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0316 - Das Todeslied der Unterwelt

0316 - Das Todeslied der Unterwelt

Titel: 0316 - Das Todeslied der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Todeslied der Unterwelt (1 of 2)
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zwischen ihnen hindurch, ohne eine einzige von den Fragen zu beantworten, die sie mir zuriefen.
    Die Tür von Apartment 62 war geschlossen. Ich sah mich um. Da ich Phil nicht entdecken konnte, legte ich den Daumen auf den goldig glitzernden Klingelknopf. Hinter der Tür wurde ein Summton laut.
    Ich wartete. Endlich ging die Tür einen Spalt auf. Phils fragende Augen erschienen. Gleich darauf ging die Tür ganz auf.
    »Komm ‘rein«, sagte Phil.
    Ich trat über die Schwelle. Lyona Insert alias Paula Questen war nicht zu sehen. Ein fremder Mann, der sich die Hemdsärmel aufgekrempelt hatte, stand .an einem Tisch und hielt eine Injektionsnadel gegen das Licht.
    »Ein Doc«, erklärte Phil mit einem Nicken zu dem Mann hin. »Er wohnt gleich um die Ecke und kam, als er den Schuß gehört hatte.«
    »Hallo, Doc!« sagte ich.
    Er drehte sich halb um, nickte mir zu und erwiderte:
    »Hallo!«
    Phil zeigte auf seinen Unterarm. Er hatte sein Jackett lose über der Schulter hängen und das Hemd aufgekrempelt bis über den Ellbogen. Ein blütenweißer Verband reichte vom Handgelenk bis knapp an den Ellbogen.
    »Ich muß noch eine Spritze kriegen«, sagte Phil. »Der Doc behauptet, es wäre notwendig. Damit es keinen Wundstarrkrampf gibt oder irgend so was.«
    Ich nickte.
    »Wo ist die Frau?« fragte ich.
    »Auf dem Wege ins nächste Krankenhaus. Sie war fast schwarz im Gesicht.«
    »Erdrosselt?«
    »Ja. Mit einer Nylonschnur. Aber sie lebte noch.«
    »Wird sie durchkommen?«
    Phil zuckte nur die Achseln. Der Arzt trat heran, packte Phils Arm und rieb mit einem Wattebausch über die deutlich sichtbare Vene im inneren Ellbogengelenk. Danach machte er seine Injektion. Phil sah interessiert zu.
    »Das war‘s«, sagte der Doc. »Mehr kann ich nicht für Sie tun. Wenigstens im Augenblick nicht. Aber Sie müssen den Arm ein bißchen schonen.«
    »Okay, Doc., Vielen Dank. Schicken Sie die Rechnung an das FBI. Von da aus wird es über unsere Kasse erledigt.«
    »Gut. Nach Ihren Narben zu urteilen, war es ja nicht der erste Kratzer, den Sie abkriegten. An Ihrer Stelle würde ich lausig aufpassen, daß es nicht mal ein richtiges Loch an der falschen Stelle wird.«
    »Ich verspreche Ihnen, Doc, daß ich mir alle Mühe geben werde, so etwas zu vermeiden«, grinste Phil. »Nochmals vielen Dank.«
    Der Arzt nickte. Ich brachte ihn zur Tür. Als ich zurückkam, hatte sich Phil eine Zigarette angesteckt.
    »Schmerzen?« erkundigte ich mich. »Nicht mehr viel«, erwiderte Phil. »Der Doc gab mir zwei Tabletten, und die Wirkung fängt langsam an. Es wird von Minute zu Minute besser. Der Kratzer ist ja wirklich nicht der Rede wert. Ein bißchen Haut ist abgeschrammt. Das ist alles.«
    Ich nahm mir auch eine Zigarette und sah mich um. Die übliche Einrichtung eines Apartments der mittleren Preisklasse.
    »Was ist mit dem Burschen in der schwarzen Lederjacke?« fragte Phil.
    Ich trat ans Fenster und sah hinab in die lärmerfüllte Straße, die von hektischem Leben durchpulst wurde. Autoschlangen in beiden Richtungen. Die Gehsteige wimmelten von Fußgängern. Sie alle hatten ihre Sorgen.
    »Er ist fbt«, sagte ich rauh.
    Ein paar Sekunden herrschte Schweigen. Dann stand Phil neben mir.
    »Ich wollte auch einen Whisky trinken«, sagte er. »Ob es hier in der Gegend eine Kneipe gibt?«
    Ich drehte mich um.
    »Wir werden schon eine finden, alter Junge«, sagte ich und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Wir brauchen beide einen tüchtigen Schluck, und wir werden ihn schon kriegen.«
    Wir verließen das Apartment. Ein paar Minuten später hockten wir in der Nische einer kleinen Bar -und kippten den ersten Whisky in einem Zug hinunter.
    »Erzähl«, sagte Phil. »Das ist besser, als wenn du es dauernd mit dir herumschleppst.«
    Ich nickte und drückte den Stummel meiner Zigarette im Aschenbecher aus.
    Nach einem Schluck des zweiten Whiskys berichtete ich Phil, was sich zugetragen hatte. Als ich meine Erzählung beendet hatte, murmelte er:
    »Gordon hatte also recht. Alle diese Morde haben einen einzigen Urheber Stuck Eavens! Kennst du diesen Mann?« Ich schüttelte den Kopf.
    »Ich habe den Namen noch nie gehört. Aber ich glaube nicht einmal, daß er der wirkliche Auftraggeber ist. Georgeton wird ihn vorgeschoben haben. Als Boß hat er es doch nicht nötig, seine Aufträge selber an den Mann zu bringen.«
    »Hoffentlich ist Eavens sein richtiger Name«, sagte Phil.
    »Ja, hoffentlich«, stimmte ich zu. »Sonst wüßte ich nicht, wie wir ihn je finden

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