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0313 - Ein gefährlicher Job

0313 - Ein gefährlicher Job

Titel: 0313 - Ein gefährlicher Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein gefährlicher Job
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offenbar Kriminalbeamte, steckten ihre Köpfe in das Innere des Wagens.
    Die Unterzeile lautete: Nach Big Boss auch sein Leibwächter getötet.
    Im Text stand, dass der Wagen in den frühen Morgenstunden auf einem Kai am East River gefunden worden sei. Die Polster am Fahrersitz hätten noch nicht eingetrocknete Blutspuren aufgewiesen. Am Boden des Thunderbird sei eine Burleigh-Pistole gefunden worden, aus der drei Kugeln gefehlt hätten. Gewisse Spuren deuteten daraufhin, dass der Körper des Erschossenen zum Ufer geschleift worden und wahrscheinlich in den East River geworfen worden sei. Der Wagen gehörte Harry Rassallo, und es sei sicher, dass er ein Opfer des Krieges geworden sei, der nach der Ermordung des Big Boss in der Fladow-Organisation ausgebrochen sei. Das FBI habe zahlreiche Verhaftungen vorgenommen, da die Täter unter anderen Mitgliedern der Bande gesucht werden müssten.
    Ich warf die Zeitung auf den Tisch zurück.
    »Das bedeutet Oberwasser für Debro«, sagte ich. »Rassallo ist tot, und seine Jungs von den Bullen kassiert, damit seid ihr so gut wie erledigt.«
    Stanley Rullins schräge Augen blinzelten verschlagen.
    »Einige dich mit ihm, Laurens«, sagte er zu Harvest. »Ich muss mich um meinen Verein kümmern.«
    Wie eine Ratte, die ihrem Loch zustrebt, lief er um den Tisch herum, stoppte neben mir, grinste mich mit seinen gelben, vorstehenden Zähnen an und zischte: »Keine Feindschaft zwischen uns, Rod!«
    Dann verließ er hastig das Hinterzimmer.
    Laurens Harvest starrte dumpf vor sich hin. Der schmuddelige Lovy spürte die gespannte Atmosphäre. Vorsichtig und möglichst lautlos trat er den Rückzug an. Harvest und ich blieben allein im Hinterzimmer zurück.
    Minuten vergingen, bevor der Rackett-Gangster den Kopf hob.
    »Hast du Rassallo umgebracht?«, fragte er.
    »Du kommst auf merkwürdige Gedanken, Harvest. Glaubst du, Sam Debro hätte sich die Chicago Jungs zum Spaß geholt? Ich denke, sie waren es, die es Harry besorgten.«
    Er legte die Hände auf den Rücken und begann mit großen Schritten im Zimmer auf und ab zu gehen.
    »Harry ist tot«, sagte er, mehr zu sich selbst, als zu mir, »seine Leute, Sid Varezzo, Bad Charowsky, Lu Meadow und die anderen werden die Cops sobald nicht laufen lassen. Früher oder später werden die Ladenbesitzer herausfinden, dass Harrys Garde dem Rackett nicht mehr zur Verfügung steht. Sie werden anfangen zu reden. Das Rackett platzt. Meine Leute wagen sich schon nicht mehr aus den Löchern. Rullin versucht, seinen eigenen Verein zu retten.«
    Er blieb plötzlich stehen und sah mich an. »Ich biete zehntausend Dollar, Cann!«
    »Zehntausend? Für was?«
    »Für eine Kugel in Sam Debros Schädel.«
    Ich lachte verächtlich.
    »Nicht einmal für hunderttausend Bucks, Harvest. Unter dem großen Boss konnte ein Mann es wagen, ’ne harte Arbeit zu übernehmen, aber jetzt für einen von euch zu arbeiten, wäre gleichbedeutend damit, sich freiwillig auf den elektrischen Stuhl zu setzen. Ihr könnt einen Mann nicht vor den G-men und den Gerichten schützen. Euch steht das Wasser selbst schon bis zum Hals, aber ihr denkt immer nur noch daran, euch gegenseitig die Kehlen durchzuschneiden. Viel Spaß dabei, aber ohne mich.«
    Ich verließ das Stibbler Inn, ohne auch nur noch ein Wort meines ehemaligen Chefs abzuwarten. Ich fand, alle die sich für die Erben des großen Boss hielten, steckten in mächtigen Schwierigkeiten.
    Sam Debro hatte den Ärger mit den Staff Brüdern am Hals. Joan Wryght fürchtete Debro. Laurens Harvest konnte sein Rackett ohne Rassallo nicht halten und fürchtete seinerseits, dass Debro wiederum außerordentlich vorsichtig mit den Chicagoern umgehen musste.
    Was Stanley Rullin anging, so hielt er seinen Teil der Organisation noch am besten intakt. Wahrscheinlich spekulierte er darauf, seinen Teil des Geschäftes retten zu können, wenn die ganze Fladow Organisation zusammenbrach.
    Ich fuhr zu meiner Wohnung. Als ich vor dem Haus aus dem Chevrolet stieg, hupte ein Taxi, das am Straßenrand parkte. Der Fahrer machte mir ein Zeichen.
    Ich ging zu dem Wagen. Der Fahrer zeigte mit dem Daumen über die Schulter auf den Mann, der im Fond saß. Es war Sam Debro, der erst die Zeitung sinken ließ, als ich neben ihm saß.
    »Fahren Sie los!«, befahl er dem Taxifahrer.
    »Wohin?«
    »Long Tree Throgs Neck!«
    Während der Wagen anrollte, lächelte Debro mich an. Er schlug mit der Hand auf das Zeitungsblatt. Es war die gleiche Ausgabe der Night, die

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