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0313 - Ein gefährlicher Job

0313 - Ein gefährlicher Job

Titel: 0313 - Ein gefährlicher Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein gefährlicher Job
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im Raum den Atem an.
    Harry Rassallo zog die Lippen von den Zähnen und über die Schulter des G-man hinweg starrte er auf Debro.
    »Ich brauche keinen Bullen«, stieß er hervor. »Ich bringe meine Sache allein in Ordnung.«
    Der G-man ließ ihn los.
    »Okay«, sagte er. »Ihr glaubt, ihr könntet im Stil von Big Boss weitermachen. Du, Debro, reibst dir die Hände und denkst, du hättest die Partie gewonnen. Du wirst es wenig gemütlich auf Fladows Thron finden. Alle werden sie an den Stuhlbeinen sägen, Harvest, Rullin, Rassallo, vielleicht sogar deine neuen Freunde aus Chicago.«
    Debro lächelte.
    »Ein Politiker, der den Wahlkampf verloren hat, erklärt immer, er würde den nächsten gewinnen. Sie reden wie ein Politiker, G-man.«
    Decker zuckte die Achsel, aber ich glaube, dass er nicht so gelassen war, wie er vorgab. Wie die Dinge standen, hatten die Jungs von FBI die Schlacht glatt verloren. Big Boss war umgebracht worden, aber seine Organisation stand, und die Männer, die sie jetzt in der Hand hatten, Debro an der Spitze, war immer noch nichts zu beweisen.
    »Ich löse deine Party auf, Debro«, sagte er. »Mir erscheint das Risiko, dass noch heute Nacht Differenzen bereinigt werden, zu groß. Rassallo, du kommst mit!«
    Er sah Laurens Harvest an, und der Rackett-Chef knurrte: »Ich komme auch mit.«
    »Ich auch«, erklärte Rullin, aber er schoss einen schrägen Blick auf Debro an, in dem so etwas wie kriecherische Unterwürfigkeit zu lesen war. Er war auf dem besten Weg, sich auf die andere Seite zu schlagen.
    Der G-man musterte mich
    »Wohin gehörst du, Cann?«
    Ich kratzte mir den Schädel.
    »Das weiß ich selbst noch nicht«, antwortete ich, »aber für den Augenblick ist es vielleicht besser, wenn ich auch hier abhaue.«
    Ich weiß nicht, wie der G-man sich fühlte, als er mit uns im Fahrstuhl hinunterfuhr. Immerhin waren wir für ihn alles andere als ’ne angenehme Gesellschaft.
    Gesprochen wurde nicht. Erst, als wir auf der Straße standen, knurrte Harvest: »Wir haben auf jeden Fall einen anderen Weg.«
    »Meinetwegen«, antwortete der FBI-Mann, »aber euer Weg führt auf jeden Fkll in die Hölle.«
    Sein Wagen stand am Straßenrand, ein roter Jaguar. Er stieg ein, gab Gas und brauste ab, ohne uns auch nur noch eines Blickes zu würdigen.
    ***
    Klar, dass der Tod von Big Boss einen mächtigen Wirbel verursachte, aber Harvest, Rullin und auch Rassallo sorgten dafür, dass in ihren Bereichen die Disziplin erhalten blieb. Es lag in ihrem eigenen Interesse. Trotzdem stand für mich fest, dass es zwischen ihnen und Sam Debro zu einem Krieg kommen musste:
    Für mich selbst sah es zunächst so aus, als sollte ich meine Rolle als Randfigur weiterspielen, aber das änderte sich schon am nächsten Vormittag, als das Telefon klingelte und eine Frauenstimme mir erklärte, sie müsse mich dringend sprechen.
    Im ersten Augenblick glaubte ich, Sally sei an der Strippe, aber es war Joan Wryght, und ich fiel aus allen Wolken.
    »Rod, ich habe Ihnen einen Vorschlag zu machen«, sägte sie, »aber per Telefon ist das nicht möglich. Können wir uns treffen?«'
    »Wenn Sie es wünschen, selbstverständlich.«
    »Können Sie sofort kommen? Ich erwarte Sie im Restaurant am Thomas Jefferson Park!«
    Ich machte mich auf die Socken, und ich fand sie an einem Fenstertisch im großen Saal. Sie trug ein graues Kostüm und sah so vornehm aus, als wäre sie aus dem Ladys Home Journal entsprungen.
    Sie fiel mit der Tür ins Haus.
    »Ich möchte, dass Sie in Zukunft für mich arbeiten, Rod!«
    »Da ich für die Organisation arbeite, arbeite ich auch für Sie.«
    »Das meine ich nicht. Sie sollen für mich allein arbeiten. Sie verstehen mich doch?«
    »Nicht ganz, Miss Wryght.«
    Sie öffnete ihre Handtasche, entnahm ihr einen in Papier eingewickelten Gegenstand und schob ihn mir über den Tisch. Als ich das Päckchen aufhob, wusste ich, was sich darin befand: meine 38er.
    »Verstehen Sie jetzt?«
    Ich schob die Kanone, unausgepackt selbstverständlich, in die Tasche.
    »Sie wollen, dass ich sie für Sie benutze?«
    Ihre dunklen Augen hielten meinen Blick fest.
    »Wenn es notwendig wird…«, sagte sie leise und mit einer kleinen Heiserkeit in der Stimme.
    »Ich verstehe nicht, warum Sie sich Sorgen machen, Miss. Soweit ich es beurteilen kann, sitzen Sie doch warm. Debro hat sich zum Nachfolger von Big Boss gemacht, auch was Sie anbetrifft. Für Sie hat sich also nichts geändert.«
    »Ich machte einen Fehler«, antwortete sie.

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