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0317 - Das Todeslied der Unterwelt

0317 - Das Todeslied der Unterwelt

Titel: 0317 - Das Todeslied der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Todeslied der Unterwelt (2 of 2)
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bedeuten, daß sich seine Frau scheiden läßt und er wieder der Habenichts wird, der er vorher war. Also spielt er lieber bei uns mit.«
    »Verstehe«, nickte ich. »Dieses Mitspielen sieht dann wohl so aus, daß er Ihnen einen Tip gibt, wann sich der nächste Überfall auf seine Lager lohnen würde.«
    »So ungefähr. Heute nacht lagert Barrengold im Wert von einhundertvierzigtausend Dollar in einer Lagerhalle. Das Zeug ist für eine Schmuckfabrik bestimmt. So eine dicke Beute lassen wir uns doch nicht entgehen. Gill und Bucky warten um Punkt halb zwölf oberhalb der Ausfahrt vom Brooklyn-Tunnel. Trefft euch mit ihnen.«
    »Und wenn sie unsere Nasen nicht leiden mögen?« grinste Phil.
    Georgeton winkte ab.
    »Wenn ihr dort mit ihnen zusammentrefft, wissen sie, daß nur ich euch den Treffpunkt gesagt haben kann. Das ist Beweis genug für sie, daß ich eine Zusammenarbeit mit euch wünsche. Sie kennen die Örtlichkeit und wissen, wie ihr vorzugehen habt. Wenn es klappt, wird euch euer Anteil von fünfundzwanzig Prozent ein hübsches Sümmchen einbringen. Jedenfalls eine Menge mehr, als euch die Versicherung in einem Jahr zahlt.«
    Er gab sich wirklich alle Mühe, uns die Beteiligung schmackhaft zu machen, nachdem er Zuerst nichts davon hatte wissen wollen.
    Ich sah auf die Uhr.
    Mittlerweile war es halb elf geworden.
    Es blieb uns also noch genau eine Stunde Zeit, um Vorkehrungen gegen eine Falle zu treffen, von der wir nicht die leiseste Ahnung hatten, wie sie funktionieren sollte.
    ***
    Die beiden Schüsse krachten im gleichen Sekundenbruchteil, so daß es sich wie ein einziger Schuß anhörte.
    Norman dachte zunächst, sein Schuß habe sich nicht gelöst. Daß Deford geschossen hatte, war klar.
    Er hatte das Aufblitzen der Waffe gesehen und gehört, wie die Kugel neben ihm mit einem seltsam satten, fast zufriedenen Geräusch in den dicken Teppich gefahren war, der den Boden der Bar dort bedeckte, wo Tische, Sessel, Stühle oder Bänke standen.
    Als er schon den Finger ein zweitesmal krümmen wollte, merkte er, daß er geschossen haben mußte.
    Defords Gesicht verzerrte sich, die Hand mit seiner Waffe sackte kraftlos herab, und mit einem schweren Poltern schlug der Junge hinter der Sitzbank zu Boden.
    Norman sprang. Er sah sich rasch um. Die Bar war leer.
    Einem Unbeteiligten konnte keine Gefahr mehr drohen.
    Vorsichtig ging Norman auf die Bank zu.
    Er duckte sich so tief, daß er von Tisch und Bank verdeckt wurde. Ein paar Augenblicke lauschte er.
    Ein rasselndes Atmen kam hinter der Bank hervor. Norman reckte den Kopf vor.
    Theodore Deford lag auf der rechten Seite, mit ausgestrecktem Arm, während der linke eingeknickt und in unnatürlicher Haltung vor der Brust wegragte.
    Norman kniete neben ihm nieder und zog vorsichtig den Arm zur Seite.
    Auf der linken Brustseite gab es das kleine Einschußloch.
    »Deford«, rief Norman leise. »Deford! Können Sie mich verstehen?«
    Eine sehr schwache Bewegung ging durch den Körper des Sterbenden. Die Augen tasteten sich an Norman empor, bis sie seinem Blick begegneten. Noch blickten sie klar und verrieten, daß Deford bei vollem Bewußtsein war.
    »Deford«, sagte Norman eindringlich, »wem haben Sie die Mordaufträge übermittelt? Wer war das, Deford?«
    »Ea… Eavens… Stuck Eavens…«
    Norman mußte sich anstrengen, um die leise rasselnde Stimme zu verstehen.
    Er holte tief Luft. Immer wieder dieser Stuck Eavens.
    Leo Moravius hatte im Sterben ausgesagt, er habe die Befehle für seine Morde von Stuck Eavens erhalten. Und die Bezahlung. Nun sagte Deford denselben Namen.
    Aber gab es überhaupt einen Stuck Eavens? Er war bei der Stadtpolizei so wenig bekannt wie beim FBI. In der FBI-Zentrale in Washington gab es eine Karte mit diesem Namen, aber der betreffende Mann war 1852 geboren und in der Gaskammer von St. Quentin hingerichtet worden.
    Einen anderen Stuck Eavens gab es nicht. Selbst sämtliche FBI-Spitzel hatten in vielen Tagen keine Person ausfindig machen können, die diesen Namen führte.
    Wenn man je den Drahtzieher der sechs bezahlten Morde finden wollte, war dies hier die vielleicht letzte Gelegenheit. Deford hatte mit diesem mysteriösen Eavens verhandelt. Er mußte wissen, wie er aussah.
    »Deford, wie sieht Eavens aus? Wie? Hören Sie doch, Deford! Wie sieht Stuck Eavens aus?«
    Vielleicht wollte es der Sterbende noch sagen. Seine Lippen bewegten sich schwach. Norman vermochte nicht einmal zu erkennen, ob sie sich richtig bewegten oder nur schwach

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