrieren wir uns auf das nächste Problem. Arkonada.«
    »Du vermutest ihn in der Nähe des Würfels?« fragte Suko.
    »Ja. Denn er weiß, falls er noch existiert, daß der Würfel ihm Kraft geben kann.«
    »Könnte er angeschlagen sein?«
    Myxin nickte mir zu. »Das hoffe ich, John. Ich wünsche es mir, denn wenn er seine vollen Kräfte besitzt, kann es gefährlich werden. Erinnere dich daran, daß es auch Kara nicht geschafft hatte, ihn mit ihrem Schwert zu besiegen. Arkonada ist stark, ich hoffe, daß er nicht stärker als die Kraft der Totenmaske ist.«
    »Wie kommen wir denn hin?«

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