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0314 - Die schwarze Macht

0314 - Die schwarze Macht

Titel: 0314 - Die schwarze Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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seitwärts.
    Da, wo Sid Amos lag, flammte eine Feuerhölle. Der Unbekannte, der John Todd sein sollte, holte zum dritten Wurf aus.
    Was, zum Teufel, wirft er da? fragte Zamorra sich.
    Sid Amos sprang auf.
    Plötzlich fehlte ihm die rechte Hand.
    Dafür saß sie als Faust geballt im Gesicht des Uralten und schleuderte ihn zu Boden. Augenblicke später befand sie sich wieder wie festgewachsen an Sid Amos’ Armstumpf.
    Zamorra rannte weiter. Er erreichte den Uralten, als der sich gerade aufrichten wollte. Er war wohl von dem über weite Entfernungen eingefangenen Fausthieb verdutzt. Zamorra riß ihn hoch, drehte ihm den Arm auf den Rücken und hielt ihn in gebeugter Stellung fest.
    Dabei hatte er Gelegenheit, den Mann näher zu betrachten.
    Das sollte John Todd sein? Dieser uralte Greis, der aber über Bärenkräfte verfügte? Und Todd setzte diese Bärenkräfte ein, ohne dabei auf seinen eigenen Arm Rücksicht zu nehmen! Zamorra flog übergangslos durch die Luft, mußte Todd loslassen und kam federnd auf Finger- und Zehenspitzen auf. Den Fußtritt, der folgte, mußte er hinnehmen. Er schrie auf und stürzte.
    Da war Sid Amos heran.
    Er packte Todd. Er schlug auf ihn ein, mit beiden Fäusten. Todd verkraftete die Hiebe einfach, steckte ein, ohne eine Miene zu verziehen. Aber Sid Amos war ebenfalls hart im Nehmen. Todds Angriffe richteten bei ihm ebensowenig aus.
    Warum setzt Asmodis nicht seine Höllenmagie ein? fragte sich Zamorra, der sich von dem bösartigen Fußtritt nur langsam erholte.
    Kaum konnte er wieder stehen, als er in den Kampf eingriff. Gemeinsam gelang es ihnen schließlich, John Todd niederzuringen.
    Der Uralte spie Gift und Galle, wand sich im Griff seiner beiden Gegner und wartete auf die kleinste Chance.
    »Nein«, sagte Asmodis. »Ein zweites Mal tue ich dir den Gefallen nicht, dich mit Magie anzugreifen! Du spiegelst mich nicht noch einmal…«
    Das versetzte den anderen in Verwirrung. »Du? Woher…«
    »Ach – vorhin hatte ich eine andere Gestalt«, erinnerte sich Sid Amos. »Nun gut. Erzähle, Freundchen. Wer bist du, und in wessen Auftrag handelst du?«
    »Du bist ein Werkzeug der MÄCHTIGEN«, sagte Zamorra.
    »Ich weiß nicht, wovon ihr redet«, keuchte John Todd.
    Und im nächsten Moment wechselte die Umgebung.
    Schwarz war es immer noch, aber es war Nacht, und Sterne flimmerten am Himmel. Unter Asmodis’ und Zamorras Fäusten verschwand Todd von einem Moment zum anderen, ohne sich bewegt zu haben.
    Asmodis sprang auf und gab einen Wutschrei von sich.
    »Er hat uns ‘rausgeschmissen aus seiner Welt«, schrie er. »Verdammt, er spielt mit Weltentoren wie andere mit Schachfiguren! Warum habe ich nicht daran gedacht? Er hat sich mit uns auf die Erde versetzt und ist dann selbst zurückgegangen, ohne uns mitzunehmen!«
    Zamorra erhob sich. Er verkraftete den Wechsel ebenso schnell wie Sid Amos. Und er sah auch noch mehr als dieser.
    Sie befanden sich in einer Großstadt. In einer Seitenstraße. In der Ferne flirrten Neonlichter. Leuchtreklamen für nicht sofort erkennbare Produkte. Aber hier in der Seitenstraße war noch etwas.
    Die Leiche von Jill Anderson.
    ***
    »Du bist verrückt«, stieß Gryf hervor.
    Nicole sah ihn stumm an. Sie schwieg, aber ihr Gesicht sagte dem Druiden alles. Sie war entschlossen, alles zu tun, um Zamorra auf irgend eine Weise helfen zu können. Und er würde sie nicht davon abbringen können.
    »Wie hast du es vor?« fragte er.
    Nicole wandte sich an die Piloten. »Es klappt, wenn diese schwarze Wolke unsere Gedanken nicht lesen kann. Drehen Sie die ALBATROS; der Hangar ist groß genug. Und wenn ich das Zeichen gebe, dann rollen Sie mit Vollschub los. Vorausgesetzt, das Tor wird schnell genug geöffnet und hinter der Maschine und den Menschen wieder geschlossen. Von außen!«
    »Und Sie?«
    »Ich finde schon eine Möglichkeit, hinaus zu kommen«, sagte Nicole. »Und wenn nicht, dann finden andere sie. Gryf, ihr seht zu, daß ihr dann sofort Startgenehmigung bekommt.«
    »Was hast du nun konkret vor?« drängte der Druide.
    »Ich versuche, die Wolke anzulocken. Ich hoffe, daß es klappt.«
    »Ich informiere die Jungs und Mädels da draußen«, sagte Gryf.
    »Also Tür auf, raus, Flugzeug vorbeilassen, Tür zu, ja?«
    Nicole nickte. »Ich locke die Wolke zur anderen Seite des Hangars.«
    Sie trat auf die Rampe hinaus. Ihre Finger spielten mit dem Amulett, das vor ihren Brüsten hing. Vielleicht gab es eine Möglichkeit, einmal kurz Magie zu entfesseln, so stark,

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