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0317 - Okastras Grusel-Keller

0317 - Okastras Grusel-Keller

Titel: 0317 - Okastras Grusel-Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Klinge stach wie ein blitzender Pfeil aus seiner Faust. Der Knöcherne mußte nur noch die richtige Entfernung haben, dann würde er zustechen.
    Zwei Sekunden vergingen.
    Nur das heftige Atmen der Menschen war zu hören, dann sprang der alte Mann vor.
    Er stach zu.
    Jeder sah das Blitzen der Klinge, sah den Treffer und hörte das Geräusch, als der Stahl an dem knöchernen Schädel des Skeletts abrutschte, nach unten glitt und noch die Klaue erwischte, aber auch dort keinen Schaden anrichtete.
    So war das lebende Gerippe nicht zu besiegen.
    Aldo sprang zurück. Es war sein Glück, denn das Skelett hatte nach ihm geschlagen.
    Die Klaue erwischte ihn nicht, und der Mann wandte sich ebenfalls der Tür zu.
    Jetzt half nur noch Flucht!
    Auch die anderen Gäste hatten dies begriffen. Der Bodegero machte den Anfang. Trotz seiner Angst behielt er noch einigermaßen die Übersicht, denn er wandte sich nicht der normalen Ausgangstür zu, sondern der Hintertür.
    »Kommt mit!« rief er seinen Gästen zu.
    Die waren so schockiert, daß sie ihm folgten und an nichts anders mehr dachten.
    Claudia Darwood stand schon an der Tür. Sie hatte eine Hand auf die Klinke gelegt, sich halb gedreht und schaute in den dämmrigen Raum hinein, den das Skelett durchquerte.
    Aldo hielt nach wie vor das Messer fest. Dabei schüttelte er den Kopf, da für ihn das Ganze ebenfalls unbegreiflich war.
    »Kommen Sie endlich!« rief Claudia.
    »Ja, ja…«
    Sie öffnete die Tür. Es ging nicht so einfach, sie mußte viel Kraft einsetzen.
    Spaltbreit stand die Tür endlich offen.
    Im selben Moment sah Claudia das Schreckliche. Durch den Spalt drangen lautlos die blaugrauen Nebelschwaden. Sie waren die Vorboten, sie kündigten jemand an.
    Okastra!
    ***
    Ich war hilflos.
    Die beiden Kerle hatten mich in die Zange genommen. Von links und rechts glotzten mich die Waffenmündungen an. Wenn ich eine falsche Bewegung machte, würden die Typen schießen.
    Verdammt, ausgerechnet jetzt.
    Und wo blieb Sanchez?
    Konnte ich überhaupt auf seine Hilfe rechnen? Es war wirklich schwer, denn soviel ich wußte, trug Romero Sanchez keine Waffe bei sich. Ich besaß zwar die Beretta, doch die nutzte mir verdammt wenig.
    Die Kugeln der anderen waren immer schneller als meine Hand.
    Aber Sanchez hatte die Typen bemerken müssen und sie ihn. Keiner reagierte auf den anderen.
    Da stimmte doch etwas nicht.
    »Du wartest auf Hilfe, wie?« fragte der Kerl, dessen Nase mit meiner Beretta Bekanntschaft gemacht hatte. »Die kannst du dir abschminken. Dein Freund liegt neben dem Wagen.«
    »Habt ihr ihn getötet?« fragte ich rauh.
    »Nein, nur schlafen gelegt.« Der Sprecher deutete auf seine Nase.
    »Und dir, Engländer, werde ich jetzt meine Rechnung präsentieren. Darauf kannst du dich verlassen. Du glaubst gar nicht, was eine gebrochene Nase für Schmerzen verursachen kann. Widerlich, sage ich dir. Und da kommt man auf schlimme Gedanken, wie du dir sicherlich vorstellen kannst.«
    Ja, das konnte ich gut. Von der Folter verstanden die Typen etwas.
    Und jetzt marschierten sie vor. Ihre Kleidung bestand aus dunklen Pullovern und ebenfalls schwarzen Hosen. Die Windjacken besaßen zahlreiche Außentaschen, die ausgebeult waren.
    Ich kannte nicht einmal die Namen meiner Gegner. Um sie abzulenken, fragte ich danach.
    Der mit der eingeschlagenen Nase antwortet mir: »Ich bin Paco, und mein Freund heißt Sarrazan. Nur damit du weißt, Engländer, wem du das folgende zu verdanken hast.«
    Ich nickte.
    Kalt starrten sie mich an. Ihre dunklen Augen schätzten mich ab, und Sarrazan, der größere von ihnen bewegte den Mund, als würde er Kaugummi kauen.
    Paco war geschmeidiger, wahrscheinlich auch der Heißblütigere von ihnen, er würde ohne Erbarmen schießen.
    Mich wunderte, daß sie mich noch nicht entwaffnet hatten, aber das folgte noch, als sie stehenblieben.
    Wieder sprach Paco. »Wir haben gesehen, daß du eine Kanone bei dir trägst. Wirf sie weg!«
    Es ging nicht anders. Ich mußte gehorchen, lupfte die Beretta hervor und ließ sie fallen.
    Neben meinen Füßen blieb sie liegen.
    Paco nickte. »Ja, das ist gut. Ich sehe schon, du bist ein vernünftiger Mensch.« Er ging weiter. »Und nun heb die Arme so hoch, als wolltest du die Sonne kitzeln.«
    Ich gehorchte, und mußte mich recken, erst dann war Paco zufrieden.
    Rasch warf er seinem Kumpan einen Blick zu. »Du hältst dich zurück, wie abgesprochen.«
    »Sicher.«
    »Und paß auf. Schieß sofort, wenn er Dummheiten machen will.

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