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0315 - Kreuzfahrt durch Magellan

Titel: 0315 - Kreuzfahrt durch Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte.
    Er richtete sich auf und blickte hinüber zu dem erleuchteten Bug des Birnenraumschiffes, der in gerader Linie etwa fünf Kilometer von ihm entfernt war.
    Hinter den Sichtluken dieses Schiffes standen löwenmähnige Soldaten auf Posten, spähten mit Hilfe ihrer Ortungsgeräte in den Weltraum hinaus. immer auf der Hut vor den Perlians und ihren unheimlichen Agenten, den Hypnokristallen.
    Oro Masut fühlte sich versucht einfach hinunterzufliegen, an die Schleuse zu klopfen und den Gurrads zu sagen: „Seht ich bin gekommen, obwohl ihr von meiner Existenz nichts ahntet. Ist es nicht der beste Beweis dafür, daß wir eure Freundschaft suchen?"
    Er lächelte voller Bitterkeit.
    Man würde ihn paralysieren und zu den anderen Gefangenen bringen, denn außer den Gedankenzeichnern gab es ja noch nicht einmal einen Translator, den man mit den Sprachelementen der Gurrads hätte programmieren können.
    Als Melbar Kasom auftauchte, wunderte sich Oro, daß seine Zeit schon vergangen war. Ihm waren die drei Stunden wie drei Minuten erschienen.
    „Etwas Besonderes?" fragte Kasom.
    Oro Masut schüttelte den Kopf.
    „Nichts von Bedeutung."
     
    *
     
    Der neue Tag meldete sich mit einem lauten Knistern und Knacken, Rauschen und Plätschern.
    Der Wasserfall, der über Nacht zu einem Vorhang aus blankem Eis geworden war, taute unter dem Einfluß der geringen Sonnenwärme allmählich auf. Hunderte Rinnsale ergossen sich in die Höhle der Ertruser.
    Sie verzehrten die Reste des Langohrbärens, nachdem sie die Fleischstücke über den „Feuern" ihrer Impulsstrahler aufgetaut und gebraten hatten. Dabei empfanden sie einen wahren Heißhunger auf frisches Brot oder knusprige Brötchen, die es in der Kantine auf der CREST IV zu jeder Tages- und Nachtzeit gab.
    In einem Falttopf schmolz Oro Masut etwas Eis. In das siedende Wasser ließ er zwei Kaffeekonzentratwürfel fallen. Das Gebräu schmeckte scheußlich, aber es rann heiß die Speiseröhre hinab und wärmte den Magen herrlich auf.
    Nach diesem Frühstück versteckten sie ihre Sonderausrüstung in einem Felsspalt neben dem tauenden Wasserfall. Dann brachen sie auf, um zweierlei Wild aufzuspüren.
    Sie trugen beide ein Hochdruck-Luftgewehr. Schon als er seine erste Wache antrat, hatte Oro erkannt, wie klug es von Kasom gewesen war, derartige Waffen mitzunehmen. Sie erzeugten keinen Lärm und außerdem keine Energieemission, die unter Umständen hätte angemessen werden können.
    Sie marschierten den Weg zurück, den sie am Tag zuvor gekommen waren. Auf dem Plateau, von wo aus sie den Abmarsch ihrer gefangenen Gefährten beobachtet hatten, machten sie halt.
    Geduldig warteten sie im Sichtschutz ihrer Defektorfeldgeneratoren auf die erste Art Wild.
    Ihre Geduld wurde jedoch einer harten Belastungsprobe ausgesetzt, denn es war bereits Mittag, als die ersten befreiten Gurrads aus ihren Höhlenbehausungen traten. Allerdings währten auf diesem Planeten Tag und Nacht zusammen nur 19, 7 Stunden.
    Vorerst verließ noch keiner der Gurrads den Bereich des Landeplatzes. Die meisten sahen den Technikern zu, die das Raumschiff überprüften und neuen Deuteriumtreibstoff in die gigantischen Tanks fühlten.
    Die beiden Ertruser fragten sich, ob nach Abschluß der offenkundigen Startvorbereitungen nur die gurradsche Besatzung an Bord gehen würde oder auch die gefangenen Terraner zurückkehrten.
    „Allem Anschein nach handelt es sich hier um einen unbedeutenden Ausweichstützpunkt der Guerillas", sagte Oro. „Es gibt keine Raumhafengebäude, keine Raumabwehrstellungen, keine startenden und landenden Aufklärungsschiffe und nicht einmal reguläres Wartungspersonal.
    Folglich wird es hier auch keine maßgebenden Leute geben, die über das Schicksal der Gefangenen allein entscheiden könnten. Das alles sieht mir nach einem kurzen Zwischenaufenthalt aus, der in erster Linie der Treibstoffübernahme dient."
    „Ich kann Ihnen nur beipflichten" erwiderte Kasom. „Deshalb schlage ich vor, wir geben dem Planeten den Namen First-Stop - Erster Haltepunkt. Die gelbe Sonne würde ich ebenso benennen."
    „Von mir aus nennen Sie das alles 'Arm des Universums'", knurrte Oro gereizt. „Dann weiß jeder gleich, was bei unserer Zwischenlandung herausgekommen ist."
    „Sie sind heute wieder einmal unmöglich", sagte Melbar mit gespielter Entrüstung. „Als Leibdiener eines Königs..."
    „Ach, Sie können mich mal am Abend besuchen!" entgegnete Oro.
    Er stand abrupt auf und deutete auf die Felswand links vom

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