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0313 - Ein gefährlicher Job

0313 - Ein gefährlicher Job

Titel: 0313 - Ein gefährlicher Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein gefährlicher Job
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Messinglampe über dem Tisch genügte, um auch den Abstellraum zu erhellen.
    Zwischen Gerümpel aller Art, Schiffsleinen, Handwerkzeug, Planken und Ölkanistern lag Joan Wryght gefesselt und geknebelt.
    Sie waren rücksichtslos mit ihr umgegangen.
    Ich löste den Knebel, der sie halb erstickt hatte, und befreite sie von den Fesseln. Ich trug sie in die Kajüte und legte sie auf die Couch unter den Bullaugen.
    »Bleiben Sie ruhig liegen«, sagte ich. »Ich werde etwas finden, dass sie auf die Beine bringt.«
    Ich öffnete wahllos die eingebauten Schräke. Im dritten entdeckte ich Flaschen und Gläser, und brachte Joan einen Schluck Whisky, an dem auch ein Vollmatrose seine Freude gehabt hätte.
    Als es ihr etwas besser ging, drückte ich ihr meinen Wagenschlüssel in die Hand und sagte: »Mein Schlitten steht in der Carroll Street. Fahren Sie damit zu Ihrer Wohnung, packen Sie ein paar Koffer mit dem Nötigsten und ziehen Sie in irgendein Hotel. Rufen Sie mich an und nennen Sie mir die Adresse.«
    Als sie weg war, kümmerte ich mich um Rassallo.
    Ich fand einen Sodasyphon und spritzte ihm eine gehörige Ladung von dem Zeug ins Gesicht. Das brachte ihn langsam zu sich.
    Als er soweit war, dass er sich aufrichten konnte, blickte er in die Mündung seiner eigenen Kanone.
    »Pass gut auf, Harry Rassallo«, sagte ich. »Wir beide unternehmen jetzt ’ne kleine Spazierfahrt. Ich vermute, dass du deinen großartigen Thunderbird irgendwo in der Nähe geparkt hast. Du wirst mich hinführen, und wir werden beide in dieses wunderbare Auto steigen. Damals die Fahrt in deiner Karre zum großen Boss hat mir viel Spaß gemacht, und ich bin auf eine Wiederholung richtig scharf. Nur, Harry, du musst immer daran denken, dass ich dieses Ding in der Hand behalten werde!«
    Ohne Übergang brüllte ich ihn an: »Steh auf!«
    Er wackelte, als er endlich auf den Füßen stand. Ich schob ihn vor mich her an Deck. Ich ließ ihn voraus über die Laufplanke gehen, weil ich nicht zusammen mit ihm ins Wasser fallen wollte, aber am Ufer ging ich neben ihm.
    Rassallo führte mich widerstandslos zu seinem Wagen, der in der Bond Street, einer Parallelstraße zum Kanal, stand. Widerstandslos klemmte er sich auf meinen Befehl hinter das Steuer.
    »Wohin?«, fragte er tonlos, als er den Motor angelassen hatte.
    »Fahr los!«, antwortete ich. »Ich gebe dir die Richtung an, wenn es soweit ist.«
    Er gab Gas. Der Thunderbird setzte sich so sanft wie ein Segelschiff in Bewegung.
    ***
    Es war zehn Minuten vor neun Uhr, als ich in meine Wohnung zurückkam. Der Mann, der das Apartment neben mir bewohnte, begegnete mir auf seinem Weg zur Arbeit auf der Treppe.
    »Haben Sie ’ne Party gefeiert?«, fragte er. »Es gab gestern plötzlich einen höllischen Krach bei Ihnen. Haben Sie sich mächtig amüsiert?« Er zwinkerte mir zu. »Sie können mich beim nächsten Mal einladen. Ich bin auch kein Freund von Traurigkeit.«
    »Okay«, sagte ich, »ich werde daran denken.«
    Ich war zu müde, auch nur bei dem Gedanken zu grinsen, wie dämlich der Junge aus der Wäsche blicken würde, wenn er bei der Sorte Party der vergangenen Nacht mitwirken müsste. Er war Buchhalter in einer Keksfabrik.
    Sobald ich die Wohnungstür geschlossen und doppelt verriegelt hatte, zog ich die Jacke aus und ließ mich auf die Couch fallen. Ich war jetzt mehr als vierundzwanzig Stunden auf den Beinen, hatte gesehen, wie ein Mann getötet wurde, war einem G-man begegnet, war zusammengeschlagen worden und hatte selbst abgerechnet, und jetzt hatte ich endgültig genug und brauchte Schlaf.
    Mein Kopf hatte gerade das Kissen auf der Couch berührt, als das Telefon schrillte. Ich war zu müde, um auch nur noch zu fluchen. Resigniert hob ich den Hörer ans Ohr.
    »Guten Morgen, Rod!«, rief Sally laut und fröhlich am anderen Ende der Strippe. »Die Chefin ist zum Friseur gegangen. Sie bleibt mindestens eine Stunde weg und mit Kunden brauchen wir auch nicht zu rechnen. Wir können plaudern, Rod!«
    »Ich will nicht mit dir plaudern, Sally!«
    »Hör zu, Rod! Du warst an dem Abend scheußlich zu mir, aber ich bin nachtragend. Wenn du dich allerdings jetzt wieder nicht wie ein Kavalier benimmst, dann…«
    »Sally, ich werde mich immer wie ein Kavalier benehmen nur heute nicht. Ich bin einfach zu müde dazu.«
    »Du bist.'..«, schrie sie, aber ich erfuhr nicht mehr, wofür sie mich hielt. Sie drückte vorher die Gabel nieder. Die Verbindung war getrennt.
    Ich stieß einen Seufzer der Erleichterung

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