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0312 - Ihn peitschte die Angst

0312 - Ihn peitschte die Angst

Titel: 0312 - Ihn peitschte die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ihn peitschte die Angst
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auffällt. Ich traue Ihnen sogar so viel Intelligenz zu, daß Sie dem Wagen beim erstenmal nur ein kleines Stück nachgefahren sind. Ein paar Nächte später haben Sie ihn an dieser Stelle erwartet. Er kam prompt zur richtigen Zeit. Sie sind ein weiteres Stück nachgefahren und dann abgebogen. Und wieder ein paar Nächte weiter und so fort, bis Sie schließlich seine genaue Route festgestellt hatten. Das kann niemandem aufgefallen sein. Daß zwei Autos in der Nacht mal zwei, drei Straßen weit den gleichen Weg haben, ist absolut unverdächtig.«
    »Nicht dumm gedacht«, sagte Jack Dayton. »Nur eben beim falschen Mann, G-man. Ich bin Spediteur, kein Gangsterboß.«
    »Sie können beides sein«, sagte ich ungerührt. »Lassen Sie mich doch mal meine Geschichte zu Ende erzählen.«
    »Meinetwegen. Ich gebe zu, daß sie sich interessant anhört.«
    »Also: Sie wissen die Route und die Zeit. Sie wissen, daß zwei Mann fahren und zwei Mann im Laderaum eingeschlossen sind. Die Zahl der Kisten läßt auf einen enorm hohen Betrag schließen. Die enge Seitengasse bietet sich geradezu dafür an, den Wagen dort zu stoppen. Aber wie? Mit dem bloßen Anhalten ist es ja nicht getan. Man muß die Fahrer aus dem Wagen herauskriegen, und zwar in ganz, ganz kurzer Zeit. Sonst ist der nächste Streifenwagen da, bevor man mit den Fahrern fertig geworden ist. Also was tun? Ganz einfach: Man greift nach einem streunenden Hund, tötet ihn und kippt sein Blut auf die Straße. Schon hat man eine richtige Blutlache. Dann legt man einen Mann daneben, und es muß aussehen, als wäre er überfahren worden. Da hält jeder an, da steigt jeder aus, der nicht ein ganz und gar gewissenloser Halunke ist. Ihre Rechnung ist richtig. Der Wagen hält, einer steigt aus. Er geht auf den Mann zu, der angeblich überfahren wurde. Als er dicht vor ihm steht, wirft der sich herum und schießt mit der Maschinenpistole, die er halb unter sich verborgen hält, den Fahrer nieder. Aber der war so blitzschnell, daß er noch ziehen konnte und selbst auch zwei Schüsse abgab.«
    »Ein Denkfehler, Cotton«, warf Dayton unbewegt ein. »So schnell kann keiner ziehen. Der Fahrer muß die Pistole schon in der Hand gehabt haben.«
    »Gut!« rief ich. »Natürlich, das ist einleuchtender. Er traut eben der ganzen Sache doch nicht so recht und geht vorsichtshalber mit gezogener Pistole auf den angeblich Überfahrenen zu. Ich glaube kaum, Dayton, daß Sie mit Ihren Leuten damit gerechnet hatten. Nun haben Sie nicht nur den toten Fahrer, sondern auch einen toten Komplicen. Und obendrein hat der im Wagen zurückgebliebene Fahrer, nachdem sein Kollege ausgestiegen war, beide Türen von innen verriegelt. Sie müssen das Fenster einschlagen, um an den Sperrknopf heranzukommen. Das tun Sie mit dem Kolben Ihrer Maschinenpistole. Die Glassplitter beweisen, daß die Scheibe von einem großflächigen Gegenstand getroffen wurde.«
    »Interessant«, murmelt Dayton. »Das kann man aus den Splittern ersehen?«
    »Aber ja. Sie glauben gar nicht, was unsere Experten im Labor alles aus so einem toten Gegenstand herausholen. Aber fahren wir fort: Scheibe eingeschlagen, Türknopf ziehen, Tür auf — das ist ein Werk von fünf Sekunden. Angesichts der Maschinenpistole wagt der zurückgebliebene Fahrer nicht, nach seiner Pistole zu greifen. Er bekommt eins über den Kopf. Der tote Komplice wird ins Führerhaus geladen, Sie setzen sich ans Steuer, die anderen verschwinden. Seit dem Anhalten des Wagens sind höchstens zwanzig bis dreißig Sekunden vergangen. Bis zur Überführung mit der 155. Straße brauchen Sie höchstens weitere fünfzig bis sechzig Sekunden. In der Zwischenzeit kann ein von den Schüssen aufgeschreckter Nachbar kaum die Nummer der Polizei gewählt haben. Aber jetzt kommt wieder so ein dummer Zufall! Unter der Überführung wartet bereits einer von Ihren großen Lastzügen. Aber ausgerechnet in dieser Nacht taucht der Trunkenbold Holly Martins dort auf. Er sieht, wie der Geldtransportwagen im Laderaum des Lastwagens verschwindet. Folglich muß dieser Augenzeuge erschossen werden. Inzwischen hat man dem Fahrer ein Messer in die Brust gestoßen und ihn in den Relaiskasten zwischen den Brückenpfeiler gestopft. Jetzt muß man nur noch den toten Komplicen loswerden. Er wird mit ein paar angebundenen Steinen noch in der Nacht in den East River geworfen. Daß an derselben Stelle am frühen Morgen ein Auto gehoben werden soll, konnten Sie ja nicht ahnen. So findet man bei den

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