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0317 - Das Todeslied der Unterwelt

0317 - Das Todeslied der Unterwelt

Titel: 0317 - Das Todeslied der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Todeslied der Unterwelt (2 of 2)
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Sessel.
    Als ich den Zeigefinger zum siebenten Mal in ein Loch der Wählscheibe steckte, sagte er schnell:
    »Hören Sie auf, ich bin bereit, mit Ihnen zu verhandeln.«
    Ich hatte schon nicht mehr damit gerechnet. Vielleicht zögerte ich in der Überraschung, denn er wiederholte hastig:
    »Haben Sie gehört? Legen Sie den Hörer auf! Ich bin bereit, mit Ihnen zu verhandeln.«
    Ich ließ den Hörer sinken, sah ihn lange an uns steckte mir dann sehr langsam eine Zigarette an.
    »Versuchen Sie das nicht ein zweites Mal«, warnte ich. »Wir haben Ihre beiden Gorillas entwaffnet, als Sie schon glaubten, daß wir nicht mehr gefährlich werden könnten. Wir haben die beiden Anfänger aus Ihrem Wagen ohne jede Schwierigkeit der Polizei ausgeliefert, bevor Sie es überhaupt ahnten. Langsam sollten Sie gemerkt haben, daß wir von anderem Kaliber sind als die Typen, mit denen Sie es bisher zu tun hatten.«
    »Das habe ich inzwischen begriffen«, gab Georgeton zu. »Ihr beide haut ab- Eure Gesichter gefallen mir heute abend nicht. Los, verschwindet. Ihr wißt ja, wo ihr erwartet werdet!«
    Seine beiden Gorillas standen auf und ließen die Köpfe dabei hängen.
    Gill Verward trat von einem Fuß auf den anderen, bevor er wagte, mich zu fragen:
    »Was wird denn nun aus meiner Pistole? Die brauche ich doch!«
    Ich ließ aus ihren beiden Waffen die Patronen herausgleiten, kontrollierte, ob nicht noch eine im Lauf war, und warf ihnen die Pistolen zu.
    Danach hatten sie es eilig, hinauszukommen.
    Vorsichtshalber ging Phil ihnen nach und schloß selber die Türen hinter ihnen ab. Als er wieder im Wohnzimmer saß, seufzte Georgeton:
    »Ich muß mich ja mit euch arrangieren. Das letzte, was ich gebrauchen kann, wären Schnüffler vom FBI. Also meinetwegen sollt ihr eure Prozente kriegen - vom Gewinn, versteht sich. Vom Umsatz ist es unmöglich. Man hat so viele Unkosten.«
    »Wenn dazu auch die beiden Gestalten von eben gehören«, warf Phil verächtlich ein, »dann ist es ’rausgeschmissenes Geld. Die beiden sind keinen Schuß Pulver wert. Wenn ich meine 38er, statt in der Schulterhalfter unterm Hut getragen hätte, wäre sie von Verward nicht entdeckt worden.«
    Georgeton stutzte.
    »Unterm Hut? Donnerwetter. Sie haben recht. Nicht einmal ich wäre auf den Gedanken gekommen, euch den Hut abzunehmen. Ihr seid wohl mit allen Wassern gewaschen, was?«
    »So ziemlich«, prahlte ich. »Fassen Sie das nicht als Mißtrauen auf, Tim. Es ist nur der Ordnung halber…«
    »Was?«
    »Sie werden uns in Zukunft von allem unterrichten, was ansteht. Wir müssen doch nachsehen, ob wir nicht betrogen werden. Jeder kann sich mal verrechnen, nicht wahr? Aber wenn wir zu dritt aufpassen, wird keiner eine Möglichkeit haben, Gewinne beiseite zu bringen, ohne vorher die versprochenen Prozente auszuzahlen.«
    Natürlich hatte er sich längst ausgerechnet, daß wir unmöglich den ganzen Umfang aller seiner dunklen Geschäfte kennen konnten, so daß es für ihn leicht sein mußte, uns mit einem Anteil abzuspeisen, der vielleicht nicht einmal zweieinhalb Prozent unserer Forderung darstellte. Jetzt merkte er, daß wir auch darin vorgesorgt hatten.
    »Wie stellt ihr euch das vor?« lamentierte er. »Die Leute würden nervös werden, wenn ihr plötzlich überall auftaucht.«
    »Wir werden nervöse Gemüter schon beruhigen«, winkte ich ab. »Von dieser Bedingung können wir nicht abgehen. Dabei sollten Sie aber vorsichtig sein, Georgeton. Wenn wir merken, daß Sie in Zukunft Geschäfte abwickeln ohne daß wir vorher von Ort und Zeit verständigt worden sind, werden wir das als Beweis dafür ansehen, daß Sie uns übers Ohr hauen wollen.«
    »Ihr habt mich ganz schön in der Klemme«, brummte er. »Aber was bleibt mir schon übrig? Wann wollt ihr denn unsere Partnerschaft beginnen?«
    »Jetzt«, sagte Phil prompt.
    Ich schenkte mir einen weiteren Scotch ein und dachte dabei: sei auf der Hut, alter Junge. Georgeton geht auf einmal so bereitwillig auf alles ein, daß garantiert irgendwo ein dicker, gefährlicher Haken sitzt.
    »Ihr habt meinen Fahrer und den Beifahrer ausgeschaltet«, meinte Georgeton wie nebenbei. Es klang mir ein bißchen zu betont nebensächlich. »Eigentlich wäre es nur recht und billig, wenn ihr heute nacht die Aufgabe übernehmt, die die beiden zu erledigen hatten. Wenn ihr schon fünfundzwanzig Prozent kassieren wollt, müßt ihr dafür auch etwas leisten.«
    »Klar«, erklärte ich bereitwillig. »Sagen Sie uns, worum es geht.«
    Georgeton

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