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0315 - Der Mörder

0315 - Der Mörder

Titel: 0315 - Der Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mörder
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Litmans Sprechstundenhilfe ins Haus zu gelangen, und der Arzt hatte Mühe, das Mädchen vor der Tür abzuweisen. Einmal kam der Schullehrer, um sich nach seinem Schüler zu erkundigen, und ein Nachbar, dem es aufgefallen war, dass der Doc sich nicht mehr im Garten sehen ließ, erstattete sogar Anzeige bei der Polizei, in Litmans Haus müsse irgendetwas nicht in Ordnung sein. Selbstverständlich hatten wir inzwischen die Cops informiert, und sie unternahmen nichts.
    Neun Tage, nachdem ich Litman zum ersten Mal in der Schalterhalle des Postamtes gesehen hatte, trafen Phil und ich ihn am Vormittag in der Rüssel Street. Er hatte sich in den letzten Tagen etwas beruhigt, aber heute näherte er sich uns mit allen Zeichen höchster Erregung.
    »Sie wollen, dass wir das Haus verlassen«, platzte er heraus. »Er ist der Meinung, dass er auf die Dauer in der Stypel Street nicht mehr sicher ist.« Litman nannte Lesly Crude nie bei seinem Namen, und er benutzte auch niemals die Bezeichnung Mörder.
    »Er fürchtet, dass es bald zu viel Aufmerksamkeit erregt, dass ich meine Praxis nicht ausübe, angeblich krank bin, aber doch in den Straßen der Stadt herumlaufe. Er will in ein Landhaus an der Küste.«
    »In welches Landhaus?«
    »In meines. Ich besitze ein Weekendhaus in der Nähe von Belville, knapp vierzig Meilen von hier. Sie haben es irgendwie herausgefunden. Tommy wird es ihnen wohl erzählt haben, und nun verlangt er von mir, dass ich ihn und die Frau mit meinem Wagen hinfahre, und natürlich sollen Tommy und ich auch mitkommen. Er setzte mir gestern Nacht auseinander, dass es weniger auffällig wäre, wenn ich in dem Landhaus Ferien mache. Er weiß, dass es ziemlich einsam liegt.«
    »Wann will er fahren?«
    »Heute Abend unmittelbar nach Einbruch der Dunkelheit.«
    »Beruhigen Sie sich, Doc. Vielleicht können wir auf dem Wege dorthin leichter etwas unternehmen als hier. Beschreiben Sie uns, wo das Landhaus liegt.«
    Er gab eine genaue Beschreibung.
    »Wir werden es uns sofort ansehen.« Ich dachte eine Minute lang nach und fragte dann: »Gibt es eine Verbindung zwischen Ihrem Haus und der Garage? Ich meine, ob man direkt vom Haus in die Garage gelangen kann?«
    »Nein, man muss am Hause entlang.«
    »Hören Sie, Dr. Litman! Sie müssen heute Abend alle Nerven zusammennehmen. Der Mörder und die Frau dürfen unter keinen Umständen den geringsten Verdacht schöpfen, dass das Haus längst unter Beobachtung steht. Es würde sie veranlassen, noch vorsichtiger zu sein, und wahrscheinlich würde diese Vorsicht uns jegliche Möglichkeit zum Eingreifen nehmen.«
    »Was wollen Sie tun?«, fragte Litman beunruhigt.
    »Nichts, wenn es Sie oder Ihren Sohn gefährdet, und alles, wenn wir eine Chance sehen, Sie aus den Klauen des Verbrechers zu befreien. Sie müssen sich auf uns verlassen, Doc. Jeder von uns weiß, welche Verantwortung er trägt.«
    »Ich verlasse mich auf Sie«, antwortete der Arzt. Er konnte seine Stimme nur mühsam in der Gewalt behalten. »Aber denken Sie immer an das Leben meines Sohnes.«
    »Ihr Haus besitzt eine Eingangsbeleuchtung, die man zusammen mit der Flurbeleuchtung einschalten kann«, sagte Phil. »Sorgen Sie dafür, dass diese Beleuchtung brennt, wenn Sie und der Mörder das Haus verlassen, um zum Wagen zu gehen.«
    Ich wechselte einen raschen Blick mit Phil. An seinen Worten erkannte ich, dass er meinen Plan erraten hatte.
    »Ich werde es versuchen«, sagte Dr. Litman.
    ***
    Die entscheidende Besprechung fand im Hauptquartier im Büro von Mr. High statt.
    »Ich fasse zusammen«, wiederholte Mr. High schließlich. »Wir versuchen, den Mörder und die Frau in dem Augenblick mit einem Schuss unschädlich zu machen, in dem sie das Haus verlassen, um in den Wagen zu steigen. Alles in allem bleiben uns hierzu höchstens zehn Sekunden, bevor sie den Wagen oder die Garage erreicht haben. Aber ich halte es für möglich, dass wir nicht schießen können. Es würde genügen, dass Dr. Litman keine Möglichkeit findet, die Außenbeleuchtung der Haustür einzuschalten. Das allein würde genügen. Was unternehmen wir dann?«
    Sein Blick traf mich.
    »Es ist klar, dass wir nichts mehr unternehmen können, sobald der Mörder mit dem Jungen oder dem Arzt im Wagen sitzt, von der Frau ganz zu schweigen. Niemand von uns kann einen Mann im Inneren eines Autos schnell genug so kampfunfähig machen, dass dem Jungen mit absoluter Sicherheit nichts passiert. Es bleibt uns dann nur die Möglichkeit, Crude in dem Augenblick

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