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0313 - Ein gefährlicher Job

0313 - Ein gefährlicher Job

Titel: 0313 - Ein gefährlicher Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein gefährlicher Job
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antwortete ich finster.
    Im gleichen Augenblick fing mein Ohr ein Geräusch auf. Draußen knirschte der Schottefunter schweren Schritten. Die Schritte stoppten vor der Baracke.
    »Weg von der Tür, Roos!«, zischte ich.
    Er schien mich nicht zu hören. Er starrte mich immer noch an wie ein Gespenst.
    Eine schwere Faust krachte gegen die Tür.
    »Mach auf, Roos!«, grollte eine tiefe Stimme.
    »Weg von der Tür!«, zischte ich noch einmal.
    Die Tür erzitterte unter einem wuchtigen Fußtritt.
    »Aufmachen!«, grölte der Mann draußen zum zweiten Mal. »Debro dreht dir den Hals um, wenn er hört, dass du uns draußen stehen lässt.«
    Ich weiß nicht, ob David Roos begriff, dass die draußen wie sie behaupteten, von Debro geschickt worden zu sein. Ich glaubte es nicht. Wahrscheinlich gingen ihm einfach die Nerven durch. Er stieß einen Schrei aus, halb ein Hilferuf, halb ein ersticktes Schluchzen.
    Die Antwort waren peitschende Pistolenschüsse, fünf, sechs Schüsse hintereinander und aus zwei schweren Pistolen. Die Kugeln durchschlugen die Brettertür wie Pappe. Mindestens drei trafen David Roos in den Rücken.
    Roos riss den Mund auf, aber kein zweiter Schrei drang aus seiner Kehle. Sein Körper krümmte sich nach rückwärts, als zöge eine unsichtbare Faust seinen Kopf in den Nacken. Dann brach er auf die Knie und fiel seitlich um.
    Ich riss die 38er heraus und knallte das halbe Magazin in die Tür. Mit einem Fußtritt warf ich den Tisch um. Die Karbidlampe zersprang in einer Explosion. Der Geruch des ausströmenden Gases erfüllte die Baracke.
    Mit einem Sprung war ich bei der Tür. Meine Füße stießen gegen Roos schlaffen Körper. Ich ertastete den Riegel und zog ihn zurück, aber der Körper des Mannes lag quer vor der Tür.
    Ich griff danach, zog ihn zur Seite. Er war noch warm, aber ich wusste, dass David Roos tot war.
    Ich verlor kostbare Sekunden, bis ich schließlich die Tür aufreißen konnte.
    Die Geleise des Verschiebebahnhofes glitzerten im Schein der Bogenlampen. In zwanzig oder dreißig Yards Entfernung donnerte ein Zug vorüber.
    Ich hetzte über die Schienen. Ich sah einen Mann, der mit einer roten Lampe Signale gab. Es war nur irgendein Bahnbeamter, und er schien nichts gemerkt zu haben. Niemand schien auf die Schüsse aufmerksam geworden zu sein. Ihr Krachen war im Donnern der Züge, im Aufprall der Puffer untergegangen.
    Ich erreichte die Bruckner Street. Ein Mann löste sich aus dem Schatten der Mauer und kam auf mich zu.
    ***
    Sullivan Street 84 in South Brooklyn war ein Fertighaus in einer langen Reihe von Häusern, die alle aussahen, als wären sie aus der gleichen Schachtel gebaut.
    Ich brauchte nur drei Schritte, um durch den winzigen Vorgarten zur Haustür zu gelangen.
    Die Tür wurde auf gerissen, bevor ich noch geklingelt hatte. »Warum kommen Sie erst jetzt, Rod?«, fragte Joan Wryght. Sie hatte offensichtlich hinter einem Fenster gestanden und die Straße beobachtet.
    »Wo ist er?«
    Ich drängte sie in das Innere des Hauses und schloss die Tür ab.
    »Es ging schief, Joan«, sagte ich hastig. »Während ich bei ihm war und ihn soweit hatte, dass er bereit war, mitzugehen, kamen zwei Männer. Sie wollten in die Bude rein, und als nicht sofort geöffnet wurde, knallten sie Roos durch die geschlossene Tür ab. Er war auf der Stelle tot.«
    »Die Staff Brüder?«, fragte sie atemlos.
    »Ich habe die Kerle nicht gesehen, aber nach der Art, in der sie vorgingen, glaube ich, dass sie es waren. Jedenfalls müssen Sie David Roos aus Ihrer Rechnung streichen. Als Druckmittel gegen Debro können Sie ihn nicht mehr benutzen. Hören Sie, Joan! Ihnen geht es darum, die Papiere aus dem Panzerschrank von Big Boss zurückzubekommen. Noch ist es zwischen Ihnen und Debro nicht zum offenen Bruch gekommen. Versuchen Sie, sich gut mit ihm zu stellen! Versuchen Sie, herauszufinden, wo er die Papiere versteckt hält ! Ich werde das Zeug dann schon rausholen.«
    »Das ist schwierig. Debro ist misstrauisch.«
    »Auch Jurryll Fladow war misstrauisch, und Sie haben dennoch die Kombination des Schlosses herausgefunden. Verderben Sie es nicht mit Debro, und Sie werden auch bei ihm Ihre Chance bekommen.«
    »Ich war verrückt, ihm die Papiere einfach zu geben«, sagte sie wütend. »Verrückt und blind.«
    »Sie können den Fehler wiedergutmachen. Noch sitzt Debro nicht fest genug im Sattel. Er wagt es noch nicht, Sie abzuservieren und sich damit einen Feind mehr zu machen. Er hat genug davon. Wenn Sie das

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