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0313 - Der Blutgraf erwacht

0313 - Der Blutgraf erwacht

Titel: 0313 - Der Blutgraf erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorras Amulett aus der Ferne zu rufen…
    Das konnte haarig werden.
    Zamorra ergriff den Silberstab.
    Er rannte los. Hoffentlich kam er noch rechtzeitig…
    ***
    Der Alptraum nahm kein Ende. Doch es war kein Alptraum, es war die Wirklichkeit. Der Mann, der »Spanner«, der aus den Büschen hervortrat, war der Unheimliche mit dem Schädelhelm. Der Mann, der nachts in Ginas Wohnung aufgetaucht war, obgleich das eigentlich unmöglich war…
    Jetzt wußte sie, daß es doch kein Alptraum gewesen war.
    Sie schrie auf. »Weg hier«, keuchte sie.
    Auch die beiden anderen Mädchen sahen den Unheimlichen erschrocken an. Die Szenen des vergangenen Tages schoben sich in der Erinnerung wieder nach vorn. Der Unheimliche, der förmlich aus der Mauer hervorgeglitten war… der im Wald plötzlich vor ihnen stand … und jetzt war er wieder hier.
    Ein Irrer, der es sich in den Kopf gesetzt hatte, die Mädchen zu erschrecken?
    Oder doch ein Geist?
    Er kam heran, unglaublich schnell, obgleich seine Füße den Boden nicht berührten und obwohl er keinen Schatten warf. Er streckte die Hände vor.
    »Lauft«, keuchte Gina.
    Da endlich kam Bewegung in Lory und Sorrya. Sie rannten los, zur Brücke hinauf. Über den Fluß mußten sie kommen. Ein paar hundert Meter weiter begann die »Zivilisation.« Vielleicht würde der Unheimliche ihnen nicht dorthin folgen…
    Auch Gina rannte, aber ihre Reaktion war etwas später gekommen. Sie war geschockt von dem neuerlichen Auftauchen des Unheimlichen. Jetzt endlich lief sie. Aber sie erreichte die Brücke nicht.
    Sie stolperte, konnte sich nicht mehr abfangen.
    »Helft mir!« schrie sie.
    Sorrya und Lory waren schon auf der Brücke. Sie wandten sich um. Der Unheimliche reckte seinen Arm gegen sie. Im gleichen Moment spürten sie, wie etwas sie zu lähmen versuchte. Bleierne Schwere senkte sich in ihre Glieder. Da wirbelten sie wieder herum und taumelten weiter. Fort, nur fort von hier, in panischer Angst vor dem Dunklen mit dem gehörnten Helm. Wie der Leibhaftige sah er damit aus…
    »Helft mir doch!« keuchte Gina. Sie raffte sich wieder auf. Da war der Dunkle schon hinter ihr. Keuchend rannte sie auf die Brücke zu, taumelte über das Eisen, schlug mit dem Arm gegen das Geländer.
    Da packte eine stahlharte Faust ihren Unterarm. Der Ruck ließ sie aufschreien, stoppte ihren Lauf jäh. Fast wäre ihr der Arm ausgekugelt worden.
    »Hilfe…«
    Aber wer sollte ihr helfen? Niemand war da, der die Sache hören konnte. Sorrya und Lory waren fort, und das war gut so. Vielleicht kamen sie so davon…
    Gina schlug um sich, trat, spuckte und kratzte. Doch der Unheimliche nahm ihre Gegenwehr einfach so hin. Nicht einmal von einem gemeinen, aber im Ernstfall immer helfenden Kniestoß ließ er sich beeindrucken. Er schien völlig schmerzunempfindlich zu sein! Und er hielt Gina mit eisernem Griff fest.
    »Du bist mein«, vernahm sie die bösartige Gedankenstimme.
    »Nein«, keuchte sie. »Nein, ich will nicht… laß mich los, verdammter Mistkerl …«
    Da dröhnten Schritte über die Eisenbrücke. »Halt«, donnerte eine Stimme. »Laß sie sofort los!«
    Ginas Kopf flog herum. Sie sah einen großen Mann im weißen Anzug, der eine Silberscheibe in der Faust trug.
    Aber ob dieser Mann ihr helfen konnte…?
    ***
    »Er ist ein Narr«, sagte Gryf. »Rennt einfach los…«
    »Was hätte er denn sonst tun sollen?« fragte Nicole.
    Gryf kletterte aus dem Fond des Wagens. »Na, mich fragen«, sagte er. »Er hätte sich mit mir geistig in Rapport begeben können, und wir wären per zeitlosem Sprung direkt an den Ort des Geschehens gekommen. Damit hätten wir uns auch diese halsbrecherische Fahrt gespart.«
    »Und warum ist dem Herrn das nicht sofort eingefallen?« fragte Nicole etwas spitz.
    »Weil ich nicht dran gedacht habe«, gestand der Druide. »Mir ist es ja auch gerade erst eingefallen.«
    Er überlegte, ob er Zamorra jetzt per zeitlosem Sprung folgen sollte.
    Aber Zamorras Gedanken waren abgeschirmt. Er konnte wohl fühlen, daß der Freund irgendwo in der Nähe war, aber ihn nicht hundertprozentig erreichen, schon gar nicht seine Gedanken lesen und daraus etwas über Zamorras Ziel erfahren. Zamorra und Nicole und einige andere Freunde und Kampfgefährten besaßen eine Bewußtseinssperre, die verhinderte, daß Fremde ihre Gedanken lesen konnten. Sonst wäre es Dämonen und Schwarzmagiern leicht gefallen, ihre Pläne und Reaktionen im voraus zu erkennen und sie zunichte zu machen… da hatte Zamorra sorgfältig

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