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0317 - Das Todeslied der Unterwelt

0317 - Das Todeslied der Unterwelt

Titel: 0317 - Das Todeslied der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Todeslied der Unterwelt (2 of 2)
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zitterten. Hören konnte er von Deford nichts mehr.
    »Ist er verletzt?« fragte nach ein paar Sekunden eine ölige Stimme hinter ihm.
    Norman Pitterley wurde aus seinen Gedanken gerissen. Er stand auf und drehte sich um. Der Geschäftsführer stand da mit einem Gesicht, das vor Neugierde noch unangenehmer wirkte als unter der Maske seiner routinierten Höflichkeit.
    »Er ist tot«, sagte Pitterley. »Wo steht das nächste Telefon?«
    »Am Empfang.«
    Pitterley nickte und hatte schon ein paar Schritte auf die Tür zugemacht, die von der Bar hinaus hinter die Säulenreihe führte, als ihm einfiel, daß es in der Halle jetzt sicher vor Neugierigen wimmelte. Hart drehte er sich um.
    »Damit Sie und das ganze Hotel jedes Wort mithören können! Sie werden doch wohl ein Telefon in einem Raum haben, in den nicht jeder hinein kann! Los, Mann!«
    Der Geschäftsführer leckte sich über die Lippen. Norman bezwang sich, er wartete schweigend.
    Endlich hatte sich der Gefragte zu einem Entschluß durchgerungen.
    »Da wäre noch der Apparat in meinem Office«, verkündete er.
    »Zeigen Sie mir den Weg.«
    Es ging hinaus in die Halle. Norman fühlte an die fünfzig Augenpaare auf sich gerichtet.
    Er sah nicht rechts und nicht links, als er durch die Menge ging.
    Im Büro des Geschäftsführers nahm er den Telefonhörer und wollte wählen. Er sah sich vorher um.
    »Machen Sie, daß Sie hinauskommen«, knurrte er heiser.
    Dann erledigte er seinen Anruf bei der zuständigen Mordkommission schnell, präzise und klar. Danach eilte er zurück in die Halle.
    Der Geschäftsführer war nicht zu sehen.
    Norman kam ein Verdacht. Er lief die wenigen flachen Stufen hinan und hinter der Säulenreihe auf die Tür zur Bar zu.
    Der Geschäftsführer bückte sich gerade und tastete mit der Hand an Defords Brust herum. Vielleicht suchte er die Brieftasche.
    Was es auch immer sein mochte, Norman schoß das Blut ins Gehirn.
    Der Mann hatte das öffnen der Schwingtür nicht gehört.
    Norman selbst hörte er erst, als dieser schon fast bei ihm war.
    Er hatte die Brieftasche des Toten in der rechten Hand.
    Sie klappte auf, als er hochfuhr.
    Ein Regen von Geldscheinen flatterte auf den Toten nieder.
    Norman sagte schneidend:
    »Sie werden jetzt hier stehenbleiben und die Brieftasche in der Hand behalten, bis die Mordkommission eintrifft. Und rühren Sie sich ja nicht. Ich bin an dem Punkt angekommen, wo Dynamitladungen explodieren.«
    Die Mordkommission traf sechs Minuten nach dem Anruf ein. Norman schilderte dem Leiter ausführlicher als am Telefon, was sich ereignet hatte.
    Detektiv-Lieutenant Wilmerson sagte: »Okay, Pitterley, wir brauchen Sie nicht mehr. Wir werden die Spuren sichern und die paar Zeugen suchen, die anfangs in der Bar gewesen sind. Kommen Sie morgen oder übermorgen mal in mein Office, damit wir Ihr Protokoll aufnehmen können.«
    »Okay.«
    Er schüttelte dem dicken Detektiv-Lieutenant die Hand und verließ das Hotel.
    Auf der Straße rollten gerade die ersten beiden Autos von Zeitungsleuten heran.
    Die Wagen waren mit Sprechfunkanlagen ausgerüstet und hörten pausenlos den Polizeifunk ab.
    Manchmal hörten die Burschen von den Zeitungen das Gras wachsen.
    Norman war froh, daß sie ihn nicht sahen.
    Eine Viertelstunde später war er wieder im Distriktgebäude.
    Er ging zunächst in die Kantine und ließ sich von der Frau, die müde hinter der Theke saß und einen Kriminalroman las, einen Whisky pur geben.
    »Den Roman müssen Sie mal lesen«, sagte sie. »Da ist was los, kann ich Ihnen sagen. Nicht so ein langweiliger Betrieb wie hier.«
    »Hm«, brummte Norman und kippte seinen Whisky und ging schnell hinaus.
    Als er den Vernehmungsraum betrat, saß Albert Stein wieder auf seinem Stuhl.
    Er hatte wieder einen Becher heißen Kaffee vor sich stehen und rauchte eine Zigarette.
    Norman blickte auf seine Uhr.
    Sie zeigte auf elf. Seit acht Uhr früh war er jetzt pausenlos auf den Beinen.
    Die Füße brannten, und die Muskeln in den Oberschenkeln und in den Waden schmerzten ein bißchen.
    Natürlich hätte er Feierabend machen können. Niemand konnte es ihm verwehren. Spätestens um sechs hätte er nach Hause gehen können.
    Er wäre nur ein schlechter G-man gewesen, wenn er es getan hätte. Tagelang waren sie nicht vorangekommen.
    Albert Stein hatte nichts gesagt.
    Leo Moravius, der zweite Killer, war tot.
    Thomas Lindner, der dritte, ebenfalls. Von Stuck Eavens hatten sie nicht die leiseste Spur finden können.
    An diesem Tag kam auf

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