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0317 - Das Todeslied der Unterwelt

0317 - Das Todeslied der Unterwelt

Titel: 0317 - Das Todeslied der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Todeslied der Unterwelt (2 of 2)
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Genick.
    Er erschrak so heftig, daß seine Pistole unter dem Jackett hervor auf den Teppich fiel.
    »Mit denen ist aber kein Staat zu machen, Georgeton«, meinte Phil kopfschüttelnd. »Mit was für Nullen haben Sie sich bloß umgeben?«
    »Ich kriege allmählich auch diesen Eindruck«, verkündete der Herr und Meister und bedachte jetzt seine Lieblinge mit dem Blick, den ich kurz vorher eingeheimst hatte.
    »Ich schlage vor, daß ihr euch erst einmal da gegen die Wand lehnt!« sagte ich freundlich, aber in einer Bestimmtheit, die erst gar keine Diskussion über meinen Vorschlag aufkommen ließ.
    »Damit wir uns recht verstehen: Gesicht zur Wand, zwei Schritte Abstand, Hände über dem Kopf und dann langsam gegen die Wand fallen lassen, bis ihr euch mit den erhobenen Händen daran stützten könnt.«
    Natürlich gefiel ihnen so ein Vorschlag nicht, aber was sollten sie schon machen? Da sie uns inzwischen für Zunftgenossen hielten, mußten sie ja annehmen, daß wir irgendetwas Unfeines tun würden, wenn sie uns reizten. Also begaben sie sich artig in die gewünschte Stellung.
    Sie hat den Vorteil, daß sich dabei keiner zu einem überraschten Angriff entschließen, kann, denn sobald er die Hände von der Wand nimmt, bumst er mit der Stirn dagegen. Sobald sie richtig standen, bückte ich mich und hob die Pistole auf, die Verward verloren hatte.
    Mit der schweren Waffe fühlte ich mich sicherer als mit dem leichten Spielzeug. Man ist nun einmal an das Gewicht einer 38er gewöhnt.
    Phil besorgte die Entwaffnung. Bei der Gelegenheit fanden auch die beiden 38er wieder zu uns zurück, die sie uns in der Zeit abgenommen haben mußten, als ich im Land der Träume war.
    »So«, sagte ich gemütlich, als diese Sache erledigt war, »jetzt könnt ihr euch wieder umdrehen. Wenn Sie vor den beiden Anfängern keine Geheimnisse haben, Georgeton, können Sie sie meinetwegen hierlassen, während wir uns unterhalten.«
    »Zum Henker, ich möchte wissen, was ihr wollt!« knurrte er ungeduldig.
    »Hatten wir das nicht schon deutlich gesagt?« lächelte Phil. Und dann erzählte er einiges von dem, was wir über Georgeton wußten.
    Georgeton schluckte. Sein Mund stand offen, und ich konnte sehen, wie seine Zunge nervös zwischen den Zähnen herumfuhr.
    »Sollen wir noch mehr Einzelheiten erzählen?« fragte ich an, während ich mir endlich den Scotch genehmigte, den ich so dringend brauchte.
    »Woher wißt ihr das alles?« wollte Georgeton wissen. Seine Stimme klang belegt.
    Ich grinste zu Phil hin.
    »Sollen wir es ihm sagen?«
    Phil zuckte die Achseln.
    »Wenn er sich Mühe gibt«, erwiderte er, »kriegt er es vielleicht ’raus. Also können wir es auch gleich sagen.«
    »Soll mir recht sein, Partner«, nickte ich. »Hören Sie zu, Georgeton. Haben Sie schon mal etwas von der ›Westem Insurance‹ gehört?«
    »Sicher doch. Eine der größten Versicherungsgesellschaften, die wir im Nordosten haben.«
    »Sehr richtig«, bestätigte ich, als wäre es das Trumpf-As: »Was glauben Sie, wer bei denen als Versicherungsdetektiv arbeitet?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Raten Sie doch mal.«
    Ich sagte es so lächelnd betont, daß jeder auf seine Vermutung gekommen wäre:
    »Etwa ihr beide?«
    »Das nicht gerade, aber immerhin Leute, von denen wir das Material erhielten.«
    Georgeton rieb sich das kantige Kinn.
    »Jedenfalls seid ihr durchtriebener als diese beiden Idioten«, stellte er zunächst einmal mit einem bissigen Seitenblick auf seine jetzt sehr kleinlauten Gorillas fest.
    Seit sie nicht mehr die Überlegenheit ihrer Pistolen in ihrem Besitz wußten, waren sie förmlich in sich zusammengeschrumpft.
    »Trotzdem glaube ich nicht, daß ich euren Vorschlag annehmen sollte.«
    »Nein?« fragte ich. Und ich wußte genau, daß unser Plan restlos ins Wasser fallen w’ürde, wenn Georgeton jetzt konsequent blieb. Gerade weil wir keine wirklichen Beweise gegen ihn hatten, hatten wir uns mit der Genehmigung unseres Chefs zu diesem Bluff entschlossen.
    »Nein, ich glaube, ich werde euren Vorschlag ablehnen«, sagte er. »Weil er nämlich nichts anderes ist als ein groß aufgezogener Bluff. An eurer Stelle würde ich jetzt verschwinden, bevor sich das Blatt wieder wendet.«
    Sein Lächeln gefiel mir gar nicht. Nicht für einen rostigen Cent. Ich hatte das kribbelnde Gefühl, auf einem Boden zu stehen, der mir jeden Augenblick unter den Füßen wegsacken konnte.
    Daß es Phil nicht anders ging, zeigte mir der Blick, den er mir zuwarf. Ich

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