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0313 - Ein gefährlicher Job

0313 - Ein gefährlicher Job

Titel: 0313 - Ein gefährlicher Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein gefährlicher Job
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eindringlich. »Zurück zur Brücke?«
    »Ja, er fuhr sofort wieder in die Bronx zurück.«
    »Genauer gesagt, Joan, er fuhr zunächst einmal nach Throg Neck. Die Whitestone Bridge mündet praktisch in dieses Stadtviertel. Warum wählte er überhaupt den Treffpunkt an der Brücke?«
    »Er war nicht sehr weit von Fladows Villa in College Point.«
    »Ja, aber verdammt weit von dem Verschiebebahnhof in Port Morris, auf dem Roos sich verborgen hielt.«
    »Hören Sie, Rod. Debro hat nie gesagt, dass Roos sich vor der Tat auf dem Bahnhof versteckt hielt. Das war praktisch unmöglich. Debro hatte ihn ja zwei Wochen vor der Tat angeheuert.«
    »Stimmt«, sagte ich nachdenklich. »Niemand hätte es zwei Wochen lang in der Baracke ausgehalten. Wissen Sie, wo Roos untergebracht war?«
    »Keine Ahnung, aber vor der Tat war es nicht notwendig, ihn zu verstecken.«
    »Debro legte sicherlich keinen Wert darauf, mit ihm in einem Hotel gesehen zu werden. Er hat ihn versteckt, und ich weiß auch, wo er ihn verbarg. Erzählen Sie weiter, Joan! Wann kamen Sie in Debros Wohnung an?«
    »Fünfzehn oder zwanzig Minuten nach zehn Uhr.«
    »Waren die Gorillas schon dort? Ich meine die Staff Brüder?«
    »Ja. Sie hielten sich schon seit Tagen in der Wohnung auf.«
    »Wann kam Debro selbst?«
    »Um elf Uhr.«
    »Ohne den Koffer?«
    »Selbstverständlich! Ich hatte erwartet, dass er die Papiere mitbringen würde. Ich fragte danach. Er sagte, er wäre verrückt, das Zeug herzubringen, wenn in einer Stunde hier der Krach losgehen würde. Ich wollte wissen, wo der Koffer war, aber er antwortete nur: In Sicherheit.«
    Ich zweifelte nicht mehr daran, dass Sam Debro den jungen Roos in dem Gebäude der Baustoffhandlung untergebracht hatte, und ich war fast sicher, dass er den Koffer mit dem Inhalt des Panzerschrankes dort gelassen hatte, als er Roos abholte. Blieb lediglich die Frage offen, ob sich der Koffer noch dort befand. Die Staff Brüder waren etwa vierundzwanzig Stunden später nach dem Mord an Roos dort untergeschlüpft. Von diesem Augenblick an hatte Roos den Koffer nicht mehr wegholen können. Es fragte sich, ob er es vorher getan hatte.
    Jedenfalls konnte es nicht schaden, wenn ich nachsah. Die Staffs würden mich nicht stören. Schließlich waren wir Verbündete. Dass sie den Koffer nicht entdeckt hatten, schien mir nicht erstaunlich. Debro würde ihm irgendwie versteckt halten. Das Gelände bot Möglichkeiten genug.
    »Vielen Dank für die Auskünfte, Joan. Ich glaube, Sam Debro wird bald das Zappeln lernen. In spätestens zwei Tagen haben wir Big Boss’ Sammlung in den Händen.«
    »Wie wollen Sie es anstellen, Rod?«
    »Sehr einfach, Joan. Debro hält augenblicklich so große Stücke auf mich, dass er mich zu seinem Partner machen will. Ich bin nur einverstanden, wenn er mir vorher die Papiere aushändigt. Natürlich sträubt er sich noch, aber ich lasse ihm keine andere Wahl.«
    Sie riss die Sonnenbrille herunter. Vielleicht war früher das schönste in ihrem Gesicht die Augen gewesen. Jetzt waren sie bis zu einem Spalt zugeschwollen, und das rechte Lid zeigte einen hässlichen Riss.
    »Rod, wechseln Sie die Seite?«
    »Kein Gedanke daran, Joan, aber ich muss mitspielen, wenn ich Debro mattsetzen will.«
    »Welchen Preis verlangt Debro für die Partnerschaft?«
    Ich schnippte zweimal mit den Fingern. »Harvest und Rullin«, sagte ich.
    »Und ich?«
    Ich schnippte ein drittes Mal. »Sie auch, Joan!«
    Sie atmete plötzlich schwer. »Werden Sie seine Wünsche erfüllen.«
    »Nein, soweit es Sie angeht, bestimmt nicht, Joan. Sie können beruhigt sein.«
    Langsam setzte sie die dunkle Brille wieder auf. Ihre Stimme hatte an Sicherheit zurück gewonnen.
    »Rod, Sie sollten daran denken, dass ich der einzige Mensch bin, der vor einem Gericht beschwören kann, dass Sie Harry Rassallo gekillt haben. Ich war der letzte Mensch, der Rassallo lebendig sah, und ich sah ihn mit Ihnen, Rod!«
    »Sparen Sie sich Ihre Einschüchterungsversuche, Joan«, sagte ich kalt. »Sie sind ohne mich hilflos. Daran sollten Sie denken!«
    Ich stand auf und verließ das Hotel. So wie die Dinge lagen, hatte Joan Wryght ihre Rolle ausgespielt. Sie war zu einer Nebenfigur herabgesunken. Sie wusste es nur noch nicht.
    ***
    Kurz nach acht Uhr abends stand ich zum zweiten Mal vor dem Holztor unter dem Schild mit der Aufschrift Slider & Son. Baustoffe aller Art. Es war bereits dunkel, und die nächste Straßenlaterne brannte ein paar Dutzend-Yards weiter. Passanten waren

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