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0313 - Ein gefährlicher Job

0313 - Ein gefährlicher Job

Titel: 0313 - Ein gefährlicher Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein gefährlicher Job
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Spielzeugkanonen, deren Kugeln aber nicht im Anzug stecken bleiben.
    Joan Wryght schloss die Handtasche wieder. »Ich zahle erst nach Erledigung des Auftrages«, sagte sie, »aber Sie sollten nicht nur an das Geld, sondern auch an die Zukunft denken. Mit mir zusammen ist der Platz von Big Boss für Sie nicht unerreichbar.«
    »Vorläufig sitzt Debro noch darauf«, brummte ich. »Also, wo kann ich David Roos kidnappen?«
    Sie verbarg ein triumphierendes Lächeln.
    »Kennen Sie Port Morris Station, Rod?«
    »Natürlich.«
    »Auch den großen Verschiebebahnhof zwischen Bruckner und Cabot Street?«
    »Ich bin noch nie auf ihm herumgelaufen.«
    »Das macht nichts. Eine ganze Reihe von Speditionsfirmen unterhalten auf dem Bahnhof Büros. Sie sind über das ganze Gelände verstreut. Fast alle sind in gewöhnlichen Holz- oder Wellblechbaracken untergebracht. Eine dieser Baracken, zwischen Gleis vierunddreißig und fünfunddreißig, trägt die Firmenbezeichnung North Transport Inc., aber diese Firma existiert längst nicht mehr. Sie finden Roos in der Baracke.«
    »Schön! Wohin soll ich ihn bringen?«
    »Merken Sie sich die Adresse Sullivan Street 84 in South Brooklyn. Das ist mein Ausweichquartier, das niemand kennt. Sie sind der erste, dem ich die Adresse nenne. Ich habe Vertrauen zu Ihnen, Rod!«
    Ich brachte noch ein paar verheißungsvolle Blicke bei mir unter.
    »Ich werde mir David Roos holen«, sagte ich. »Verlassen Sie sich darauf.«
    ***
    Ich traute Joan Wryght nicht über den Weg. Ich dachte nicht daran, kurzerhand nach Port Morris zu fahren, sondern ich traf ein paar Vorbereitungen, und erst als die Dunkelheit hereingebrochen war, setzte ich mich in meinen Chevrolet und fuhr hin.
    Ich musste den Wagen in der Bruckner Street stehen lassen. Nur die linke Seite der Straße ist bebaut. Auf der anderen dehnt sich über ein paar tausend Quadratyards das Gelände des Verschiebebahnhofes. Eine hohe Mauer schließt das Gelände gegen die Straße hin ab, aber es gibt acht Einfahrten für die Laster.
    Niemand hinderte mich daran, durch eine der Einfahrten den Verschiebebahnhof zu betreten. Der Betrieb läuft Tag und Nacht. Ich hörte das Fauchen der Loks, das Schrillen von Signalpfeifen und das Wummern der Puffer, wenn die Waggons gegeneinander stießen. Die Signale schimmerten in Grün und Rot, und böse glühten die Lichter der Lokomotiven.
    Ich turnte über die Geleise. Die Bogenlampen verbreiteten ihr Licht nur fleckenweise, und ich hielt mich aus ihren Lichtkreisen heraus, um nicht irgendeinem Uniformierten in die Quere zu geraten.
    Es war nicht einfach, die richtige Baracke zu finden. Ich hatte eine Taschenlampe bei mir aber ich wollte nicht unnötig mit ihr herumspielen.
    Einmal rollte, dunkel wie Berge, die sich plötzlich in Bewegung gesetzt hatten, eine Reihevon Waggons auf mich zu. Ich rettete mich mit einem Seitensprung.
    In der Dunkelheit wurde schrill gepfiffen und einer Männerstimme schrie: »Pass auf, Idiot!«
    Ich beeilte mich, dem Mann, wahrscheinlich irgendeinem Bahnbeamten, aus dem Gesichtsfeld zu geraten. Ich schob mich an abgestellten Waggons vorbei, in deren Innern Kühe dumpf brüllten, stolperte über Schienenschwellen, stampfte durch Schotter und stieß schließlich auf ein Schild, das die Zahl 34 zeigte.
    Ich nahm an, dass dieses Gleis Nummer 34 war und ging daran entlang. Ein paar Minuten später sah ich die Umrisse einer kleinen niedrigen Holzbaracke vor mir.
    Sie stand so, dass der Lichtkreis einer nahen Bogenlampe sie gerade noch berührte. Sie hatte die Größe eines gewöhnlichen Zimmers und war schon ein wenig windschief.
    Ich benutzte die Taschenlampe. Neben der Tür, die aus gewöhnlichen Brettern zusammengeschustert war, hing ein verwaschenes Schild North Transport Inc.
    Das einzige Fenster der Bude war von innen so gründlich vernagelt, dass kein Lichtschimmer herausdrang, aber unter der Tür lag ein schmaler Lichtstreifen.
    Ich fischte die 38er aus dem Halfter, überlegte es mir aber und schob sie zurück. Wenn ich gleich mit der Kanone in der Hand aufkreuzte, konnte es unnötigen Ärger geben.
    Ich klopfte dreimal hart gegen die Tür.
    Drinnen polterte etwas auf den Boden. Der Lichtstreifen verschwand.
    »Mach auf, Roos!«, sagte ich leise.
    Es blieb still im Innern der Baracke.
    »Mach schon auf! Debro schickt mich.«
    Ich hörte, wie ein Riegel zurückgezogen wurde. Dann wurde die Brettertür mit einem Ruck aufgerissen und ein scharfer Lichtstrahl biss mir ins Gesicht und blendete

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