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0317 - Das Todeslied der Unterwelt

0317 - Das Todeslied der Unterwelt

Titel: 0317 - Das Todeslied der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Todeslied der Unterwelt (2 of 2)
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miteinander.
    Mein Argument schien sie überzeugt zu haben.
    Sie kamen heran, und Verward ließ seine Hand sinken.
    Bucky Lane betrachtete mich beinahe liebevoll. Seit er mir den Lauf seiner Pistole über den Kopf gezogen hatte, schien ich ihm sympathisch zu sein. Oder vielleicht hoffte er nur, daß er das Spielchen würde wiederholen können. Es gibt ja Leute, die an so was Spaß haben.
    »Und was wollt ihr hier?« brummte Verward.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Wir sollen mitmachen. Die Einzelheiten wüßtet ihr beide. Irgendwas mit den Goldbarren in der Lagerhalle der Spedition.«
    »Ihr beide? Warum kommen Robby und Mac denn nicht?«
    »Die sind vorübergehend kaltgestellt«, grinste Phil. »Wir waren arbeitslos, und da dachten wir, wenn zwei von euch ausfallen sollten, können wir vielleicht deren Job übernehmen.«
    »Ihr seid welche«, sagte Bucky Lane. Was Gescheiteres fiel ihm nicht ein.
    »Also was nun?« fragte ich. »Stehen wir hier bis morgen früh und holen uns kalte Füße, oder gibt es wirklich was zu tun?«
    »Du kannst es wohl nicht erwarten, daß dir ein Nachtwächter seine Kanone auf den Bauch drückt und versehentlich abdrückt, was?«
    Ich winke ab.
    »Das haben schon ganz andere Leute versucht. Hört endlich auf mit dem Sprüchemachen. Was haben wir zu tun?«
    »Es ist noch ein bißchen zu früh«, sagte Verward. »Wir können erst noch in der Nähe ein Bier trinken, bevor wir losziehen.«
    »Wenn du Bier trinkst, schlage ich dir den Schädel ein«, warnte Lane in seiner lieblichen Art. »Du weißt genau, daß du vor der Arbeit keinen Alkohol trinken darfst. Mit dir nimmt es noch mal ein böses Ende.«
    Da hatte er nun wieder recht.
    Aber das galt für ihn selbst genauso, ob mit oder ohne Bier.
    Allerdings hielt ich es für ratsam, ihm das vorläufig noch nicht mitzuteilen. Wir tippelten den Weg zurück, den wir gekommen waren, und suchten uns eine kleine Kneipe. Verward warf Lane einen bittenden Blick zu, als wir uns in eine Nische gesetzt hatten. Bucky bestimmte kategorisch:
    »Wir trinken Kaffee. Für mich mit viel Milch und Zucker.«
    Er war ein richtiges Herzchen. Als Verward mal raus mußte, ging er hinter ihm her, bis er an der Theke vorbei war. Erst nachdem sich die Flurtür hinter seinem Komplicen geschlossen hatte, machte er kehrt und kam an den Tisch zurück.
    »Er kann es nämlich nicht lassen«, meinte er uns erklären zu müssen. »Wenn er hereinkommt, werde ich höllisch aufpassen müssen, daß er nicht im Vorbeigehen zwei, drei wildfremden Leuten die Gläser auf die ganz Schnelle wegnimmt und austrinkt. Was meint ihr, was ich deshalb schon für einen Ärger mit dem Kerl ausgestanden habe.«
    »Ich bin ganz ergriffen«, sagte Phil.
    Tatsächlich schoß Lane wie eine Rakete auf die Tür zu, als Verward den Kopf hereinsteckte und Ausschau hielt, ob die Lage günstig wäre.
    Bei Lanes Auftauchen spiegelte sich seine Enttäuschung so deutlich wider, daß ich das Lachen verbeißen müßte.
    Es war gegen halb eins, als wir aufbrachen.
    Lane und Verward hatten uns noch keine Erklärungen darüber abgegeben, was wir zu tun hätten.
    Auf meine wiederholte Frage danach, die ich zweimal in der Kneipe und später stellte, als wir zu Fuß durch die Straßen bummelten, erwiderte Bucky nur:
    »Später.«
    Es ging zum East River hinab.
    Über die Bowery marschierten wir auf die Wall Street zu, bogen aber einen Block vorher nach rechts ab zum Fluß. '
    Am Rand der Uferstraße gingen wir weiter hinauf nach Norden, bis Lane und Verward abbogen und auf einen breiten Pier hinausgingen.
    Wir folgten ihnen.
    In einem Hafen von der Größe New Yorks gibt es Tag und Nacht keine Ruhe.
    Nicht weit entfernt schien ein Dock zu liegen.
    Wir hörten den Lärm von Niethämmern und Lautsprecherstimmen, die wir allerdings nicht verstehen konnten.
    Die Pier, auf der wir uns befanden, lag fast völlig im Dunkeln und bildete eine Insel der Stille im rechts und links brandenden Lärm der Hafenarbeit.
    Bananendampfer wurden an der höheren Pier unter dem Licht vieler Scheinwerfer gelöscht, ein Säulendrehkran quietschte jämmerlich bei jeder Bewegung, die er ausführte.
    Wir stolperten durch die Finsternis.
    Manchmal konnte man zwei oder drei Schritte weit sehen, wenn das Licht der Scheinwerfer von der nächsten Pier einen Streifen von Helligkeit quer durch die Finsternis zwischen Schuppen, Hallen, Silos und kleinen Verwaltungsbuden schnitt.
    Aber meistens befanden wir uns im Schatten und konnten kaum die Hand vor den

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