Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0317 - Das Todeslied der Unterwelt

0317 - Das Todeslied der Unterwelt

Titel: 0317 - Das Todeslied der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Todeslied der Unterwelt (2 of 2)
Vom Netzwerk:
Augen sehen.
    Als es wieder einmal besonders düster vor meinen Augen war, weil ich gerade aus einer hellen Stelle in den Schatten getreten war, rannte ich gegen Verward oder Lane.
    Es war Verward, wie ich an der Stimme hörte, als er mich anknurrte:
    »Paß doch auf, du Idiot!«
    »Ich bin keine Katze, die im Dunkeln sehen kann«, erwiderte ich ärgerlich und rieb mir das rechte Schienbein, mit dem ich einen Augenblick vorher Bekanntschaft mit irgendeiner scharfen Kante gemacht hatte.
    Phil rannte prompt gegen mich, als er aus der Helligkeit erneut ins Dunkle kam.
    Ich hatte schon eine unsanfte Bemerkung auf der Zunge, als mir einfiel, daß ich es ja nicht besser gemacht hatte.
    Ich schluckte sie wieder hinunter.
    »Wir sind gleich da«, flüsterte Bucky Lane, dessen schattenhaften Umriß ich sehr undeutlich auf meiner linken Seite wahmahm. »Paßt auf. Wir erklären euch jetzt, was ihr zu tun habt!«
    Na, darauf hatten wir ja die ganze Zeit gewartet. Ich spitzte die Ohren.
    »Der Eingang zur Lagerhalle hat ein großes Schiebetor«, sagte Verward. »Das Tor ist natürlich abgeschlossen, aber der Nachtwächter hat den Schlüssel.«
    »Und wo ist der Nachtwächter?« fragte Phil leise.
    »Der kommt zwischen zehn und zwanzig Minuten nach eins. Er wird um die rechte Ecke des Schuppens kommen, der an die Halle anschließt.«
    »Warum kommt er nicht links?« fragte Phil.
    Von einer so logischen Frage waren die beiden Gangster einen Augenblick verdattert. Dann knurrte Lane:
    »Weil er eben von rechts kommt! Er kommt immer von rechts!«
    »Wenn bei euch mal was schiefgeht, braucht ihr euch nicht zu wundem«, murmelte ich und dachte daran, wieviel Mühe das FBI darauf verwendet hätte, um nicht nur herauszufinden, woher der Mann kam, sondern auch, warum er gerade dort und nicht von woanders kam.
    »Quatsch nicht dauernd dazwischen«, fuhr mich Lane leise an. »Ihr beide stellt euch an der Ecke auf. Sobald er um die Ecke kommt, verpaßt ihr ihm eine. Aber seid ja vorsichtig, daß ihr ihn nicht totschlagt! Der Boß will auf keinen Fall, daß es einen Toten gibt!«
    »Er ist doch sonst nicht so zimperlich, wenn es um Menschenleben geht«, sagte Phil.
    »Du Esel! Wenn es einen Toten gibt, ist der Teufel los! Bei einem gewöhnlichen Einbruch macht die Polizei nicht so einen Zinnober.«
    »Okay«, sagte ich. »Der Nachtwächter kommt rechts um den Schuppen. Wir schläfern ihn ein. Und was dann?«
    »Danach nehmt ihr ihm die Kanone ab und den Schlüssel. Der Nachtwächter muß von seinem Rundgang erst um drei wieder in der Bude sein, wo sich die Wächter von vier Piers aufhalten, wenn sie nicht gerade ihre Runden gehen. Vor drei kann es also niemanden auf fallen.«
    »In der Zeit kann man ja auf der Pier einen Wolkenkratzer bauen und wieder abreißen«, sagte Phil. Wahrscheinlich schüttelte er den Kopf dabei. Es war auch zum Kopfschütteln. So ein Überraschungssystem war nicht viel besser als gar keins.
    »Wieso machen wir eigentlich die Dreckarbeit?« erkundigte ich mich. »Zählt ihr inzwischen die Sterne oder was tut ihr sonst?«
    »Wir besorgen einen Lastwagen. Verward ist Spezialist für so was. Kannst du vielleicht innerhalb einer knappen Minuten einen abgeschlossenen Truck zum Fahren bringen?«
    »Nein«, gab ich zu. »Das kann ich nicht.«
    »Siehst du!« triumphierte Lane stolz, als ob er von seinen eigenen Fähigkeiten spräche. »Wir besorgen den Wagen. Inzwischen bringt ihr die Kisten mit dem Zeug vor zum Tor.«
    »Wo liegen die Kisten denn?«
    »In einem abgetrennten Raum in der Halle. Ob der Nachtwächter auch dazu einen Schlüssel hat, wissen wir nicht. Im Notfall müßt ihr die Tür aufbrechen. Bei dem Lärm drüben im Trockendock fällt das gar nicht auf.«
    »Wie sind die Kisten gekennzeichnet?«
    »Sie kommen aus Südafrika. Das steht auf den Kisten. Andere aus Südafrika gibt es nicht im Lager. Ihr könnt sie also gar nicht verfehlen.«
    »Wie lange braucht ihr für den Wagen?«
    »Höchstens zehn Minuten. Bis dahin habt ihr noch nicht einmal die Kisten zum Tor getragen. Und außerdem brauchst du nicht zu denken, daß wir es leichter hätten.«
    Wir warteten, bis Lane meinte, daß es nun an der Zeit wäre, daß wir uns trennten.
    In höchstens einer Viertelstunde wären sie mit dem Truck wieder da.
    Sie verschwanden in die Richtung, aus der wir gekommen waren.
    Unsere Augen hatten sich inzwischen so an die Finsternis gewöhnt, daß wir ihre Umrisse noch nach einigen Schritten wahrnehmen konnten.
    Mit leicht

Weitere Kostenlose Bücher