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0318 - Die Zentrale der Freischärler

Titel: 0318 - Die Zentrale der Freischärler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Glasperlen besetzt waren. Nun blickte er auf den Kapitän. Im Hintergrund seiner Augen glomm der Funke des Nichtverstehens.
    „Drücke ich mich so undeutlich aus?" herrschte ihn Trikort an. „Die Transition wird sofort unterbrochen! Verstanden?"
    Weshalb, Kapitän?" forschte Beandor. Deutlich war zu erkennen, daß er mit Trikorts Vorhaben nicht einverstanden war.
    „Sie werden doch nicht wegen dieser Schwächlinge", er zeigte auf die am Boden liegenden Terraner, „einen Zeitverlust in Kauf nehmen wollen? Bedenken Sie, wie leicht man unsere Spur entdecken könnte. Der Raum wimmelt von Suchschiffen der Drittkonditionierten."
    Zorn begann Trikorts Gesicht zu röten.
    „Ich befehle Ihnen, augenblicklich dafür zu sorgen, daß man in der Zentrale die eingeleitete Transition unterbricht."
    Oorgad Beandor schüttelte störrisch den Kopf.
    „Darf ich Sie darauf hinweisen, Kapitän", murrte er, „daß Sie unsere Sicherheit gefährden. Ich glaube kaum, daß der Ältestenrat viel Verständnis für Ihre Fürsorge diesen Terranern gegenüber aufbringen wird - und Sie können sich darauf verlassen, daß er es erfährt."
    „Ich wiederhole nicht gern einen Befehl zum viertenmal!" Trikorts Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Er stemmte die muskulösen Arme in die Seiten, so daß er mit den Fingerspitzen gerade noch die Kolben der schweren Strahlwaffe berührte, und wiegte sich leicht vor Beandor auf den Fersen.
    Oorgad Beandor war der Fanatismus in Person. Für ihn galt nur die Sache der Gurrads etwas, jede andere Einstellung betrachtete er als Feigheit oder Schwäche. Er war ein alter, verbitterter Gurrad, der keine Kompromisse kannte.
    Seine Drohung ließ Trikort völlig kalt. Der Rat war weit, und er, Trikort hatte die Befehlsgewalt an Bord dieses Schiffes. Beandor würde nachgeben müssen - wie schon so oft. Im Grunde war Beandor ein hervorragender Offizier, der jahrelang selbst auf die Stelle eines Kapitäns hoffte, sie aber wegen seiner Engstirnigkeit nie bekam. Jetzt hatte die Tatsache, einem jungen Kapitän unterstellt zu sein, ihn noch störrischer, noch aufsässiger werden lassen.
    „Nun, Beandor?"
    Irgend etwas in Trikorts Stimme riet Oorgad Beandor zu gehorchen.
    „Gut!" stieß der alte Gurrad hervor und schüttelte seine geflochtene Mähne. „Ich erfülle Ihre Wünsche, aber ich lehne jede Verantwortung ab - damit Sie klarsehen, Kapitän!"
    „Als wenn Sie schon jemals eine Verantwortung nicht abgelehnt hatten", knurrte Trikort spöttisch.
    Aus schmalen Augen sah er dem entschwindenden Beandor nach. Dann dachte er: Irgendwann einmal in der nächsten Zeit wird es zu einer Krise kommen, und wenn ich dann auch nur den geringsten Fehler mache, wird der alte Querkopf mit Freuden eine Meuterei anzetteln.
    Aber noch war es nicht soweit.
     
    *
     
    Rois erste Wahrnehmungen waren grelle Lichtexplosionen. Dann folgte ein pulsierender Schmerz, der seinen Ausgangspunkt irgendwo über dem letzten Nackenwirbel nahm, sich entlang der Nervenbahnen durch das ganze vegetative System ausbreitete und seinen Körper wild schüttelte.
    Roi begann zu schreien.
    Ihm war, als versuche jemand, ihm die Kopfhaut ganz langsam vom Schädel zu ziehen, wobei sich dieser Jemand dabei noch den Spaß zu erlauben schien, von Zeit zu Zeit eben diesen gemarterten Schädel als Gong zu benutzen.
    Roi Dantons Hände fuhren hoch oder versuchten es zumindest. Auf halbem Weg hielt er inne. Die heftige Bewegung hatte reißende Schmerzen und eine würgende Übelkeit zur Folge.
    Sein Herz klopfte schwer in der Brust. Eine Ewigkeit schien er von einer Flut greller Lichterscheinungen, irrsinniger Geräusche und siedender Schmerzwellen gepeinigt zu werden.
    Roi schlug die Augen auf.
    Die grellen Lichterscheinungen machten allmählich der gewohnten trüben Beleuchtung Platz, in der Roi über sich das kräftige Gesicht eines Gurrads erkannte, der mit gutturaler Stimme auf ihn einredete.
    Sekundenlang begab sich der Freihändlerkönig dieser beruhigenden Stimme hin. Dann setzte er sich auf. von der Hand des Gurrads hilfreich gestützt.
    Verwunderung begann sich in Roi auszubreiten. Was um der Galaxis willen bewog diesen Löwen, ihn wie ein kleines Kind zu trösten?
    Wieder begannen farbige Kreise vor Rois Augen zu wirbeln, und für Augenblicke versank alles in wogende Dunkelheit. Dann ließen die Schmerzen langsam nach. Der bunte Nebel verflüchtigte sich vor seinen Augen. Rois Gesichtsfeld erweiterte sich - und sein Geruchssinn. Mit einem plötzlichen

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