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0314 - Die schwarze Macht

0314 - Die schwarze Macht

Titel: 0314 - Die schwarze Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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flüsterte Nicole entsetzt. »O nein… nicht das!«
    Die Wolke war frei. Sie hatte versagt. Die Schwärze, dieses bösartige Etwas, konnte sich jetzt ungehindert bewegen und über Menschen herfallen, wenn es seine Absicht war!
    Nicole umklammerte das Amulett, dessen Kraft nicht mehr spürbar war. Die Schwärze hatte sie aufgesogen. Vielleicht war die Blockierung zum Schluß stärker geworden und hatte den Versuch so drastisch zunichte gemacht. Vielleicht war es auch Nicoles eigene instinktive Angst gewesen, die alles scheitern ließ…
    Wie dem auch war, die Chance war vertan. Es hatte nicht geklappt. Das Böse war über dem Flughafen.
    Mit langsamen, müden Schritten ging Nicole durch die leere Halle zum großen Tor. Sie brauchte nicht mit den Fäusten gegen das Metall zu hämmern. Natürlich hatte man draußen das Entweichen des Schwarzen gesehen.
    Die Elektromotoren summten. Das Tor öffnete sich wieder für Nicole.
    Und sie wußte, daß sie eine Schlacht verloren hatte. Aber es war eine Schlacht, die sie mangels Waffen nicht hatte gewinnen können…
    ***
    Merlin spürte es als einer der ersten.
    »Ein weiteres Tor«, murmelte er betroffen. »Und niemand konnte es verhindern… muß ich denn wirklich selbst eingreifen und alles verlieren, um alles zu gewinnen? Aber ich darf es doch nicht … wer wird mein Werk fortführen? Die Zeit ist noch nicht reif, der Auserwählte längst nicht auf seine Aufgabe vorbereitet …«
    Er verstummte.
    Auch Asmodis, sein dunkler Bruder, schien keinen Erfolg zu haben. Er gab kein Lebenszeichen mehr von sich, seit er die fremde Dimension betreten hatte, die Sphäre des Bösen.
    »Ein Tor noch«, murmelte Merlin. »Dann muß ich eingreifen… und dann ist alles verloren … hunderttausend Jahre für nichts …«
    Wo war Zamorra? Warum griff er nicht endlich ein?
    ***
    Der Fürst der Finsternis erhielt beunruhigende Nachrichten. »Ein weiteres Tor ist geöffnet worden, Herr, und nun spüren auch wir bereits deutlich die Macht, die unsere Kräfte und Künste einengt! Und, Herr… ein unvorstellbares Wesen hat die Dimension verlassen, aus der die Schwärze kommt. Ein MÄCHTIGER befindet sich auf der Erde.«
    Das gefiel Leonardo überhaupt nicht. Es wäre ihm lieb gewesen, andere Meldungen zu hören: solche, in denen berichtet wurde, daß Weißmagier das Schwarze zurückdrängten und sich dabei selbst aufrieben. Denn er selbst hatte kein Interesse daran, einen Kampf in dieser Größenordnung zu führen, bei dem er nicht sicher sein konnte, wer der Sieger war.
    Zumindest nicht jetzt, da er seine Macht in der Hölle selbst noch festigen mußte!
    Aber daß ein MÄCHTIGER auf der Erde direkt erschienen war, gab ihm zu denken. Leonardo deMontagne war mit der Entwicklung der Dinge alles andere als zufrieden. Es kamen weder über Zamorra noch über Merlin Berichte.
    Insgeheim begann er schon zu überlegen, wen von seinen Untergebenen er in den Kampf schicken konnte, wenn er von den Umständen und Lucifuge Rofocale dazu gezwungen wurde. Und mehr und mehr wurde ihm bewußt, daß er zwangsläufig in der Hierarchie der Hölle noch weiter aufsteigen mußte, um solcher Bedrängnis nicht mehr ausgesetzt zu sein. Je höher er stieg, desto mehr Untergebene konnte er notfalls verheizen, ehe die Reihe der Verantwortlichkeit an ihn selbst kam.
    Schon bald würde er dieses Vorhaben in Angriff nehmen.
    Wenn ihm noch Gelegenheit dazu blieb. Denn mit der Machtübernahme in der Hölle hatte er sich auch deren Gesetzen endlich unterworfen…
    ***
    John Todd hatte zum Radikalmittel gegriffen, sich seiner Widersacher zu entledigen. Daß er dabei ein weiteres Tor geschaffen hatte, konnte ihm nur recht sein, aber zugleich war er nachdenklich geworden.
    Werkzeug der MÄCHTIGEN war er genannt worden! Welcher? Er war doch kein Werkzeug! Alles, was er tat und anstrebte, kam doch aus ihm selbst! Ja, er war einmal ein Werkzeug gewesen, ein Werkzeug der Frankfurter Konzern-Zentrale von Möbius. Aber das war doch jetzt vorbei! Das war er nicht mehr.
    Er war jetzt nur noch John Todd.
    Todd, der unheimlich gealtert war und der sich mit diesem Aussehen gar nicht mehr gefiel, aber um sich wieder zu verjüngen, brauchte er ein weiteres Potential. Dabei hatte er mit dem nächsten doch die Welt in der Schwärze stärker ausbauen und wohnlich machen wollen!
    Wohnlich für sich. Mit niemandem brauchte er diese Welt zu teilen. Er würde ihr Schöpfer sein. Mit seinen Händen formte er sie… und er hob die Hände vors Gesicht und

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