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0313 - Der Blutgraf erwacht

0313 - Der Blutgraf erwacht

Titel: 0313 - Der Blutgraf erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verschrecken?«
    »Im Fluß baden?« fragte Gina nach.
    »Klar… unten am Südpark. Da ist’s doch erlaubt.«
    »Okay«, sagte Gina. »Treffen wir uns direkt da? Wann?«
    »In einer halben Stunde oder so…?«
    »Lieber in einer ganzen. Ich muß erst frühstücken.« Gina legte auf, schaltete die Kaffeemaschine ab und machte die üblichen zwei Tassen und die Scheibe Schwarzbrot nieder. Dann kleidete sie sich an und verließ das Hochhaus, um sich mit den beiden Freunden zu treffen. Sie war gespannt, ob die ähnliche Traumerlebnisse hatten wie Gina.
    ***
    Bodo von Geyerstain verfolgte die Impulse, die von dem Mädchen ausgingen. Er hatte sich darauf eingestellt, und er spürte, daß die Blonde ihre Wohnung verließ. Geyerstains Erregung stieg. Er mußte dieses Mädchen haben!
    Es bewegte sich über das Gelände, das einstmals Felder gewesen war. Jetzt standen dort Häuser, wie sie der Blutgraf nicht mehr begriff. Sie waren zu hoch, viel höher als seine Burg, und doch waren es keine Burgen.
    Aber das war jetzt unwichtig. Nur das Mädchen zählte, danach die beiden anderen, und dann kam seine Rache. Lange würde es nicht mehr dauern.
    Er war tot.
    Er wußte es, aber er wußte auch, daß er wieder einen halbstofflichen Körper besaß. Wie das zustandekam, war ihm unklar. Er forschte auch nicht nach. Es mußte mit dem Teufelspakt zusammenhängen. Der Teufel hatte ihm diesen halbstofflichen Körper gegeben. Und dazu einige interessante Fähigkeiten, die er einst nicht besaß. Hätte er sie besessen, hätte er nicht die zweifelhafte Unterstützung jenes hirnrissigen Zauberers gebraucht, der ständig Nachschub an Schädeln für seine verrückten Zauberexperimente benötigte.
    Wenn er es recht bedachte, konnte Bodo von Geyerstain froh sein, daß es so gekommen war. Sein Tod lag eine Ewigkeit zurück, die Erinnerung ans Sterben war fast verdrängt. Nur das andere zählte.
    Jetzt war er wieder da, jetzt gab es ihn wieder, und wie! Er konnte mehr denn je. Er vermochte sich innerhalb kurzer Zeit über große Distanzen zu bewegen und kannte dabei kaum Hindernisse. Er konnte Gedanken spüren. Er war nicht zu töten, da dies ja schon vor langer Zeit geschehen war… er besaß mehr Macht als damals.
    Es gab nur eines, wovor er sich fürchtete.
    Das war die Hölle.
    Vielleicht war es besser, wenn er sich mit dem Vollzug seiner Rache sehr viel Zeit ließ. Denn danach… war er der Hölle verfallen …
    Und er wollte das neue Leben, das er genoß, behalten. Obgleich es kein Leben im eigentlichen Sinne war…
    Zunächst aber mußte er sich um die Mädchen kümmern. Zuerst um das blonde. Er verfolgte mit seinen Gedanken die Spur bis zu ihrem Ende.
    ***
    Das Flußufer war hier ziemlich flach und lud förmlich zum Baden ein. Deshalb wurde es auch vorwiegend von Jugendlichen dazu benutzt. Direkt dahinter schloß sich eine Parklandschaft an. Eine weitgestreckte Grünanlage mit Bäumen und Sträuchern war zum Erholungsgebiet für die Städter geworden. Früh am Vormittag rührte sich hier allerdings kaum etwas. Erst am späten Nachmittag, wenn der arbeitende Teil der Bevölkerung seinen wohlverdienten Feierabend hatte, füllte sich der Park.
    Eine Stahlbrücke mit künstlerisch geschmiedetem Geländer, gezackt wie der Hornkamm eines Drachen, führte über den hier nicht allzu breiten Fluß auf die andere Seite und zur Stadt. Die Brücke war von Fahrzeugen nicht zu benutzen. Nicht einmal Motorräder oder Mofas konnten hinüber. Das verhinderte, daß der Park von knatternden Gefährten heimgesucht wurde, und schuf tatsächlich Ruhe für die Ruhesuchenden.
    Als Gina eintraf, hatten Sorrya und Lory sich bereits auf ihren Decken ausgestreckt. Aus einem Casettenrecorder ertönte nicht zu laute Musik. Neben Lory stand ein gutgefüllter Picknickkorb. Die beiden Mädchen waren wohl schon im Wasser gewesen. Auf Lorys Haut schimmerten noch vereinzelte Wasserperlen. Die beiden trugen knappe Bikinihöschen, sonst nichts. Gina schmunzelte und stellte ihre Tasche ab, aus der eine Flasche Wein lugte.
    »Vielleicht kommen ein paar fesche Jungs vorbei und fühlen sich eingeladen«, sagte Lory und reckte sich aufreizend; vergebliche Mühe, weil derzeit niemand sonst in der Nähe aufkreuzte. »Ich hätte absolut nichts dagegen, und es macht dann gleich viel mehr Spaß.«
    »Aber den Wein trinken wir allein«, beschloß Gina.
    »Au ja«, begeisterte sich Sorrya. »Das Wasser ist übrigens noch ziemlich kühl.«
    »Ist ja auch noch früher Vormittag. Bis sich das

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