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0315 - Kreuzfahrt durch Magellan

Titel: 0315 - Kreuzfahrt durch Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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äußerst vorsichtig über das Felsband, denn bei dem ungeheuren Gewicht ihrer Körper konnte die geringste Instabilität des Untergrunds zur Katastrophe führen.
    Hin und wieder überquerten eidechsenähnliche Tiere den Weg und huschten lautlos davon. Ihre Körper schillerten in einem metallischen Blau, und die Augen funkelten rubinrot, wenn sich die Strahlen der gelben Sonne in ihnen brachen.
    Einmal preschte an der Steilwand über ihnen ein langbeiniges Tier mit rötlichbraunem Fell vorbei, das an eine mißglückte Mischung zwischen afrikanischem Steppenhund und australischem Känguruh erinnerte.
    „Ein Fleischfresser!" stieß Melbar Kasom freudig erregt hervor. „Es muß also jagdbares Wild geben."
    Zuerst wollte Oro Masut über die „Gefräßigkeit; 'des Gefährten spotten, aber dann machte sich bei ihm das quälende Gefühl großen Hungers bemerkbar. Ihre Lebensmittelvorräte waren bis auf die „eiserne Reserve" verbraucht, und sie wurden wohl oder übel auf die Jagd gehen müssen, wenn sie bei Kräften bleiben wollten.
    Plötzlich hörte der schmale Pfad wie abgeschnitten vor ihnen auf. Ein etwa fünf Meter breiter Spalt zog sich scheinbar endlos von unten nach oben.
    „Nun müssen wir doch die Flugaggregate benutzen", meinte Oro.
    Kasom nickte.
    „Wir werden ein Stuck nach oben fliegen. Vielleicht gibt es in dem Spalt Eingänge zu Höhlen. Es sieht so aus, als würde oft Wasser hier herabfließen."
    Sie aktivierten ihre Antigravgeneratoren und die Mikro-Impulstriebwerke siganesischer Konstruktion. die ihnen schon so oft unschätzbare Dienste geleistet hatten.
    Besorgt überprüfte Oro Masut die Skala, die die noch vorhandene Menge komprimierten Deuteriums anzeigte. Fast die Hälfte des Fusionsbrennstoffes hatten sie bei ihren Einsätzen auf Modula II und an Bord des Birnenraumschiffes verbraucht.
    Zwar wurde der kurze Flug den Felsspalt hinauf nur einen verschwindend kleinen Teil des Restes verschlingen, aber sie wußten nicht, was ihnen noch alles bevorstand und mußten deshalb sparsam mit ihrem Vorrat umgehen.
    Sie faßten die Antigravplattform mit der Sonderausrüstung links und rechts an und regulierten danach den Schub ihrer Triebwerke. Langsam schwebten sie den Spalt entlang nach oben.
    Melbar Kasom war es, der den Höhleneingang entdeckte. Er lag im Schatten und war aus diesem Grunde so gut wie unsichtbar gewesen.
    „Halt!" rief er. „Hier sehen wir uns genauer um, Masut!"
    Passen Sie auf, daß Sie nicht von einem Höhlenbären gefressen werden!" rief Oro scherzhaft seinem Gefährten nach, der die Plattform losgelassen hatte und bereits dabei war, sich durch die schmale Öffnung zu zwängen.
    Er befestigte ein Plastikseil an der Antigravplatte und schlang das andere Ende um einen spitzen Felsvorsprung, der wie ein Horn geformt war.
    Danach schaltete er ebenfalls seinen Brustscheinwerfer ein, nahm seine Schockwaffe in die Rechte und kroch auf Händen und Füßen in die Hohle hinein.
    Kaum hatte er den Kopf durch die Öffnung gesteckt, als er auch schon erschrocken zurückprallte.
    „Vorsicht, Kasom!" schrie er. „Hier riecht es nach Tierlosung. Bestimmt ist das die Hohle eines Raubtiers."
    „Schon bemerkt!"' kam es dumpf zurück.
    Gleich darauf erschütterte drohendes Gebrüll die Luft, gefolgt von einem wütenden Fauchen und durchdringenden Kreischen.
    Ein lautes. scharfes Knacken beendete den Lärm.
    Oro Masut drang hastiger vorwärts. Die Höhle erweiterte sich nach wenigen Metern, so daß der Ertruser aufrecht gehen konnte. Er kam rasch vorwärts. Von vorn vernahm er das Plätschern von Wasser.
    Dann tauchte Kasoms Gestalt vor ihm im Lichtkegel des Scheinwerfers auf.
    Der USO-Spezialist grinste.
    „Den ersten Braten haben wir schon, Masut."
    Oro stellte erleichtert fest, daß der Gefährte keine Verletzungen aufwies. Er ging an ihm vorbei und stand gleich darauf vor dem Tier, dem die Höhle kurz zuvor noch gehört hatte.
    Es glich einem terranischen Braunbären, besaß aber viel größere Ohren und größere Tatzen. Die Schnauze ragte weit aus dem Gesichtsfeld vor; sie war geöffnet und gab den Blick auf zwei Reihen scharfer, gelblich schimmernder Raubtierzähne frei.
    Oro bückte sich und hob den Kopf an. Er fiel in einer unmöglichen Stellung zurück. Kasom hatte dem Tier mit einem einzigen Schlag das Genick gebrochen.
    „Tut mir leid, mein Junge", murmelte Oro Masut.
    Er lächelte dem Gefährten verlegen zu und sagte, während er tiefer in die Höhle eindrang: „Ich habe Wasser

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