Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0317 - Terror auf dem Kristallplaneten

Titel: 0317 - Terror auf dem Kristallplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
daß der Feind an dieser Stelle eine zweite Falle aufgebaut hatte, in die sie sich ebenso bereitwillig hineinzutappen anschickten, wie sie in die erste gegangen waren? Er hatte die Idee verworfen. Der Gegner konnte nicht damit rechnen, mit demselben Trick zweimal kurz hintereinander Erfolg zu haben.
    Aus zweihundert Metern Höhe wurde erkennbar, daß es sich bei den beweglichen Objekten im Innern der Bucht um flache quadratische Gebilde handelte, die mit beträchtlicher Geschwindigkeit über den Boden huschten, ohne ihn jedoch dabei zu berühren. Es war unklar, welche Funktion sie erfüllten.
    Harper kam der Gedanke, es könnte sich um selbstgesteuerte Spürgeräte handeln, die unter dem Boden der Wüste nach Mineralien suchten.
    Auf jeden Fall nahmen sie von der Landung der fünfzehnhundert Roboter keine Notiz. Sie setzten ihre Arbeit fort und flitzten wieselflink zwischen den Roboterkolonnen hindurch. Harper entschied, daß sie in Ruhe gelassen werden sollten. Die Truppe bewegte sich auf die Rückwand des Talkessels zu, in der die rechteckige Öffnung zwanzig Meter breit und etwa acht hoch wie ein aufgerissener Rachen gähnte.
    Aus der Nähe erwies sich, daß die Schwärze jenseits des Rechtecks nicht so vollkommen war, wie es zuerst den Anschein gehabt hatte. Die Öffnung bildete die Mündung eines kaum weniger als zwanzig Meter breiten, mäßig hell erleuchteten Stollens, der schräg in die Tiefe führte.
    Die Roboter, ihrer ursprünglichen Anweisung gehorchend, fluteten hordenweise in den Stollen hinein. Harper, der mit seinen beiden Freunden die Nachhut bildete, zögerte einen Augenblick und überlegte sich, ob es ratsam war, seine gesamte Streitmacht auf diese Weise ins Ungewisse zu schicken. Es schien ihm jedoch, als hätte er keine andere Wahl. Um wenigstens einigermaßen kampfkräftig zu sein, konnte er keinen Roboter etwa dafür entbehren, in der Felsenbucht Wache zu stehen.
    Die drei Paladine schlossen sich der eilig dahinrollenden Truppe an. Über seinen Robot erhielt Harper Nachricht von der Vorhut, daß der Gang sich offenbar in immer gleicher Neigung mehrere Kilometer weit nach schräg unten in das Gestein hinein erstrecke. Von feindlichem Widerstand oder auch nur der Existenz feindlicher Streitkräfte war bislang noch keine Spur gefunden worden.
    Link und Christopher verhielten sich auffallend still. Harper sah sich um, während sein Paladin hinter den Robottruppen her in die Tiefe glitt. Wände, Boden und Decke des Stollens waren glatt, Beinahe wie poliert. Die Helligkeit brach diffus aus der Decke hervor. Beleuchtungskörper waren nicht zu sehen. Er drehte sich nach rückwärts und sah die rechteckige Öffnung, durch die sie hereingekommen waren, als winzigen, andersfarbigen Lichtfleck weit in der Ferne.
    In diesem Augenblick übermittelte ihm der Paladin eine Meldung, die ihn stutzig machte. Sie hieß: „Das Spektrum der hier vorhandenen elektromagnetischen Strahlung weist einen unnormal hohen Beitrag aus dem Röntgen- und Ultraviolett-Bereich auf."
    Instinktiv schoß Harpers Hand nach vorne und drückte auf den Auslöseknopf des Energiemeßgeräts.
    Die kleine Indikatorscheibe leuchtete auf. In Sekundenbruchteilen durchlief sie die gesamte Farbskala und blieb auf Violett stehen.
     
    *
     
    Außer der Freude über den fast vollkommenen Sieg empfand Iraloth eine Spur von Unzufriedenheit, weil er so wenig dazu hatte beitragen können. Es war alles Üls Werk. Er hatte keine Hilfe gebraucht.
    Der große Perlian meisterte die Lage allein.
    Natürlich war ihm der Zufall behilflich gewesen. Die beiden gegnerischen Einsatzkommandos waren in geringer Entfernung der zwei größten Verteilerstationen gelandet, die es auf diesem Planeten gab.
    Iraloth verstand nichts von den Geräten und Mechanismen, mit deren Hilfe Ül den Feind an der Nase herumgeführt und zum größten Teil vernichtet hatte. Sie waren Erzeugnisse der Perlian-Technologie, und das Bündnis zwischen den Perlians und Iraloths Rasse war noch nicht so weit gediehen, als daß die Perlians bereit gewesen wären, dem Verbündeten ihre Geheimnisse zu offenbaren. Er verstand jedoch, daß zur Inbetriebnahme der Geräte ungeheure Energiemengen nötig waren, die nur von den großen Verteilerstationen geliefert und in die gewünschte Wirkung umgesetzt werden konnten. Wäre der Feind an anderen Stellen gelandet, hätte Ül wahrscheinlich weitaus mehr als die zwei Runden gebraucht, um das eine Kommando völlig, das andere zu zwei Dritteln zu vernichten

Weitere Kostenlose Bücher