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0317 - Der Seelenschmied

0317 - Der Seelenschmied

Titel: 0317 - Der Seelenschmied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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hier sind aber grün. Dazu kommt…!«
    Der Pirat erkannte noch diverse andere Dinge an Nicoles Äußerem, die ihn stutzig machten.
    Innerlich begann Nicole Duval zu lachen. Sie gehörte zu den Frauen, die durch diverse Make-up-Künste und Haarteile oder Perücken es jederzeit verstehen, ihr Aussehen und Erscheinungsbild beliebig zu verändern. Auf Samoa hatte sie eine amerikanische Boutique für diverse Schönheitsartikel entdeckt und eingekauft. Die Menschen an Bord hatten Mühe, aus der dunkelhaarigen Schönheit mit dem südländischen Akzent noch die Begleiterin Zamorras zu erkennen.
    »Ich denke, ich habe mich geirrt!« sagte Jeff Mallory nach einer Weile. »Sie ist nicht die blonde Frau, die wir suchen. Ich werde…!«
    Da erklang ein gellender Aufschrei von der Tür. Zwei kräftige Piraten schoben Sabine Janner durch die Tür des Ballsaales. Es war ihr gerade noch gelungen, ein hüftlanges Hemd über den schnell übergestreiften Tanga zu ziehen. Das Girl sträubte sich vergeblich gegen die Griffe der Seeräuber.
    »Hatte sich in einer Kabine versteckt, Maat!« gröhlte einer von ihnen. »Ich denke, dieses Täubchen sollten wir auch mitnehmen!«
    »Gute Arbeit, Männer!« lobte Mallory. »Die gehört tatsächlich dazu. Bin mal gespannt, was das Wesen mit ihnen vorhat!«
    »Die haben nichts mehr, Maat!« erstattete ein anderer Seeräuber Meldung. »War kein guter Fang heute. Wenig Schmuck und nur diese blödsinnigen Bilder auf dem Papier, die nichts wert sind. Schätze, wir werden für dieses unbekannte Wesen, wer immer es sein mag, nie wieder auf Kaper gehen!«
    »Wir ziehen uns zurück und erstatten dem Kapitän Bericht!« entschied Jeff Mallory. »Gebt acht, daß die drei Gefangenen nicht entwischen!«
    »Wollt ihr mich nicht auch mitnehmen – oder gefalle ich euch nicht?« trieb Nicole die Sache auf die Spitze.
    »Zeige deine Hände!« verlangte der Maat. Als er Nicoles gut gepflegte Handflächen sah, lachte er dröhnend auf.
    »Was sollten wir denn mit dir?« fragte er. »Diese Hände haben noch niemals richtige Arbeit verrichtet. Eine Prinzessin, die wir bedienen müssen, brauchen wir nicht. Weiber, die wir mitnehmen, sind in erster Linie da, um für uns zu arbeiten. Und in den Nächten sollen sie uns Freude bereiten. Aber dazu taugt eine Bauersmagd genauso wie eine Königin – wenn man keine besonderen Ansprüche stellt. Und bei Neptuns Dreizack, wir sind nicht verwöhnt.«
    Nicole hielt es für das beste, die Sache jetzt nicht weiterzutreiben.
    Man hatte sie nicht erkannt. Was auch immer geschah, sie war in Freiheit und konnte Zamorra, wenn er ebenfalls gefangen werden sollte, heraushauen.
    Die zierliche Französin sagte nichts mehr. Schnell huschte sie hinter den Piraten her, als sie den Ballsaal verließen. Doch sie verschwand sofort in Deckung und versuchte, möglichst ungesehen zur Kommandobrücke vorzudringen.
    Denn von dort war jetzt der meiste Lärm zu vernehmen.
    Sie mußte wissen, was hier gespielt wurde.
    Und vor allem mußte sie wissen, was aus Zamorra und seinen Freunden wurde…
    ***
    Ein lauter Schrei, dann ließen die fünf Piraten ihre Schlingen über Professor Zamorra kreisen. Der Meister des Übersinnlichen handelte reaktionsschnell.
    Er ließ sich zu Boden fallen und hieb mit dem Säbel einen Kreisbogen. Seile, die nicht von der Wucht des Hiebes durchtrennt wurden, sirrten, von der Klinge getroffen, aus der Bahn.
    Bevor die verdutzten Piraten erkannten, was geschehen war, stand Professor Zamorra wieder auf den Füßen. Er sprang kerzengerade in die Luft und stieß mit dem rechten Fuß zu. Einer der Piraten wurde von diesem Karateschlag an der Kinnspitze getroffen und sackte zusammen.
    Seine Kumpane waren für einen kurzen Augenblick total verblüfft.
    Diese Kampfart hatten sie noch niemals gesehen. Professor Zamorra nutzte diese Situation aus. Einige gut gezielte Hiebe fegten die Piraten von den Füßen.
    Lächelnd nahm Professor Zamorra den Säbel wieder auf und wandte sich an den Schwarzen Garfield.
    »Beim nächsten Mal solltest du bessere Männer und keine leeren Anzüge schicken!« bemerkte er. Der Piratenkapitän lief zornrot an.
    »Auf ihn, Männer!« kommandierte er.
    »Ja, kommt nur!« lachte Professor Zamorra. »Hier gibt es noch mehr Ohrfeigen abzuholen. Oder soll ich lieber gleich den Säbel nehmen? Vielleicht kann jemand von euch besser mit so einer Waffe umgehen als euer Räuberhauptmann!«
    Die Piraten gröhlten in einer Mischung aus Wut und Erheiterung.
    Aber keiner

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