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0317 - Das Todeslied der Unterwelt

0317 - Das Todeslied der Unterwelt

Titel: 0317 - Das Todeslied der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Todeslied der Unterwelt (2 of 2)
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winzigste Bewegung des kleinen Fingers wie eine absolut unzumutbare Anstrengung vorkommt. Ich dachte nicht daran, die Augen aufzumachen oder sonst irgend etwas zu tun.
    Nachdem ich eine Weile hingegeben dem Lärm von Flugzeugmotoren gelauscht hatte, die seltsamerweise in meinem Kopf waren, wurde ich von der Selbstbetrachtung abgelenkt, weil schon wieder etwas mein Gesicht bearbeitete.
    Mein Kopf flog mit jedem Schlag hin und her, und was ich dabei fühlte, läßt sich mit salonfähigen Ausdrücken überhaupt nicht wiedergeben. Zugleich aber kroch in mir etwas empor, das sich heftig gegen eine solche Behandlung sträubte.
    Um es klar zu sagen: es war die nackte Wut, die in mir kochte.
    Mitten in einem Schlag machte ich die Augen auf, sah verschwommen den Umriß eines Mannes halb gebeugt über mir, und noch bevor ich ein klares Bild von ihm gewann, hatte er meine beiden Füße vor seiner Brust.
    Es polterte und krachte.
    »Ich habe Sie gewarnt«, ließ sich eine andere Stimme vernehmen, die wesentlich sympathischer klang, denn es war die Stimme meines Freundes. »Er hat was gegen diese Methoden.«
    Ich ächzte, rieb mir die Augen und sah endlich klar. Zugleich fiel mir ein, was geschehen war. Ich war immer noch in Georgetons Wohnzimmer, und zwar lag ich in dem Ungetüm von Schaumgummisessel, in den ich mich freiwillig gesetzt hatte, als die beiden Gangster noch nicht da waren, die sich jetzt um Georgeton bemühten.
    Mit vereinten Kräften stellten sie ihn wieder auf die Beine. Er war krebsrot im Gesicht und bedachte mich mit dem reizenden Blick eines Bluthundes, dem man auf den Schwanz getreten ist.
    Ich rutschte ein bißchen zurück, damit ich aus meiner halb liegenden Stellung mehr zu einer sitzenden kam. Dabei scheuerte etwas in meiner linken Achselhöhle.
    Zuerst wollte ich unwillkürlich hingreifen, als mir gerade noch rechtzeitig einfiel, was dort juckte. Ich ließ die Finger vor der Brust liegen.
    »Gib dir keine Mühe«, grinste Georgeton triumphierend, der den Anfang meiner Bewegung gesehen hatte. »Die Schießprügel haben wir euch abgenommen.«
    »Na, wenn schon«, brummte ich. »Verraten Sie mir erst mal, wem ich den summenden Bienenschwarm in meinem Hinterkopf verdanke. Von der Beule ganz zu schweigen.«
    »Das war ich«, grunzte Bucky Lane voller Stolz.
    Ich musterte ihn gründlich. Schließlich will man ja wissen, bei wem man sich für erwiesene Wohltaten zu bedanken hat.
    Lane war höchstens dreißig Jahre alt, und da er sonst nichts konnte außer Prügeln und Schießen, mußte er seinen Körper fit halten, damit er das Geld wert war, das ihm als Gorilla bezahlt wurde.
    »Soso«, sagte ich zu ihm gewandt. »Das ist ja auch kein Kunststück, einem Gegner eins überzuziehen, der ahnungslos vor einem im Sessel sitzt.«
    Seine Miene verfinsterte sich. Georgeton hatte sich seinen Smoking abgeklopft, wo meine Füße das teure Möbel berührt hatten.
    Jetzt hatte er wieder Zeit, sich mit mir zu beschäftigen.
    »Für den Tritt werde ich dich durch die Mangel drehen lassen, daß du die Städtische Krankenfürsorge in Anspruch nehmen mußt«, behauptete er dumpf.
    »Ich zittere schon vor Angst«, erwiderte ich.
    Seine beiden Helden walzten heran. In dem Augenblick, als sie an Phil vorbei waren, der ebenfalls in einem Sessel saß, aber offenbar keins auf den Kopf gekriegt hatte, warf mir mein Freund einen kurzen Blick zu. Wir sind weit genug aufeinander eingespielt, daß ich die Bedeutung seines Zeichens sofort ahnte.
    Sie waren heran.
    Verwards Hand war schon unter dem Jackett verschwunden. Aber bevor er seine Pistole aus der Schulterhalfter angeln konnte, überraschte ihn Phils freundlich gelassene Stimme in seinem Rücken.
    »Du hast kalte Finger, Gill! Oben ist die Luft immer am wärmsten, also reck sie hoch!«
    Während sich Gill Verward mißtrauisch umdrehte, knöpfte ich rasch einen Hemdknopf mitten auf der Brust auf und riß den kleinen Revolver mitsamt dem Heftpflaster heraus.
    Well, sie machten Gesichter wie beim indischen Seiltrick.
    Allen voran der ehrenwerte Mr. Georgeton. Lane blinzelte aus rotgeränderten Augen ziemlich hilflos in die Gegend.
    Verward war sich immer noch nicht darüber klar, ob er es noch versuchen sollte, mit seiner Pistole schneller zu sein, obgleich Phil den Revolver schon in der Hand hielt. Deshalb machte ich ihn darauf aufmerksam, daß ich auch so ein niedliches Spielzeug besaß.
    »Hier ist noch einer, Gill«, sagte ich und setzte ihm zum Beweis die kleine Mündung ins

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