0313 - Ein gefährlicher Job
Nuss, die Sie nicht knacken konnten.«
»Ich werde erst glücklich sein, wenn wir den ganzen Sumpf trocken gelegt haben. Den Fladow-Sumpf aus Korruption, Rauschgifthandel, Erpressung, Diebstahl, Raub und Mord.«
Aus Deckers Stimme klang echte Erbitterung.
»Viel Erfolg!«, wünschte Debro ironisch.
Die Augen des FBLMannes verengten sich zu Schlitzen.
»Wo warst du, als Fladow erschossen wurde?«
»Hier! Wir veranstalteten eine kleine Party. Sie sehen die Gläser auf dem Tisch.«
»Wer gehörte dazu?«
»Miss Wryght, meine Freunde Hank und Allan Staff und ich.«
Der G-man drehte sich zu Harvest und Rullin um.
Stanley Rullin kam seiner Frage zuvor.
»Wir leugnen nicht, dass wir im Starlight-Club waren, als der Boss erschossen wurde. Wir erkannten sogar seinen Mörder. Der Mann heißt David Roos. Er hat früher für Big Boss gearbeitet. Es war sicherlich ein Racheakt. Roos bekam zwei Jahre Gefängnis aufgebrummt und während er sie absaß, spielte sich eine hässliche Geschichte zwischen Jurryll und der Schwester dieses David Roos ab. Kein Wunder, dass der Junge es eilig hatte, dem Boss die Gemeinheit heimzuzahlen. Er kann erst vor wenigen Wochen aus dem Gefängnis entlassen worden sein.«
Decker blickte Rullin an, als wäre er ein widerliches Ungeziefer, und im Grunde genommen, war er nichts anderes.
»Ihr habt keinen Finger gerührt, Fladow zu retten?«
Rullin breitete die Arme aus.
»Was sollten wir machen, G-man? Er stand plötzlich mitten unter uns, die Maschinenpistole in den Händen. Er spickte Fladow mit Kugeln und türmte auf dem gleichen Weg, auf dem er gekommen war. Er benutzte den Hinterausgang. Dieser Ausgang führt in dunkle Höfe. Es war sinnlos, ihn zu verfolgen.«
Der G-man ging zum Telefon, das auf einem Tisch an der Wand stand, nahm den Hörer ab und wählte eine Nummer.
»Hier ist Decker«, sagte er. »Wie steht es?«
Er lausche eine halbe Minute lang, nickte nachdrücklich mit dem Kopf und brummte: »Das habe ich mir gedacht. Danke, John!«
Er legte den Hörer zurück und sagte ruhig: »Ich sprach mit einem unserer Leute in Fladows kleiner Villa. Wir schickten sofort ein Kommando hin, als wir von dem Mord im Staflight-Club erfuhren, aber andere waren schneller. Unsere Leute fanden den prächtigen Panzerschrank des großen Boss offen und ausgeräumt.«
Er knöpfte die Jacke auf, schob beide Daumen unter den Riemen, der sein Halfter hielt, und fuhr fort: »Während also Jurryll Fladow einem völlig unvorhergesehenen Racheakt zum Opfer fiel, wurde gleichzeitig sein Tresor geöffnet und ausgeraubt. Ich frage mich, wem der große Boss soviel Vertrauen entgegenbrachte, dass er ihm die Kombination des Schlosses nannte.«
Scheinbar ziellos begann er durch den Raum zu wandern und sprach dabei mehr zu sich, als zu uns: »Nach allem, was ich über Fladow weiß, traute er niemandem, aber eine Person die sich ständig in seiner Nähe auf hielt konnte vielleicht die Kombination auf irgendeine Weise herausfinden.«
Er blieb vor Joan Wryght stehen.
»Ich kenne Ihre Laufbahn, Joan Wryght«, sagte er leise. »Ohne Fladow müssten Sie sich heute noch für ein paar Dollar in trüben Kaschemmen abzappeln, und vermutlich wären Sie längst noch ’ne Etage tiefer gerutscht. Jeden Kleiderfetzen, den Sie besitzen, jeden Ring, jede Kette, die Schuhe und Pelze, das alles hat Fladow für Sie bezahlt, aber Sie scheinen seinen Tod gelassen zur Kenntnis zu nehmen.«
Ihr sorgfältig zurecht gemachtes Gesicht blieb unbewegt.
»War Jurryll nicht ein Gangster, G-man? Sie sprechen von ihm, als wäre er ein halber Heiliger gewesen.« Ihre dunklen Augen glühten auf. »Vielleicht hat Jurryll wirklich das alles getan, was Sie sagen. Vielleicht hat er wirklich alles, was Sie aufzählten, für mich bezahlt, aber Sie sollten wissen, dass er mir Pelze, Ringe, auch die Schuhe und die Kleider eines Tages wieder weggenommen und mich in die Kaschemme zurückgejagt hätte. Sie verlangen zu viel, wenn Sie bei mir Trauer um ihn erwarten.«
»Begriffen«, antwortete Decker. »Fladow hatte nicht mehr soviel Spaß an Ihnen wie früher. Für Sie ist er rechtzeitig umgebracht worden.«
Er wandte sich an Rassallo, der immer noch auf der Erde lag, bückte sich, packte seine Jackenaufschläge und zog ihn hoch.
Rassallo ließ sich widerwillig auf die Beine stellen.
»Ich kann den Mann, der dich ’reingelegt hat auf der Stelle festnehmen«, sagte der FBI-Beamte. »Ich brauche nur einen Zeugen.«
Für eine Sekunde hielten alle
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