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0317 - Der Seelenschmied

0317 - Der Seelenschmied

Titel: 0317 - Der Seelenschmied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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anders geht, dann muß auch Militär eingesetzt werden. Piraterie in unserem Jahrhundert – das muß aufhören!«
    »Wir werden sie selbst finden, Kapitän Thunder!« sagte Professor Zamorras Assistentin kategorisch. »Denn Zamorra trägt das Amulett – oder besser gesagt, dieser Piratenkapitän tut es jetzt. Zamorra wie auch ich könnten es jederzeit rufen, und keine Macht der Erde würde das Amulett dann zurückhalten. Doch Merlins Stern kann uns auch den Weg zu ihm weisen. Und das ist unsere Chance. Ich werde mich auf das Amulett konzentrieren und Ihnen sagen, wie Sie ihr Schiff steuern müssen. Dann werden wir die Galeone finden!«
    »Welche Sicherheiten habe ich, daß Ihre Worte richtig sind, Mademoiselle Duval?« fragte der Kapitän mit einem Seitenblick.
    »Keine, mon Capitaine!« sagte Nicole mit einem leichten Lächeln.
    »Sie müssen mir einfach vertrauen. Es ist nicht immer der gerade Weg, der zum Ziel führt!«
    »Versuchen wir es einfach!« sagte Jeremy Thunder nach einigem Nachdenken und schloß die Tür zur Kommandobrücke, wo die Männer versuchten, trotz der vergangenen Ereignisse ruhig ihren Dienst zu verrichten.
    »Welchen Kurs soll der Rudergänger nehmen?« fragte der Kapitän.
    Einen Augenblick schien Nicole Duval in Trance zu versinken. Ihr ganzes Gesicht wirkte wie geistesabwesend. Jeremy Thunder erkannte, daß sie im höchsten Grade konzentriert war – und einer Stimme lauschte, die für niemanden sonst zu vernehmen war.
    Konnte es sein, daß sie wirklich auf mentaler Ebene mit dieser geheimnisvollen Silberscheibe des Professors Kontakt bekam?
    »Hier lang. Wir müssen in diese Richtung steuern!« sagte Nicole Duval plötzlich und wies mit ausgestreckter Hand in eine Richtung.
    Mechanisch blickte der Kapitän auf den Kompaß.
    »Rudergänger!« sagte er dann mit befehlsgewohnter Stimme.
    »Neuer Kurs fünfzehn Grad Nord-Nordost…!«
    ***
    »Ein seltsames Angebot für Pauschaltouristen haben sie hier!« beschwerte sich Carsten Möbius, als man ihn an den Fockmast band, während Professor Zamorra am Großmast festgezurrt wurde.
    »Ihr führt sehr seltsame Reden!« knurrte der Schwarze Garfield.
    »Worte, die ich niemals vernommen habe, versteht ihr zu gebrauchen. Was, beim Bocksfuß des Teufels, sind ›Pauschaltouristen‹?«
    »Ein Wort dieser Zeit, total unverständlich für dich!« erklärte Carsten Möbius abweisend. »Was habt ihr mit uns vor? Wollt ihr Geld?«
    »Geld ist immer gut!« nickte der Kapitän. »Aber nur Münzen, die man auch überall ausgeben kann. Oder Gold. Was sollte das eigentlich, daß man uns diese seltsamen Papiere an Stelle von Gold geben wollte?«
    »Diese Papiere sind mehr wert als Gold und Silber! Die Zeiten haben sich geändert!« rief Professor Zamorra hinüber und lenkte die Aufmerksamkeit des Schwarzen Garfield auf sich. »Deine Männer haben mehr als ein Vermögen heute achtlos zu Boden sinken lassen!«
    »Wir werden andere Schiffe finden und aufbringen. Dann sind wir klüger!« erklärte der Piratenkapitän. »Doch erst bringen wir euch zu unserer Insel. Das Wesen, das uns geleitet hat, wird darüber bestimmen, was mit euch zu geschehen hat!«
    »Ein Dämon war das. Ein Teufel!« versetzte Professor Zamorra.
    »Von mir aus mag es der böse Feind gewesen sein!« knurrte der Schwarze Garfield. »Ich fürchte den Teufel nicht!«
    »Das beweise mir, indem du uns freiläßt und uns ihm nicht auslieferst!« erwiderte Professor Zamorra.
    »Davon habe ich nichts!« knurrte der Pirat. »Ihr habt keine Schätze und ich glaube nicht, daß für euch ein großes Lösegeld gezahlt wird. Ihr seid beide für mich nicht von Interesse! Selbst die Art des Kampfes, die du beherrschst, kann mir mein neuer Leutnant erklären!« setzte der Schwarze Garfield hinzu.
    »Warum also sollte sich mir wegen dir eine unbekannte Macht, und sei sie auch der Teufel, zum Gegner machen, um dich zu retten?«
    »Vielleicht, damit ich dir erkläre, wie man das Amulett einsetzen kann!« fragte Professor Zamorra vorsichtig. Doch da begann der Schwarze Garfield dröhnend zu lachen.
    »Was soll der Unsinn, diese Silberscheibe so hoch zu loben. Gewiß, sie ist mit allerlei Zigeunerzeichen bedeckt und gleicht den Dingen, womit man überall sonderbaren Hokus-Pokus macht. Aber es ist ganz sicher keine Zauberscheibe. Sonst hätte ich sie dir nicht so einfach abnehmen können!«
    »Du wirst schon noch erleben, was das Amulett vollbringen kann!« rief Professor Zamorra. Es mußte ihm unbedingt gelingen,

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