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0318 - Die Zentrale der Freischärler

Titel: 0318 - Die Zentrale der Freischärler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Heißhunger bemerkte Roi Danton, daß es verteufelt gut nach einer kräftigen Suppe roch. Und da spürte er auch schon, wie ihm der Gurrad einen Napf unter die Nase hielt und etwas in seiner unverständlichen Sprache sagte.
    „Vielen Dank, mein Freund - auch wenn du es nicht verstehst", murmelte Roi Danton und nahm den Napf an sich.
    Er begann sich immer wohler zu fühlen. Während er die kräftige Suppe löffelte, die einen würzigen, wenn auch ungewohnten Geschmack hatte, warf er einen Blick durch den Frachtraum - und mit tiefem Erschrecken sah er, daß mehr als die Hälfte der Männer noch immer in tiefer Bewußtlosigkeit lag.
    Diejenigen, die ebenfalls schon erwacht waren, lehnten genauso wie er gegen die Wände und wurden von langhaarigen Gurrads betreut, die die Terraner futterten.
    In der Nähe des Schleusentores stand auf einem kleinen Elektrokarren ein mächtiger Kessel; in ihm war die Suppe.
    Jemand neben Roi begann erst zu stöhnen, dann mit immer kräftiger werdender Stimme zu schimpfen.
    Roi sah zur Seite; es war John Harvey, der sich gegen die fest zupackenden Hände eines jungen Gurrads wehrte, der ihm die Suppe einflößen wollte.
    „Verdammt", knurrte der Wissenschaftler „Bin ich denn ein kleines Kind? Verschwinde, du mißglückter Versuch eines Löwen. Ich kann mir sehr gut allein helfen."
    Der Gurrad ließ sich nicht beirren. Mit der Rechten umspannte er Harveys Kiefer, der sich infolge der Schmerzen, die dieser Griff erzeugte, weit öffnete; die linke Hand führte den gefüllten Löffel an Harveys Mund.
    Wenn er nicht ersticken wollte, mußte der Wissenschaftler schlucken. Was er dann auch ausgiebig tat. Ein befriedigtes Grinsen erschien auf dem Gesicht des Guerillas. Dann gab er dem Terraner einen kleinen Klaps auf den Kopf, so wie man einen unartigen Jungen ermahnt, jetzt brav zu sein und die Suppe zu essen, und drückte ihm den Napf mitsamt dem Löffel in die Hand.
    „Na endlich!" murmelte John Harvey und machte sich über den Inhalt des Napfes her.
    „Schmeckt es Ihnen, Monsieur?" erkundigte sich Roi.
    John Harvey blickte Roi an.
    „Es schmeckt ausgezeichnet, Sir", antwortete Harvey, während er zwischendurch weiteraß.
    „Man hört es, Monsieur", murmelte Roi und zauberte ein blasiertes Lächeln auf seine Lippen.
    „Das ist völlig egal", hielt ihm der Wissenschaftler entgegen. „Wichtig ist nur eines: Es wird uns wieder zu Kräften bringen."
    „Hoffen wir es", nickte Roi Danton und bemerkte mit Bedauern, daß sein Napf leer war. Augenblicke lang hielt er ihn unschlüssig in der Hand doch dann entschied er sich doch dafür, keinen Nachschlag mehr zu verlangen. Statt dessen wandte er sich wieder an John Harvey und erkundigte sich: „Haben Sie nicht zufällig noch eines dieser vortrefflichen Räucherstäbchen zur Hand?"
    „Sie beginnen doch nicht etwa süchtig zu werden?" fragte der Wissenschaftler mit einem gequälten Lächeln; die zweite Transition hatte ihn mehr mitgenommen, als er sich wahrscheinlich eingestehen wollte.
    „Wo denken Sie hin, Monsieur!" empörte sich Roi Danton. „Ich möchte lediglich mein derzeit etwas aus den Fugen geratenes Gleichgewicht ins Lot bringen."
    „Na", erwiderte der Wissenschaftler und reichte dem König der Freihändler eine Raumfahrerzigarette, „dann bringen Sie mal."
    „Merci beaucoup!" Roi Danton nahm die Zigarette entgegen, die eine Droge enthielt, welche stimulierend und gleichzeitig beruhigend wirkte.
    „Pas de quoi!" erwiderte John Harvey. „Keine Ursache."
    „Parbleu, Monsieur!" rief Roi aus.
    „Sie überraschen mich immer mehr mit Ihren Sprachkenntnissen. Erst dieses treffliche Latein - jetzt diese entzückende Aussprache meiner geliebten Muttersprache!"
    „Vous etes bien aimable, Sir!" John Harvey lächelte geschmeichelt. „Sie sind sehr liebenswürdig."
    Roi Danton zog kräftig an der Zigarette. Nach wenigen Sekunden begann sie zu glimmen.
    Roi rauchte mit geschlossenen Augen. Er stieß den Rauch genußvoll durch Mund und Nase aus und merkte, wie die in winzigen Mengen im Tabak vorhandene Droge sein vegetatives System entspannte und beruhigte.
    „Sie haben - eh - nicht vielleicht noch einige dieser Zigaretten?" erkundigte sich Roi bei John Harvey.
    Der Wissenschaftler lachte leise.
    „Mehr als eine würde ich nicht empfehlen", sagte er trocken, „sonst kann es geschehen, daß Sie in eine euphorische Stimmung versetzt werden, die dem Ernst unserer momentanen Lage nicht angebracht wäre. Wenngleich ich verstehen kann, daß

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