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0313 - Der Blutgraf erwacht

0313 - Der Blutgraf erwacht

Titel: 0313 - Der Blutgraf erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war.
    Fassungslos sahen die beiden Mädchen sich an. Gina, die den Tod schon vor Augen gesehen hatte, sank in den Armen ihrer Freundin zusammen. Sie war mit ihren Nerven am Ende.
    Und noch etwas war geschehen.
    Das FLAMMENSCHWERT hatte die »Zeitfestung« zum Zusammenbruch gebracht. Die Jenseitswelt des Blutgrafen, in der seine Burg Geyerstain noch existierte, gab es nicht mehr. Es gab nur noch die reale Ruine. Die beiden Mädchen sahen einen Lichtschein. Sie stürmten durch den dunklen Verliesraum, vorbei an den Eisenketten und Schellen, nach draußen.
    Aber noch zwischen den Sträuchern verharrten sie.
    Denn der Blutgraf selbst existierte noch. Und aus seinen Augen tobte flammender Zorn und unbeugsamer Vernichtungswille. Das Langschwert mit beiden Händen umfaßt, schwebte er auf Zamorra und Gryf zu.
    Der Blutgraf wollte die Entscheidung. Und es gab keinen Zweifel daran, wie sie ausfallen mußte.
    ***
    Zamorra versuchte das Amulett einzusetzen, aber es gelang ihm nicht mehr. Der Blutgraf blockierte es allein durch seine Nähe. Auch Gryf war nicht mehr in der Lage, seine Druiden-Kraft zu benutzen.
    Er konnte nicht einmal Zamorra und sich mit einem zeitlosen Sprung in relative Sicherheit bringen. Er war vollständig lahmgelegt.
    Sie konnten ebenfalls mit den blanken Fäusten auf den Blutgrafen losgehen.
    »Und genau das werden wir auch tun«, sagte Zamorra. »Oder es kommt keiner von uns mehr lebend von hier weg.«
    Sie trennten sich, versuchten, den Grafen zwischen sich zu nehmen. Er blieb stehen, zögerte, als wisse er nicht genau, wen von beiden er zuerst angreifen sollte.
    »Wir müssen ihn aus Nicoles Nähe locken«, zischte Zamorra. Er wich weiter und weiter zurück.
    Der Blutgraf schien ihn als denjenigen zu erkennen, der ihn zuerst angegriffen hatte. Mit wuchtigen Schritten kam er jetzt auf Zamorra zu.
    Dem Parapsychologen wurde es heiß und kalt. Er war waffenlos.
    Mit angelernten Zaubertricks war auch nichts zu machen. Bodo von Geyerstain überstrahlte alles, legte jede andere Magie in seiner Nähe lahm. Zamorra verwünschte sich. Wenn er wenigstens noch eine andere Waffe besäße. Den Dhyarra-Kristall vielleicht, oder das Schwert Gwaiyur… aber dann begriff er, daß auch diese Waffen ihm nichts nützen würden. Er war auf sich allein angewiesen.
    Gryf pirschte sich von der anderen Seite heran.
    Blitzschnell fuhr der Blutgraf herum. Das Schwert zischte durch die Luft und traf. Gryf fing den Treffer und stürzte seitwärts zu Boden, wie vom Blitz gefällt. In einer bizarren Schreckensvision sah Zamorra sekundenlang ein anderes Bild: den Druiden Kerr, der vom Schwert Gwaiyur getötet wurde. Es war dasselbe Bild…
    Aber dann sah Zamorra, daß kein Blut geflossen war. Der Blutgraf hatte Gryf wohl unbeabsichtigt nur mit der flachen Seite der Klinge erwischt. Gryf war besinnungslos.
    Zu spät sah Zamorra, daß er diese Chance für einen Angriffsprung hätte nutzen können, der ihn an den Grafen herangebracht hätte.
    Jetzt kreiselte der Unheimliche wieder herum. Zamorra wich weiter zurück. Er mußte irgendwie an Graf Bodo herankommen, ihm den spinnenförmigen Talisman entreißen. Aber wie sollte er das machen? Solange das Schwert seinen tödlichen Stahlvorhang zwischen Zamorra und Bodo wob, war nichts zu machen. Zamorra mußte noch weiter zurück. Der Graf setzte unbeirrt nach. Und seine Hiebe wurden immer schneller und gefährlicher.
    Im nächsten Moment stürzte Zamorra. Er schlug nach hinten, fing sich mit den Ellenbogen auf. Ein schmerzhafter Doppelschlag zog sich bis zu den Schultern hoch. Und schon stand der Blutgraf über Zamorra, riß das Schwert hoch, um es auf den Parapsychologen niedersausen zu lassen. Zamorra sah die Klinge genau auf seinen Kopf zurasen.
    »Nein!« hörte er jemanden entsetzt aufschreien.
    Er sah Gina heranlaufen. »Nein!« schrie sie beschwörend.
    Für den Bruchteil einer Sekunde war der Graf abgelenkt, sah sich nach dem blonden Mädchen um und verhielt mitten im Schlag.
    Das nutzte Zamorra aus. Er schnellte sich hoch, streckte beide Hände nach dem Talisman aus – und bekam ihn zu fassen!
    Er ließ sich fallen, hielt den Talisman dabei krampfhaft fest und riß ihn dadurch vom Wams des Blutgrafen ab.
    Dadurch erlosch dessen Magie.
    Und im gleichen Moment schlug das Amulett zu. Eine rasende Folge gleißender Blitze jagte aus seinem Zentrum, hämmerten in den Körper des Blutgrafen und brannten ihn nieder. Er zerfiel zum Skelett. Das polterte dumpf zu Boden. Und immer noch setzte

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