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0317 - Okastras Grusel-Keller

0317 - Okastras Grusel-Keller

Titel: 0317 - Okastras Grusel-Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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du wirklich…?«
    »Natürlich bekommt er das Mal. Dann geben wir ihm eine Stunde. Anschließend jagen wir ihn. Wenn wir ihn haben, hängen wir ihn vor der Polizei-Präfektur in La Coruña auf. Das wird andere warnen, sich in unsere Angelegenheiten zu mischen.«
    »Wie du meinst.«
    Sarrazan bewegte sich. Er streckte die Arme aus, und ich spürte die Hände unter meinen Achseln. Er keuchte ein wenig, als er mich in die Höhe stemmte und herumdrehte.
    Schwer schlug ich auf den Rücken.
    Paco stand über mir. Breitbeinig, so daß er mir vorkam wie ein gefährliches Dreieck. In der rechten Hand hielt er sein Messer, die Pistole hatte er weggesteckt. Die Klinge zeigte noch nicht auf mich, sondern wies in der Höhe schräg an mir vorbei.
    Darüber sah ich sein Gesicht. Ich war zu angeschlagen, denn die genauen Umrisse konnte ich nicht erkennen. So zerflossen seine Züge zu einer breiig wirkenden Masse.
    »So habe ich es mir gewünscht«, sagte er, hob den rechten Fuß und setzte ihn auf meine Brust. »Ein Engländer vor meinen Füßen. Schade, daß wir keinen Fotoapparat haben. Dieses Bild würde Furore machen, das kann ich dir schwören.«
    So etwas glaubte ich ihm unbesehen. Und es würde Paco in der Hierarchie wahrscheinlich weit in die Höhe katapultieren.
    Hinter ihm sah ich den Grabstein. Der Engel war verdeckt, nur den Totenschädel und das Schwert konnte ich sehen. Beides erinnerte mich daran, daß ich eigentlich wegen eines anderen Falles nach Spanien gekommen war. Daran konnte ich nun nichts mehr ändern.
    »Ich werde dir das Mal quer durch das Gesicht ziehen«, erklärte er mit voller sadistischer Vorfreude. »An der linken Wange beginne ich, gehe über den Nasenrücken hinweg auf die rechte Wange und höre erst kurz vor dem Ohr auf. Das war der erste Schnitt. Den zweiten führe ich genau in die entgegengesetzte Richtung, damit alles seine Richtigkeit hat.« Seine Augen leuchteten bei diesen Worten, und ich erkannte immer deutlicher, daß dieser Mann eine Macke hatte.
    Eine verdammt gefährliche. Vielleicht ging es für ihn nicht einmal um die Revolutionsidee, sondern nur um das verdammte Töten.
    So hart und zielsicher der Schlag auch geführt worden war, ich hatte ihn dennoch einigermaßen verdaut, denn ich merkte, daß ich mich wieder bewegen konnte.
    Durch meine Adern lief ein Kribbeln, und es erreichte auch den Kopf.
    Die Schmerzen spürte ich als Tuckern, für mich ein Zeichen, daß ich allmählich wieder reagieren konnte.
    Aber nutzte dies etwas?
    Kaum, der eine hielt die Pistole in der Hand, der andere das Messer.
    Da hatte ich keine Chance!
    Paco bückte sich. Er grinste dabei. Die Lippen hatte er zurückgezogen wie ein Wolf.
    Durch seine Bewegung änderte sich auch mein Blickwinkel. Ich konnte für einen Moment an ihm vorbei- und auf die Steinfigur schauen, die hinter ihm stand.
    Da sah ich auch den Schädel!
    Ein Skelettkopf aus Stein - oder?
    Ich schluckte, ich räusperte mich, wollte sprechen, denn ich hatte etwas gesehen.
    Die Augen bewegten sich! Für einen Moment schien es so, als würden sie mich höhnisch anlächeln.
    »Komm her«, sagte Paco, »und halte ihn fest. Ich werde das Gefühl nicht los, daß er…«
    »Ja, ja, schon gut.«
    Sarrazan kam. Auch er trat jetzt auf das Grab, auf dem ich weiterhin rücklings lag.
    An meiner linken Seite spürte ich einen harten Druck, Es war ein etwas größerer Gegenstand, der unter mir lag. Ich dachte nach und kam auf die Idee, daß es sich nur um die Beretta handeln konnte.
    Und dann kam die Klinge.
    Ein huschender Blitz, ein Flirren, ein Reflex, der dicht vor meinen Augen tanzte.
    Einen Gedankensprung später fühlte ich den Einstich. Mitten auf der linken Wange.
    Und hörte das Lachen.
    Gleichzeitig öffnete sich unter mir die Erde!
    ***
    Claudia Darwood sah diesen unheimlichen Nebel und wußte sofort Bescheid. Er konnte einfach keine natürliche Ursache haben, auch seine Farbe war anders, und er konzentrierte sich vor der Tür.
    Sie hätte fliehen sollen, aber sie schaute trotzdem nach.
    Claudia sah die unheimliche Wolke.
    Und in ihrem Innern die Gestalt.
    Okastra!
    Bisher hatte sie nur von ihm gehört. Für sie kam kein anderer in Frage, das mußte er einfach sein.
    Aldo hatte von all dem noch nichts bemerkt. Er stand hinter der Frau und fragte: »Was ist denn los?«
    Claudia warf die Tür zu, drehte sich um und drückte ihren Rücken gegen das Holz. Sie atmete schwer und sagte keuchend: »Er… er ist da, Aldo.«
    »Wer?« Der alte Mann verstand

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